Das Fremde, die Fremde, der Fremde: Repräsentation, Inszenierung, Praktiken

Das Fremde, die Fremde, der Fremde: Repräsentation, Inszenierung, Praktiken

Veranstalter
Arbeitskreis Deutsch-Niederländische Geschichte (ADNG)/ Werkgroep Duits-Nederlandse Geschiedenis (WDNG) Esther Arens, Universität zu Köln Nicola Borchardt, Universität Hamburg
Veranstaltungsort
Tagungsraum, Internationales Kolleg Morphomata, Weyertal 59 (Rückgebäude), 3. Stock
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.11.2014 - 08.11.2014
Von
Nicola Borchardt

Der Arbeitskreis Deutsch-Niederländische Geschichte (ADNG) organisiert seit 2010 jährlich einen Workshop, um laufende Forschungsprojekte vorzustellen und kritisch zu diskutieren. Zeitlich liegt der Schwerpunkt des Arbeitskreises auf dem 20. Jahrhundert. Die Arbeitssprachen sind Deutsch, Niederländisch und Englisch.

Bei dem diesjährigen Workshop steht die Kategorie des Fremden im Mittelpunkt: Wie waren sich die Niederlande und Deutschland jeweils fremd? Inwiefern gab es eine gemeinsame Vorstellung vom Fremden? Damit möchten wir an die deutsch-niederländische Forschung zu Besatzungszeit anschließen und gleichzeitig zugehörige Themenfelder wie etwa Erinnerungskultur und Kanonbildung zeitlich und räumlich ausweiten.
Stichworte aus den Quellen wie „Hollandgänger“, „Exilant“ oder „Kommunist“ verweisen auf die Figuren und Kategorien des Fremden und deren Rolle für die jeweilige Konstruktion des Eigenen. Gleiches gilt für Schlagworte wie Migration und Dekolonisierung. Im Anschluss an die Überlegungen von Ortrud Gutjahr und Andreas Hetzel in KulturPoetik 2003/04 möch-ten wir einige Kategorien aufgreifen und folgende Fragen aufwerfen:
- Wie sahen Zuschreibungsmuster und Repräsentationen des Fremden in Text und Bild aus (in den beiden Ländern oder innerhalb transnationaler Felder)?
- Wie sind Archive (im Foucault’schen Sinn) von Fremdheitsvorstellungen entstanden und auf welche dieser Archive konnten deutsche und niederländische Akteure im 20. Jahrhundert zurückgreifen?
- Welche Inszenierung von Unterschieden zum Fremden ließ sich beobachten?
- Welche Praktiken der Grenzüberschreitung im wörtlichen und übertragenen Sinn gab es zwischen dem jeweils Eigenen und Fremden?

Unterstützt wird der Workshop vom Institut für Niederlandistik, Universität zu Köln, vom Duitsland Instituut Amsterdam (DIA) und vom Zentrum für vergleichende Europäische Studien (ZEUS), Universität zu Köln

Programm

Freitag 7. November

14.00 Uhr Begrüßung
14.30 Uhr MARIA-THERESIA LEUKER-PELTIES (Universität zu Köln): Arminius – Barbarossa – Hitler? Deutschlandbilder in Texten von Harry Mulisch und Cees Noteboom

16.00 Uhr Panel I: Kunst, Medien, Praktiken – Moderation Christiane Heiser, Köln
PETRA BOPP, Hamburg/ JET BARUCH, Amsterdam: "Heinz in Holland" und die schwarze Seite der deutschen Besatzung. Blick und Gegenblick in der Fotografie von Wehrmachtsoldaten und niederländischen Zivilisten
CHRISTINA LAMMER, Universität zu Köln: Moffenkinderen. Representaties van de ander in Doschka Meijsings „100% Chemie“
ANNA SCHOBER-DE GRAAF, Justus-Liebig-Universität Gießen: Everybodies und Projektionsflächen. Popularisierungsfiguren zwischen Eigenem und Fremden in niederländischen und deutschen Spielfilmen seit 1945
BRITTA BENDIECK, Universiteit van Amsterdam/ Duitsland Instituut Amsterdam: Armando – Dekonstruktion und ihre Wirkung auf Selbst- und Fremdbild

Samstag 8. November

9.30 Uhr Panel II: Reisen, Migration, Repräsentation – Moderation Nicola Borchardt, Universität Hamburg
UTE BRATZ, Freie Universität Berlin: Interkulturelle Kommunikation in Wouter Schoutens „Oost-Indische Voyagie“
VINCENT KUITENBROUWER, Universiteit van Amsterdam: Representations of Indonesians in the travel diary of journalist C.H. Elout 1925
MAAIKE VAN DEN BERG, Vrije Universiteit Amsterdam: German frontier in a European imperial state. Notions of transnational belonging inside the Deutsche Bund in the Dutch East Indies, 1915–1940

11.00 Uhr Panel III: Nachbarschaft, Globalisierung, Inszenierung – Moderation Esther Helena Arens, Universität zu Köln
MARIEKE OPREL, Vrije Universiteit Amsterdam: „Fremde, Feinde, Freunde.“ Die Niederländische Entfeindungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg
JULIA KLEINSCHMIDT, Georg-August-Universität Göttingen: Vom Freiheitskämpfer zum wehrlosen Opfer. Die Figur des Flüchtlings in Deutschland und den Niederlanden, 1970 bis 1990
HANCO JURGENS, Universiteit van Amsterdam/Duitsland Instituut Amsterdam: Deutschland als bedeutungsvoller Anderer in der Globalisierung

12.30 Uhr Abschlussdiskussion

Anschließend Mitgliederversammlung/Steuerungstreffen ADNG/WDNG

Da die Zahl der Sitzplätze begrenzt ist, bitten wir interessierte Zuhörer_innen um Anmeldung per E-Mail bei Svenja Faßbender s.fassbender@uni-koeln.de

Kontakt

Svenja Fassbender

Universität zu Köln
Philosophische Fakultät
Institut für Niederlandistik

s.fassbender@uni-koeln.de

http://adng-wdng.blogspot.nl/