„Im weißen Rößl“ – Neue kulturgeschichtliche Perspektiven 1930-2015. Interdisziplinäres Symposium

„Im weißen Rößl“ – Neue kulturgeschichtliche Perspektiven 1930-2015. Interdisziplinäres Symposium

Veranstalter
Univ.-Prof. Dr. Nils Grosch, Paris-Lodron-Universität Salzburg, Abteilung Musik- und Tanzwissenschaft; Dr. Carolin Stahrenberg, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Institut für Musikwissenschaft
Veranstaltungsort
Ort
St. Wolfgang/Salzburg
Land
Austria
Vom - Bis
16.04.2015 - 18.04.2015
Deadline
17.12.2014
Website
Von
Stahrenberg, Carolin

Call for Papers:
Wir bitten um Abstracts (max. eine Din A4 Seite) für einen 20-minütigen Beitrag im thematischen Rahmen der Tagung sowie eine Kurzvita inklusive Kontaktdaten bis 17. Dezember 2014 per E-Mail an untenstehende Adressen. NachwuchswissenschaftlerInnen fordern wir nachdrücklich zu einer Bewerbung auf.

Interdisziplinäres Symposium: „Im weißen Rößl“ – Neue kulturgeschichtliche Perspektiven 1930-2015

Das Singspiel „Im weißen Rößl“ wurde in der Fassung Erik Charells 1930 im Großen Schauspielhaus Berlin vor abendlich bis zu 3500 Zuschauern zum Massenerfolg und erwies sich als Paradigma der Unterhaltungsindustrie der Weimarer Republik. Noch im gleichen Jahrzehnt folgten repräsentative Großproduktionen in den ausschlaggebenden Metropolen des Unterhaltungstheaters Paris, London und New York, so dass das Werk schnell ein internationales Publikum fand. In seiner dichten Kombination aus den Medien Tanz, Musik, Bild, Schauspiel und Show lässt sich das „weiße Rößl“ nicht nur als Markstein des (kurzlebigen) Subgenres „Revueoperette“, sondern vielmehr des populären Musiktheaters überhaupt lesen.
Durch die Kette an Aufführungen, die seit 1930 bis in die Gegenwart hinein nicht abreißt, erfuhr das Werk eine Vielzahl von Neufassungen, die mit ihren Zugängen nicht nur Plot, Musik und Ästhetik immer wieder aktualisierten, sondern, zumal in jüngeren Produktionen wie die der Geschwister Pfister in Berlin (1994) oder der Verfilmung von Christian Theede (2013), auch die Rezeptionsgeschichte des Stückes mitreflektieren. Diese stand nach dem Krieg ganz im Zeichen der auf Charells Initiative neu instrumentierten und arrangierten Operettenfassung sowie der Verfilmungen mit Johannes Heesters (1952) und Peter Alexander (1960). Nach der Wiederauffindung des originalen Orchestermaterials im Jahr 2009 geht die Inszenierungspraxis in eine neue Phase.
Das intermediale Miteinander von Songs (medialisiert durch Schallplatte, Rundfunk, Arrangements für Tanzkapelle etc.), Kinofilmen und Bühnenwerk, aber auch die Entstehung eines touristischen Markenzeichens und identitätsstiftenden Erkennungsmerkmals, machen „Das weiße Rößl“ mit seinen verschiedenen Werkkomplexen zum Schlüsselthema für eine analytische Betrachtung des populären Musiktheaters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das Symposium ist deshalb als interdisziplinäre Arbeitstagung geplant, bei der VertreterInnen der wichtigsten Referenzdisziplinen Musik-, Theater-, Tanz-, Film-, Geschichts-, Medien- und Kommunikationswissenschaft sowie Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft und Tourismusforschung Forschungs- und Analyseergebnisse austauschend diskutieren.
Die Tagung findet statt vom 16. bis 18. April 2015. Eine Publikation der Beiträge ist geplant.

Programm

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Nils Grosch
Universität Salzburg
FB Kunst-, Musik- und Tanzwissenschaft
Erzabt-Klotz-Straße 1
A-5020 Salzburg
Österreich/Austria
e-mail: nils.grosch@sbg.ac.at

Dr. Carolin Stahrenberg
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Institut für Musikwissenschaft
Karl-Schönherrstraße 3
A-6020 Innsbruck
Österreich/Austria
e-mail: carolin.stahrenberg@uibk.ac.at