Subjekt und Gewalt im Recht

Subjekt und Gewalt im Recht

Veranstalter
Graduiertenkolleg "Selbst-Bildungen. Praktiken der Subjektivierung"; Institut für Philosophie; Wissenschaftliches Zentrum Genealogie der Gegenwart der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg; Philosophisches Seminar; Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Rechtsphilosophie und Medizinrecht der WWU Münster
Veranstaltungsort
Carl von Ossietzky-Universität, Bibliothekssaal (BIS), Campus Haarentor Uhlhornsweg 49–55, 26129 Oldenburg
Ort
Oldenburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
11.09.2014 - 13.09.2014
Website
Von
Maxi Berger

In der Frage nach Positionen und Funktionen des Subjekts im Recht überschneiden sich philosophische, soziologische und rechtswissenschaftliche Fragestellungen. Nachdem in der neueren Soziologie die Frage nach der Konstitution von Subjektpositionen in praktischen Kontexten die Frage einschließt, ob es ein ‚Subjekt vor dem Recht‘ überhaupt gebe, wird in der Philosophie die neuzeitliche Auffassung von irreduzibler Subjektivität zunehmend kritisiert und in den Rechtswissenschaften wird diskutiert, ob die fürs moderne Recht grundlegende Zurechnungsproblematik auch ohne die Annahme freier Willenssubjekte zu lösen wäre. Die Referenten der Tagung fragen nach Hintergründen, Zielen und Problemen dieser Entwicklungen. Das Phänomen ‚Gewalt‘ ist für die Subjektkonzeption aller drei Disziplinen eine zentrale Größe, denn an ihm können die Grenzen sowie die Leistungsfähigkeit der Vorstellung vom autonomen Subjekt unter Praxisbedingungen anhand einer Grenzsituation ebenso erörtert werden wie die begrifflichen Grenzen der Auflösung von Subjektivität in Praktiken und Konzeptualisierungen. Auf der Tagung wollen renommierte Vertreter der drei beteiligten Fächer die aktuellen Entwicklungen ihrer Disziplinen einander vorstellen, fachbezogen erläutern und ihre interdisziplinäre Anschlussfähigkeit diskutieren.

Programm

Donnerstag, 11. September 2014

14:00 Begrüßung und Eröffnung
Dagmar Freist und Philip Hogh (Oldenburg)

14:30 – 15:30 Von der res cogitans zum Relationengeflecht?
Über Subjekt und Person in der Philosophie
Michael Städtler (Münster)

15:40 – 16:40 Rechtsperson in der neueren Rechtstheorie
Stephan Kirste (Salzburg)

Pause

17:10 – 18:10 Die Verfahren der ordnungsbildenden Gewalt
Gesa Lindemann (Oldenburg)

18:20 – 19:20 Säkularer Irrtum? Das Individuum in den Debatten
um die Menschenrechte nach 1945
Anne Rethmann (Hannover)

Freitag, 12. September 2014

10:00 – 11:00 Recht und Gewalt als Subjektivierungsfaktoren
Christoph Menke (Frankfurt am Main)

11:10 – 12:10 Das verantwortliche Rechtssubjekt
diesseits und jenseits der Gewalt
Klaus Günther (Frankfurt am Main)

12:20 – 13:20 Zwischen Autonomie und Kontrolle. Anmerkungen
zur Emanzipationsgeschichte des Rechts
Benno Zabel (Leipzig)

Pause

14:30 – 15:30 Nichtmenschliche Subjekte als Täter und Opfer
im Strafrecht
Susanne Beck (Hannover)

15:40 – 16:40 Entscheidungsfreiheit und ihr Schutz durch
Vertragsrecht
Bernhard Jakl (Frankfurt am Main)

Pause

17:10 – 18:10 Subjekt, Subjektivierung und gesellschaftliche
Arbeit
Maxi Berger (Oldenburg)

18:20 – 19:20 Subjektivierungspraktiken und gesellschaftliche
Transformation
Steffen Schmidt (Jena)

Samstag, 13. September 2014

10:00 – 11:00 Das Recht auf Patientenautonomie und die
Rationalisierung des Entscheidens
Silja Samerski (Oldenburg)

11:10 – 12:10 „Nature, red in tooth and claw“
Individuelle Autonomie im Medizinsystem
Thomas Gutmann (Münster)

Pause

13:15 – 14:15 Fetischisierte Körper
Oliver Decker (Leipzig)

14:25 – 14:40 Verabschiedung

Kontakt

Maxi Berger

Institut für Philosophie, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 26111 Oldenburg

maxi.berger@uni-oldenburg.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Thema
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung