Städtepartnerschaften in Europa/ Jumelages en Europe/ Town Twinning in Europe

Städtepartnerschaften in Europa/ Jumelages en Europe/ Town Twinning in Europe

Veranstalter
LabEX EHNE (UMR IRICE : CNRS, Universités de Paris 1 und de Paris IV); Historisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz; Organisatoren : Prof. Dr. Corine Defrance; Tanja Herrmann, M.A.; Prof. Dr. Michael Kißener; Dr. Pia Nordblom
Veranstaltungsort
Mainz
Ort
Mainz
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.10.2015 - 17.10.2015
Deadline
15.11.2014
Von
Dr. Pia Nordblom

- See English version below -
- Version française si-dessus -

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Städtepartnerschaften in Europa - Konzepte und Praxis von Annäherung im 20. Jahrhundert

Heute gibt es in Europa fast 20.000 Kommunalpartnerschaften. Seit den 1960er Jahren sind sie geradezu ein Massenphänomen geworden. Ungeachtet dieser eindrücklichen Entwicklung hat sich die Geschichtswissenschaft dieser ganz anderen Form der internationalen Beziehungen bislang noch kaum angenommen. Ihre genauere Analyse erlaubt es jedoch in besonderer Weise, die Beteiligung "normaler Bürger" in internationalen Initiativen und Austauschmaßnahmen im kommunalen Rahmen zu erfassen.

Die Konferenz verfolgt das Ziel, die Geschichte von Städtepartnerschaften nachzuzeichnen, indem sie das Konzept und die Definition von Städtepartnerschaften hinterfragt. Die Städtepartnerschaften sind insbesondere im Kontext der bilateralen Annäherung nach dem Krieg, der europäischen Integration und des Kalten Kriegs entstanden. Seit dem Zusammenbruch des Sowjetblocks sind sie ein Symbol für ein Europa der Bürger und der Zusammenarbeit „von unten“. Sie spielen eine wichtige Rolle innerhalb Europas, aber auch in den Beziehungen mit den an Europa angrenzenden Ländern sowie durch die Globalisierung in den Kontakten mit der übrigen Welt. Wie entwickeln sich die europäischen Partnerschaften im Rahmen der internationalen Beziehungen: Spiegeln sie auf kommunaler Ebene eher die internationalen Entwicklungen wider oder besitzen sie eine gewisse Autonomie, die ihnen als Ausdruck zwischenmenschlicher Solidarität eine transnationale Dimension verschafft? Wer sind neben den Gebietskörperschaften, die die Städtepartnerschaften gründen, die handelnden Akteure? Was sind die Strategien der Bürger oder der Zusammenschlüsse von Bürgern und ihrer Vereinigungen, wirtschaftlicher oder kultureller Milieus, der großen Partnerschaftsverbände, die das Städtepartnerschaftsnetz tragen und untereinander oft in Konkurrenz stehen?

Das Kolloquium gliedert sich in drei Fragenkomplexe:

