Über Migration und Minderheitenbildung. Europa im 20. Jahrhundert

Über Migration und Minderheitenbildung. Europa im 20. Jahrhundert

Veranstalter
Arbeitsbereich Minderheitengeschichte und Bürgerrechte in Europa, Lehrstuhl für Zeitgeschichte, Universität Heidelberg
Veranstaltungsort
18: 15 Uhr, Hörsaal des Historischen Seminars, Grabengasse 3-5, Universität Heidelberg
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.10.2014 -
Von
Daniela Gress

Der Historiker und Migrationswissenschaftler Prof. Dr. Jochen Oltmer spricht über die Entwicklung von Migration und Minderheitenfragen im Europa des 20. Jahrhundert.

Die Themen Migration und Minderheiten sind derzeit aktuell wie nie – ob es um eine vermeintliche ‚Armutszuwanderungʻ aus Osteuropa geht, um Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea, die über das Mittelmeer nach Europa kommen, oder um den Umgang mit großen europäischen Minderheiten wie den Roma und Sinti.
Migrationsbewegungen prägten Europa im 20. Jahrhundert. Die beiden Weltkriege zogen große Flüchtlingsströme mit sich. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bedingten die zunehmende Globalisierung und das Wirtschaftswachstum der 1950er und 1960er-Jahre neue Zuwanderungen durch die Anwerbung von ‚Gastarbeiternʻ, durch Dekolonialisierung und weltweite Fluchtbewegungen. Die Bundesrepublik wandelte sich infolgedessen zum Einwanderungsland, aus dem migrantische Minderheiten nicht mehr wegzudenken sind.

Sowohl Migration als auch Minderheitenbildung unterliegen vielgestaltigen Aushandlungsprozessen. Häufig werden die als ‚Migrationʻ beschriebenen räumlichen Bewegungen von Menschen in der öffentlichen Diskussion als Problem für Sicherheit, Gesellschaftspolitik, wirtschaftliche Prosperität oder das Funktionieren von sozialen Sicherungssystemen dargestellt.
Der Migrationshistoriker Prof. Dr. Jochen Oltmer fragt für das Europa des 20. Jahrhunderts nach Bedingungen, Formen und Folgen der Aushandlung von Migration und Minderheitenbildung und sucht in diesem Kontext nach Mustern im Blick auf Interessen, Techniken, Beziehungen und Interaktionen unterschiedlicher Akteure.

Zur Veranstaltung laden wir Sie herzlich ein. Der Eintritt ist frei.

Programm

Zur Person:
Jochen Oltmer, Dr. phil. habil., geb. 1965, ist Apl. Professor für Neueste Geschichte und Mitglied des Vorstandes des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Geschichte von Migration und Migrationspolitik, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, zuletzt u.a. (Hg. zus. mit Klaus J. Bade, Pieter C. Emmer und Leo Lucassen), Enzyklopädie Migration in Europa vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, 3. Aufl. Paderborn 2010; Migration im 19. und 20. Jahrhundert, München 2010 (2. Aufl. 2013); (Hg. zus. mit Axel Kreienbrink und Carlos Sanz Diaz), Das ›Gastarbeiter‹-System. Arbeitsmigration und ihre Folgen in der Bundesrepublik Deutschland und Westeuropa (Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Bd. 104), München 2012; Globale Migration. Geschichte und Gegenwart, München 2012.

Kontakt

Rubina Zern

Grabengasse 3-5, 69117 Heidelberg

06221-54 2469

rubina.zern@zegk.uni-heidelberg.de

http://www.uni-heidelberg.de/minderheitengeschichte
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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