Bonn 1314 – Krönung, Krieg und Kompromiss

Bonn 1314 – Krönung, Krieg und Kompromiss

Veranstalter
Prof. Dr. Matthias Becher, Abt. für mittelalterliche Geschichte an der Universität Bonn; Prof. dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck, Kunsthistorisches Institut an der Universität Bonn
Veranstaltungsort
Gangolfsaal im Münster-Carré, Gangolfstraße 14, 53111 Bonn
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
27.11.2014 - 29.11.2014
Deadline
30.10.2014
Von
Prof. Dr. Matthias Becher / Prof. Dr. Harald Wolter von dem Knesebeck

Am 25. November 2014 jährt sich die Krönung des Habsburgers Friedrich des Schönen im Bonner Münster zum 700. Mal. In ihr bündeln sich Entwicklungslinien der deutschen und europäischen Politik sowie der Verfassungsgeschichte in vielfältiger Weise. Aus diesem Grund veranstalten Prof. Dr. Matthias Becher (Institut für Geschichtswissenschaft) und Prof. Dr. Harald Wolter-von-dem-Knesebeck (Institut für Kunstgeschichte) vom 27. bis 29. November 2014 in Bonn eine wissenschaftliche Tagung mit dem Titel „Bonn 1314. Krönung – Krieg und Kompromiss“.

Die Bedeutung und Relevanz der Krönung Friedrichs des Schönen (1289-1330) prägte das römisch-deutsche Königtum nachhaltig, weil einige Wochen zuvor in Frankfurt nicht nur er, sondern auch sein Vetter Ludwig der Bayer (1282-1347) zum König gewählt worden war. Ludwig wurde ebenfalls am 25. November gekrönt und zwar in Aachen, dem traditionellen Krönungsort. In der Folgezeit bekriegten sich beide Könige, gelangten nach über zehn Jahren jedoch zu einem bemerkenswerten Kompromiss. Sie einigten sich auf eine gemeinsame Herrschaft, ein sogenanntes Doppelkönigtum. Der Verlauf der Verhandlungen und der Inhalt der Verträge sind bis heute nicht bis ins Letzte geklärt. Die Einigung über die Königswürde ist zwar singulär in der deutschen Geschichte des Mittelalters, nicht aber die Bereitschaft zum Kompromiss. Gerade offene Gegner waren immer wieder in der Lage, aufeinander zuzugehen und innovative Kompromisse zu schließen, um eine als schwierig oder gar untragbar empfundene Situation zu beenden.

Der Perspektivenwechsel von dem viel erforschten Ludwig zu Friedrich dem Schönen verspricht neue Ergebnisse und soll auf der Tagung eingehend aus möglichst vielen Blickwinkeln untersucht werden. Experten aus den Fächern Geschichte, Kunstgeschichte, Theologie und Rechtsgeschichte werden neueste Forschungsergebnisse vorstellen und die in der Wissenschaft bisher wenig beachtete Wahl und Krönung Friedrichs in ihrem weiteren politischen, verfassungsrechtlichen wie kulturellen Kontext verorten. Zudem werden neuere Forschungsansätze wie die Ritualforschung herangezogen, um das Verhältnis der beiden Könige zueinander besser zu verstehen.

Programm

27.11.2014

14:30-14:45 Uhr
Eröffnung

14:45-15:00 Uhr
Begrüßung

15:00-15:30 Uhr
Matthias Becher (Bonn): Einführung

1. Sektion: Dynastische Voraussetzungen Friedrichs des Schönen

15:30-16:15 Uhr
Gerald Schwedler (Zürich): Friedrich und seine Brüder. Blutsbande und Korporationskonzepte im Haus Habsburg vor und während des Thronstreits

16:15-16:45 Uhr
Kaffeepause

16:45-17:30 Uhr
Christian Lackner (Wien): Der erste ‚österreichische‘ Habsburger? Friedrich der Schöne und Österreich

17:30-18:15 Uhr
Stefanie Dick (Kassel): Isabella von Aragon und Friedrich der Schöne – Heiratspolitik im Zeichen des Königtums

28.11.2014

2. Sektion: Wahl und Krönung Friedrichs des Schönen im Bonner Münster 1314

09:30-10:15 Uhr
Andreas Büttner (Heidelberg): Rituale der Herrschererhebungen im Konflikt. Verlauf, Wirkung und Folgen

10:15-11:00 Uhr
Manfred Groten (Bonn): Die Rolle der nördlichen Rheinlande und des Kölner Erzbischofs bei Wahl und Krönung Friedrichs des Schönen

11:00-11:30 Uhr
Kaffeepause

11:30-12:15 Uhr
Mathias Schmoeckel (Bonn): ‚canonice electus‘. Die Wahl des rex Romanorum aus der Perspektive des kanonischen Rechts um 1300

12:15-13:00 Uhr
Albert Gerhards (Bonn): De benedictione et coronatione regis. Liturgie im Kontext politischer Repräsentation

13:00-14:30 Uhr
Mittagspause

3. Sektion: Kommunikation und Konflikt im Thronstreit

14:30-15:15 Uhr
Claudia Garnier (Vechta): Im Zeichen von Krieg und Kompromiss. Symbolische Kommunikation in der Zeit des Doppelkönigtums

15:15-16:00 Uhr
Florian Hartmann (Bonn): Briefe und Brieflehren aus der Zeit des Thronstreits

16:00-16:30 Uhr
Kaffeepause

16:30-17:15 Uhr
Martin Clauss (Chemnitz): Ludwig IV. und Friedrich der Schöne. Wien – Mühldorf – München

Öffentlicher Abendvortrag
18:00-19:00 Uhr
Harald Wolter-von dem Knesebeck (Bonn): Kunstwerke aus dem Umfeld Friedrichs des Schönen

29.11.2014

4. Sektion: Kunst und Königtum im 14. Jahrhundert

09:30-10:15 Uhr
Christian Freigang (Berlin): Revision der Hofkunst. Fragen der herrscherlichen Repräsentation in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts von Heinrich VII. bis Karl IV.

10:15-11:00 Uhr
Peter Kurmann (Fribourg): Individuum und Dynastie. Zur Königsikonographie im frühen 14. Jahrhundert

11:00-11:30 Uhr
Abschlussdiskussion

12:00 Uhr
Empfang im Rathaus mit Bundestagspräsident Norbert Lammert

Kontakt

Marion Gröne

Konviktstraße 11
53113 Bonn
0228-735383
0228-731973
abteilung-mittelalter@uni-bonn.de

http://www.igw.uni-bonn.de/-1/mittelalter/tagungen
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