1. Städtepartnerschaften und Geschichte
- Erste Erfahrungen der Zwischenkriegszeit:
Hierbei handelt es sich um einen noch kaum erforschten Aspekt lokaler Initiativen, die nach dem Ersten Weltkrieg entstanden, zum Beispiel die Adoption der „Märtyrerstädte“ im Norden Frankreichs durch britische Städte. Inwieweit sind diese verschiedenen Partnerschaften der Zwischenkriegszeit im Zeichen der Versöhnung, verbunden mit dem internationalistischen Geist des Völkerbundes und des Europäischen Föderalismus, entstanden oder sind sie ganz im Gegenteil im Bereich einer politischen, nationalistischen, ja sogar ethnischen Mobilisierung anzusiedeln?
- Städtepartnerschaften und Annäherung in Westeuropa nach 1945
Es soll untersucht werden, wie sich die Städtepartnerschaftsbewegung zwischen dem Prozess bilateraler Annäherung der europäischen Staaten und dem Prozess der europäischen Integration insgesamt einbettet. Wie hat der Abschluss von Städtepartnerschaften zur Wiederherstellung bzw. zum Aufbau von Vertrauen in Europa nach 1945 beigetragen?
- Städtepartnerschaften und Kalter Krieg
Städtepartnerschaften wurden genutzt, um Beziehungen über den Eisernen Vorhang hinweg zu erhalten oder sogar aufzubauen. Es soll darum gehen, die lokalen Rahmenbedingungen und den Korrelationsgrad zwischen dem Abschluss der Städtepartnerschaften und dem Verlauf des Kalten Kriegs herauszuarbeiten. Insbesondere die deutsch-deutschen Städtepartnerschaften stehen im Zentrum des Interesses, die vor allem in der zweiten Hälfte der 1980er Jahre entstanden. Hierbei soll aber auch der Blickwinkel gewechselt und nachvollzogen werden, wie die Gründung neuer Städtepartnerschaften durch bereits vorhandene Partnerstädte wahrgenommen wird (z.B. die Reaktion von Mainz auf die Partnerschaftsunterzeichnung der Partnerstadt Dijon mit Stalingrad).
- Städtepartnerschaften in Europa seit dem Ende des Kalten Kriegs
Sind Städtepartnerschaften ein wirksames Instrument für den Aufbau eines erweiterten Europas der Bürger? Können Städtepartnerschaften konfliktbeladene Beziehungen zwischen Ländern am Rande Europas (zwischen den Ländern der Balkanregion, zwischen Griechenland und der Türkei etc.) beschwichtigen? Wir werden die unterschiedlichen Ansätze von Städtepartnerschaften und die Realität der Austauschmaßnahmen zwischen den Partnern diskutieren. Haben die in Westeuropa bereits verschwisterten Städte vor dem Ende des Kalten Kriegs gemeinsame Strategien entwickelt, um sich einem dritten Partner in Mittel- oder Osteuropa anzunähern? Führt die Vielzahl der Städtepartnerschaften zu einem multilateralen Ansatz der Austauschmaßnahmen?
- In diesem Abschnitt werden wir auch das Scheitern und die Ablehnung von Partnerschaften berücksichtigen: die gescheiterten Versuche der Nachkriegszeit; die Frage nach der Auflösung von Partnerschaften; das Problem des eventuellen „Einfrierens“ von Städtepartnerschaften im Fall eines örtlichen Wahlerfolgs extremistischer Parteien der Partnerstadt...

2. Zur Rolle von Geschichte und Erinnerung beim Abschluss von Städtepartnerschaften:
- Dieser Abschnitt hat zum einen das Ziel, die Bedeutung von parallelen und damit verbindenden Erfahrungen darzustellen. Beispielhaft sei das Städtepartnerschaftswerk von Coventry genannt, das die gemeinsame Erfahrung von Bombardements oder sogar der geplanten Vernichtung von Städten zum Ausgangspunkt hat
- Und zum anderen möchte dieser Teil den Platz der Geschichte und des Gedenkens der Vergangenheit im Rahmen der Städtepartnerschaften heutzutage, analysieren. Wie kann eine Städtepartnerschaft, die mit den Erfahrungen einer besonderen Generation eng verbunden ist, fortbestehen? Worin bestehen heute der Sinn und der Inhalt der Partnerschaften? Warum weigern sich einige Städte, Partnerschaften abzuschließen oder sich mit Kommunen bestimmter Länder zu verschwistern?

3. Die soziale, symbolische und rechtliche Dimension von Städtepartnerschaften
- Die erste Frage wird sich auf die „Worte der Freundschaft“, ihre Etymologie und Voraussetzungen ihres Erscheinens konzentrieren: appariements, parrainages, partenariats, jumelages, Städtepartnerschaften, Brücken, twin cities ; sister cities, etc…
- Aus juristischer Perspektive soll versucht werden, die Kategorien von Städtepartnerschaften zu beleuchten. Ist eine wirkliche rechtliche Dimension von Städtepartnerschaften vorhanden oder handelt es sich vielmehr um einen symbolischen Vertrag?
- Eine dritter Punkt konzentriert sich auf die „Erfindung einer Tradition“: die Durchführung von ritualisierten Städtepartnerschaftszeremonien (mit Urkunden, Freundschaftsverträgen, Eiden, manchmal Gottesdiensten, Austausch von Flaggen, Geschenken ...).
- Schließlich wird die Schaffung eines Raumes für gemeinsame Erfahrungen und die Repräsentierung des anderen innerhalb der Städtepartnerschaft thematisiert: wie wird die Partnerschaft in der städtischen Struktur sichtbar, lokale Toponymie (Schilder am Eingang der Orte oder der Landkreise, Namen von Straßen und Gebäuden, Gedenktafeln usw.), lokale Feste...?

