Die Bildtheorie hat sich jüngst dem Begriff der Form zugewandt. Dieses Interesse steht im Kontext einer breiten interdisziplinären Diskussion über den Formbegriff in der Moderne. Die Jahrestagung verfolgt das Ziel, den vielfältigen Zusammenhängen von Form und Bild nachzugehen und ihre historischen, theoretischen und methodischen Voraussetzungen in Kunstgeschichte, Germanistik, Architektur-, Film- und Medientheorie sowie in Philosophie, Kunsttheorie und Ästhetik zu beleuchten.
Das semantische Feld von Formbildung und Formbegriff umreißt einen Gegenstandsbereich, der eine doppelte Herangehensweise nahelegt: eine Untersuchung der theoretischen Implikationen von Formbegriffen der Moderne einerseits und eine historische Analyse spezifischer künstlerischer Positionen andererseits. Hat doch die Betrachtung, Freilegung und Produktion, kurz, die Bildung konkreter Formen Auswirkungen auf deren begriffliche Reflexion. Der Terminus »Form« bedeutet ebenso emphatisch Grundform, auf das Wesentliche reduzierte Form, wie er die konkrete anschauliche Form in ihrer Gewordenheit, sinnlichen Fülle und Einbettung in kulturelle und kommunikative Zusammenhänge meint.