Ausstellung „Phonographierte Klänge – Photographierte Momente. Ton- und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern im Ersten Weltkrieg“

Ausstellung „Phonographierte Klänge – Photographierte Momente. Ton- und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern im Ersten Weltkrieg“

Veranstalter
Ethnologisches Museum und Museum Europäischer Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin
Veranstaltungsort
Museen Dahlem, Arnimallee 25, 14195 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.10.2014 - 06.04.2015
Von
M. Jacobs

Phonographierte Klänge – photographierte Momente
Ton- und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern im Ersten Weltkrieg

Von 1915 bis 1918 reisten renommierte deutsche Wissenschaftler im Auftrag der 'Königlich Preußischen Phonographischen Kommission' in verschiedene Kriegsgefangenenlager, um Sprache und Musik der dort inhaftierten Soldaten aufzunehmen. Die dabei entstandenen Tonaufnahmen einer Vielzahl ethnischer Gruppen bilden heute die umfangreichste historische Walzensammlung im Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums.
Die Faszination des Fremden trieb auch den Lagerkommandanten Otto Stiehl an, dessen Fotografien sich heute im Bestand des Museums Europäischer Kulturen befinden. Bilddokumente aus den Lagern Wünsdorf und Zossen ergänzen die Tonaufnahmen. Die Ausstellung wird die Arbeit der Phonographischen Kommission mittels einzigartiger Ton- und Bilddokumente sowie die Bedeutung des Mediums Fotografie aufzeigen.

Programm

Donnerstag, 09.10.2014
18 Uhr Ausstellungseröffnung
„Phonographierte Klänge – Photographierte Momente. Ton- und Bilddokumente aus deutschen Kriegsgefangenenlagern im Ersten Weltkrieg“

Samstag, 01.11.2014
15 Uhr Kuratorinnen-Führung
16 Uhr Konzert der Gruppe PARADOXON
Darbietung von griechischen Liedern in Anlehnung an die von der „Königlich Preußischen Phonographischen Kommission“ im Kriegsgefangenenlager Görlitz während des Ersten Weltkriegs durchgeführten Tonaufnahmen. Mit Erläuterungen zu den Musikstücken.

Samstag, 23.11.2014
15 Uhr Kuratorinnen-Führung

Donnerstag, 27.11.2014
18 Uhr Kuratorinnen-Führung
19 Uhr Die Musikaufnahmen der „Königlich Preußischen Phonographischen Kommission“
Vortrag von Friederike Heinze, Mareike Jacobs, Adelajda Merchan-Drazkowska
Von 1915 bis 1918 reisten renommierte deutsche Wissenschaftler im Auftrag der „Königlich Preußischen Phonographischen Kommission“ in verschiedene Kriegsgefangenenlager, um Sprache und Musik der dort inhaftierten Soldaten aufzunehmen. Die dabei entstandenen Wachswalzenaufnahmen mit Musik einer Vielzahl ethnischer Gruppen bilden heute die umfangreichste historische Sammlung im Phonogramm-Archiv des Ethnologischen Museums.
Der Schwerpunkt des Vortrags liegt in einer Präsentation der Einzigartigkeit dieser bis heute weitestgehend nicht veröffentlichten Aufnahmen und in der Vorstellung der historischen sowie der heutigen Arbeit mit und an diesen Klangdokumenten.

Donnerstag, 29.1.2015
18 Uhr Kuratorinnen-Führung
19 Uhr Fotografien als Dokumente des Lagerlebens. Die Fotografien des Otto Stiehl
Vortrag von Irene Ziehe
Das Museum Europäischer Kulturen der Staatlichen Museen zu Berlin bewahrt eine ungewöhnliche Sammlung von 151 Glasplatten und -dias sowie zwei großformatige Alben zu den Kriegsgefangenenlagern Zossen und Wünsdorf. Einen Teil davon zeigt die Ausstellung. Die Fotografien machte Otto Stiehl, einer der Lagerkommandanten und zugleich ambitionierter Fotoamateur, zwischen 1915 und 1918. Sie zeigen überwiegend muslimische Gefangene. Dazu gehören vor allem Porträts von Soldaten und Offizieren, darüber hinaus Bilder aus dem Lagerleben. Wie diese Fotos zu Dokumenten über den Alltag in einem Kriegsgefangenenlager werden und zugleich für Propagandazwecke funktionieren, darüber berichtet dieser Vortrag.

Donnerstag, 26.2.2015
18 Uhr Kuratorinnen-Führung
19 Uhr Der koloniale Blick im Krieg. Fremdbilder und Eigenwahrnehmung französischer Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg
Vortrag von Benjamin Gallin
Der Einsatz französischer Kolonialsoldaten im Ersten Weltkrieg ließ beiderseits des Rheins Bilder und Vorstellungen entstehen, in denen koloniale Wahrnehmungsmuster im Sinne der jeweiligen Kriegspropaganda überformt wurden. Indem man diesen Bildern die Perspektive der Kolonialsoldaten auf den Krieg in Europa gegenüberstellt, werden sowohl die Wirkmechanismen des Kolonialismus als auch die globalen Auswirkungen des „Weltkrieges“ deutlich erkennbar.

Donnerstag, 26.3.2015
18 Uhr Kuratorinnen-Führung
19 Uhr Deutsch-Georgische Beziehungen während des Ersten Weltkriegs
Vortrag von Lasha Bakradze
Viele Georgier sahen in Deutschland eine Macht, die das bei den Georgiern ungeliebte Russische Imperium schwächen könnte. Die Deutschen ihrerseits wollten Teile der Kolonialarmeen zur Schwächung der Gegnermächte nutzen. In Berlin bildete sich sogar ein Georgisches Nationalkomitee, das mit deutscher Hilfe für die Unabhängigkeit Georgiens kämpfte. Diese interessante Episode des Ersten Weltkrieges ist ein wenig bekanntes und noch nicht ganz erforschtes Blatt der Geschichte.

Kontakt

Mareike Jacobs

Ethnologisches Museum Berlin
Lansstraße 8 / Arnimallee 25; 14195 Berlin

m.jacobs@smb.spk-berlin.de

http://www.smb.museum/ausstellungen/detail/phonographierte-klaenge-photographierte-momente.html
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Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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