Vorschläge für Vorträge, unter Angabe eines präzisen Titels und einer Zusammenfassung von höchstens 2000 Zeichen (mit Angabe der verwendeten Archive), einem kurzen Lebenslauf und einer Liste der wichtigsten Veröffentlichungen, werden bis zum 15. November 2014 an Corine Defrance UND Tanja Herrmann erbeten.
corine.defrance@wanadoo.fr
tanjaher@students.uni-mainz.de

Die Veranstalter bemühen sich um Übernahme der Reise- und Unterbringungskosten für Referentinnen und Referenten. Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler möchten wir ausdrücklich zur Bewerbung ermutigen.

Die Arbeitssprachen der Konferenz sind Deutsch, Französisch und Englisch.

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Town Twinning in Europe. Concepts and Praxis of Rapprochement during the 20th Century. International Colloquium, 15th – 17th October 2015, Mainz
In cooperation between LabEX EHNE (UMR IRICE: CNRS, Universités de Paris 1 und de Paris IV) and the History Department of the Johannes Gutenberg University, Mainz:
Organizers: Corine Defrance, Tanja Herrmann, Michael Kißener and Pia Nordblom

Today there are almost 20,000 communal partnerships across Europe. In fact, they have become somewhat of a mass phenomenon since the 1960s. Despite this impressive development, historical research has shown little devotion to this particular form of international relations. Its detailed analysis, however, allows special insight into the participation of “common citizens” in international initiatives and international exchange in a communal setting.

The goal of the conference is to depict the history of town twinning by challenging the concept and definition thereof. City partnerships have particularly developed in the context of bilateral rapprochement after the Second World War, the European Integration and the Cold War. Since the collapse of the Soviet bloc, they have also become a symbol for a Europe of civil partnership “from below”. Furthermore, they do not only play an important role in Europe and its relations with its neighbors, but through globalization, ultimately with the rest of the world. How do European partnerships develop in the context of international relations: Are international developments reflected on the communal level, or do those partnership maintain a certain degree of autonomy giving them a transnational dimension through the expression of interpersonal solidarity? Besides the local authorities responsible for town twinning, what other actors can be identified? What are the strategies of the often competing citizens or the unions of citizens and their respective consortia, their economic or cultural milieus and the larger partnership associations that provide the basis for the town twinning network? The colloquium is organized into three batteries of questions:

1. Town Twinning and History
- First experiences during the Interwar Period:
This is a hardly researched aspect of local initiatives, which developed after the First World War, as for example adoption of northern French „martyr cities“ by British towns. To what degree have those interwar period partnerships developed as a sign of reconciliation connected with the internationalist spirit of the League of Nations and European federalism, or are they rather part of a general political, nationalist, even ethnic mobilization?
- Town Twinning and Rapprochement in Western Europe after 1945
The aim is to research what place the town twinning movement takes within the process of bilateral rapprochement among the countries of Europe and the process of European integration. How did twinning cities contribute to the restoration or building of confidence in Europe after 1945?
- Town Twinning and the Cold War
Town Twinning was utilized to maintain and even build relationships across the Iron Curtain. The main focus will be to carve out the local circumstances and the degree of correlation between town twinning and the course of the Cold War. Particular interest is devoted to East and West German city partnerships, which particularly developed during the second half of the 1980s. Additionally, the intention will to change the vantage point and to comprehend how the establishment of new partnerships is perceived by already established partners (e.g. Mainz’ reaction to Dijon’s, its twin city, establishment of a new partnership with Stalingrad).
- Town Twinning in Europe since the end of the Cold War
Is town twinning and effective tool in the expansion of a Europe of citizens? Can town twinning soothe conflict ridden relationships between countries on the edge of Europe (for example, between countries in the Balkan region, between Greece and Turkey etc.)? We will discuss the different concepts of town twinning and the reality of the exchange between partners. Did the western European countries that were twinned before the end of the Cold War develop common strategies to integrate a third partner from Central or Eastern Europe? Does a variety of partnerships result in a multilateral exchange?
- We will also take a look at failure and rejection of partnerships in this section: the failed attempts of the post-war period; the question of dissolving partnerships; the problem of a possible “freezing” of partnerships in the case of a local electoral success of extremist parties in the sister city,…

2. The Role of History and Remembrance in Town Twinning:
- One of the goals in this section is to outline the importance of parallels in common experiences. One example to name is the winning network of Coventry, which shared the experience of bombing and even the planned annihilation of cities.
- On the other hand, this section aims to analyze the role of history and remembrance of the past as perceived today in the context of town twinning. How can partnerships closely connected to the experiences of a particular generation continue to exist? What is the point and content of town twinning today? Why do some cities refuse to enter partnerships or twin with communes of certain countries?

