Familie, Zusammenleben, Konflikt

Familie, Zusammenleben, Konflikt

Veranstalter
Arbeitskreis ›Historische Demographie‹ der Deutschen Gesellschaft für Demographie
Veranstaltungsort
GESIS
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.11.2004 - 06.11.2004
Deadline
15.05.2004
Von
Fertig, Georg

Call for Papers:

11. Herbsttagung des Arbeitskreises „Historische Demographie“, 5.-6.11.2004, Köln

Thema: Familie, Zusammenleben, Konflikt: Familienkonstellationen und Lebenschancen in transdisziplinärer Perspektive

Der Haushalt und die zusammenlebende Klein- oder Kern-Familie sind seit langem etablierte Themen der Forschung. Sie gelten als wichtige Einheiten für ökonomisches und demographisches Handeln, als Träger von Familienstrategien und kleinste Zelle politischer Strukturen in vormodernen Gesellschaften. Neuere Haushaltsökonomie und ältere Sozialgeschichte teilen die Modellvorstellung, dass Haushaltsmitglieder ihre Arbeitskraft koordinieren und ihr Einkommen zusammenlegen, so dass alle Ressourcen allen zugutekommen. In den letzten Jahren ist dagegen verstärkt auch die Innenseite der koresidenten Familie in den Blick der historisch-demographischen Forschung gekommen. Nicht alle Haushaltsmitglieder haben dieselben Interessen. Die Verteilung von Ressourcen zwischen Männern und Frauen, Geschwistern und Generationen wird nicht nur durch traditionelle Normen und die Autorität des Hausvaters geregelt, sondern bedarf der Aushandlung. Es ist eine empirische Frage, wieweit Familienmitglieder (dem Modell des „limited good“ entsprechend) um begrenzte Güter konkurrieren, und wieweit sie (wie man im Anschluss an allianztheoretische Modelle vermuten könnte) in spannungsreiche, aber letztlich auf langfristige Bündnisse zielende Kooperationsbeziehungen eingebettet waren. Die letztjährige Herbsttagung hat diese Fragestellung am Beispiel der Geschwisterbeziehungen thematisiert (vgl. den Tagungsbericht auf H-Soz-u-Kult, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=406). Die diesjährige Tagung soll die Perspektive erweitern auf alle Familienkonstellationen innerhalb des Haushaltes, etwa auf das Zusammenleben von Großeltern und Enkeln, mit Stiefeltern und Schwäger(inne)n sowie auf die Beziehung zwischen Familienmitgliedern und Hausangestellten und Gesinde. Unter Lebenschancen sollen sowohl demographische (Überleben, Heiraten, Kinderbekommen) als auch ökonomische Ziele und Möglichkeiten (wie Erbschaften, Lebenseinkommen, Altersversorgung) verstanden werden. Es sollen vor allem solche neueren Arbeiten präsentiert werden, die methodisch kontrollierte, darunter auch quantitative Verfahren einsetzen. Willkommen sind nicht nur Beiträge aus Geschichtswissenschaft und Demographie, sondern auch biologische, ethnologische und ökonomische Vorträge.

Vorschläge für ein Referat werden bis zum 15.5.2004 an die Leitung des Arbeitskreises oder an Georg Fertig erbeten, der die inhaltliche Organisation der Tagung übernimmt. Es genügt zunächst die Nennung des Arbeitstitels mit einer Präzisierung des räumlichen und zeitlichen Bezugs sowie der leitenden Fragestellung. Die Tagungssprache ist deutsch, Beiträge sind aber auch in englischer oder französischer Sprache möglich.

Programm

Kontakt

Georg Fertig
Historisches Seminar der Universität Münster
Domplatz 20-22, 48143 Münster
0251-83-24317
0251-83-24357
fertig@uni-muenster.de

http://www.demographie-online.de/
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