3. The social, symbolic, and legal dimension of town twinning
- The first question will focus on the “words of friendship” their etymology and the context they appear in: appariements, parrainages, partenariats, jumelages, Städtepartnerschaften, Brücken, twin cities, sister cities, etc…
- An attempt will be made to shine light on town twinning from a legal perspective. Is there a real legal basis for town twinning or is it rather a symbolic contract?
- A third question will focus on the “invention of traditions”: the conducting of ritualized town twinning ceremonies (with official documents, treaties of amity, oaths, occasional church service, exchange of flags, gifts…).
- Finally, the creation of a space for shared experiences and the retrospective representation of the partners within the partnership will be discussed: how is the partnership reflected within the city’s structure, local toponymy (signs at the city entrance, street names and names on buildings, commemorative plaques etc.), local celebrations…?

Suggestions for lectures are asked to be presented with a precise title and a summary of no more than 2000 characters (including the sources), a short resume and a list of the primary publications to Corine Defrance AND Tanja Herrmann no later than15thNovember, 2014.
corine.defrance@wanadoo.fr
tanjaher@students.uni-mainz.de

The organizers will make an effort to cover the costs of travel and lodging of contributing speakers. We would like to particularly encourage junior researchers to apply.

German, French and English are the official working languages of the conference.

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Les jumelages en Europe : conceptions et pratiques du rapprochement au XXe siècle, colloque international, 15 au 17 octobre 2015, Mainz / Mayence
Partenariat entre le LabEX EHNE (UMR IRICE : CNRS, Universités de Paris 1 et de Paris IV) et le Historisches Seminar de la Johannes-Gutenberg-Universität de Mayence (Mainz) :
Organisateurs : Corine Defrance, Tanja Herrmann, Michael Kißener et Pia Nordblom

Bien qu’il s’agisse de « l’histoire d’un succès » – on dénombre aujourd’hui près de 20 000 collectivités locales jumelées en Europe –, les jumelages de villes sont restés longtemps un objet négligé de l’historiographie. Cette « scène alternative » des relations internationales permet pourtant de saisir l’implication des « citoyens ordinaires » dans des initiatives et échanges internationaux.

Interrogeant la notion et la définition même des jumelages, ce colloque a pour objectif de retracer l’histoire de ces partenariats en Europe. Les jumelages ont pris racine dans un triple contexte en particulier : rapprochements bilatéraux au sortir de la Guerre, construction européenne et guerre froide. Depuis l’effondrement du bloc soviétique, ils sont un des symboles de l’Europe des citoyens et de la coopération « par en bas ». Ils jouent un rôle important au sein de l’Europe, mais aussi dans les relations de l’Europe avec ses marges ainsi qu’avec le reste du monde à l’heure de la globalisation. Comment les jumelages se développent-ils dans le cadre des relations internationales : sont-ils surtout le reflet, à l’échelle locale, des dynamiques internationales ou disposent-ils d’une certaine autonomie, avec le développement de solidarités locales et interpersonnelles qui leur confère une vraie dimension transnationale ? Quels sont les acteurs des jumelages au delà des collectivités territoriales qui les initient ? Quelles sont les stratégies des citoyens ou groupes de citoyens (poids des associations), des milieux économiques ou culturels, des grandes fédérations porteuses de réseaux de jumelages, souvent concurrentes entre elles ?

Ce colloque se structure autour de trois grandes questions :

1. Jumelages et Histoire
- premières expériences de l’entre-deux-guerres :
Il s’agit encore d’un aspect très mal connu d’initiatives locales, nées au lendemain de la Première Guerre mondiale, avec, par exemple, l’adoption de villes « martyrs » du nord de la France par des villes britanniques. Dans quelle mesure ces partenariats très divers de l’entre-deux-guerres s’inscrivent-ils dans un cadre de rapprochement, lié à l’esprit internationaliste de la Société des Nations et au fédéralisme européen, ou bien, au contraire, de mobilisation à caractère politique, nationaliste voire ethnique ?
- jumelages et rapprochement en Europe de l’Ouest après 1945
On se propose de saisir comment les jumelages se situent entre processus de rapprochement bilatéraux entre États européens et d’intégration européenne. Comment la conclusion de jumelages a-t-elle contribué à la restauration voire à l’établissement de la confiance en Europe après 1945 ?
- jumelages et guerre froide
Le jumelage a été utilisé pour préserver voire tisser des liens par delà le rideau de fer. Il s’agira de repérer les conditions locales et le degré de corrélation entre la conclusion de jumelages et la chronologie de la guerre froide. Une place particulière sera accordée aux jumelages interallemands, conclu essentiellement dans la seconde moitié des années 1980. Nous souhaitons également croiser les regards et saisir comment la conclusion de nouveaux partenariats a été perçue par les villes jumelées antérieurement (par exemple la réaction de Mayence au jumelage conclu par Dijon avec Stalingrad)
- jumelages en Europe depuis la fin de la guerre froide
Le jumelage est-il un instrument efficace pour la construction d’une Europe élargie des citoyens ? Le jumelage permet-il d’apaiser les relations entre pays entretenant des relations conflictuelles sur les marges de l’Europe (entre pays des Balkans, entre Grèce et Turquie etc.). On s’interrogera sur les différentes logiques des jumelages et sur la réalité des échanges entre partenaires. Les villes d’Europe de l’Ouest déjà jumelées avant la fin de la guerre froide ont-elles élaboré des stratégies communes d’ouverture à des tiers centre ou est-européens ? La multiplicité des jumelages entraîne-t-elle une multilatéralisation des échanges ?
- Dans cette section, nous ne perdrons pas de vue les échecs et les refus : les tentatives avortées de jumelages de l’après-guerre ; la question de la dénonciation des jumelages ; le problème du « gel » éventuel de jumelages en cas de succès électoral local de forces extrémistes…

2. Le poids de l’Histoire et de la Mémoire dans la conclusion des jumelages :
- Cette section a pour objet d’analyser d’une part le poids d’expériences partagées, comme les bombardements, voire anéantissements, qui sont à l’origine du réseau des villes jumelées avec Coventry ;
- d’autre part la place de l’Histoire et de la commémoration du passé dans le cadre des jumelages aujourd’hui. Comment un jumelage lié aux expériences d’une génération particulière peut-il se perpétuer ? Quel est le sens et le contenu de ces jumelages aujourd’hui ? Pourquoi certaines villes refusent-elles de conclure des jumelages ou de se jumeler avec des communes de certains pays ?

3. Les dimensions sociale, symbolique et juridique des jumelages
- Une première interrogation portera sur les « mots de l’amitié », leur étymologie et les conditions de leur apparition : appariements, parrainage, partenariats, jumelages, Städtepartnerschaft, Brücken, twin cities ; sister cities, etc…
- La perspective juridique cherchera à clarifier les catégories de jumelages. Y-a-t-il une réelle dimension juridique des jumelages ou bien est-ce davantage un contrat symbolique ?
- Une troisième perspective portera sur l’« invention de la tradition » : la mise en place de cérémonies ritualisées de jumelage (avec chartes, traités d’amitié, serments, parfois offices religieux, échanges des drapeaux, cadeaux …).
- La dernière perspective portera sur la création d’espaces d’expériences communs et la représentation de l’autre au sein d’un jumelage : comment le jumelage marque-t-il la structure urbaine, la toponymie locale (panneaux à l’entrée des villes/départements ; noms de rue et de bâtiments, plaques commémoratives etc…), les fêtes locales… ?

Les propositions de communication, avec un titre précis et un résumé de 2000 signes maximum (indiquant les archives utilisées), accompagnées d’un bref CV et d’une liste des principales publications, sont à envoyer d’ici le 15 novembre 2014 à Corine Defrance ET Tanja Herrmann aux adresses suivantes :
corine.defrance@wanadoo.fr
jumelage@uni-mainz.de
Les organisateurs s’efforcent de trouver les financements nécessaires à la prise en charge des frais de transport et d’hébergement des participants. Ils encouragent tout particulièrement les jeunes chercheurs à répondre à cet appel.

Les langues de travail du colloque seront le français, l’allemand et l’anglais.

Programm

Kontakt

Pia Nordblom

Historisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Arbeitsbereich Zeitgeschichte

049 (0) 6131 3926228
049 (0) 6131 3927115
nordblom@uni-mainz.de

http://www.geschichte.uni-mainz.de/zeitgeschichte/85.php
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Englisch, Französisch, Deutsch
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