Die ,fragmentierte’ Stadt. Die Dynamik urbaner Siedlungsgefüge in der Vormoderne

Die ,fragmentierte’ Stadt. Die Dynamik urbaner Siedlungsgefüge in der Vormoderne

Veranstalter
Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Veranstaltungsort
Bamberg, Am Kranen 12 („Hochzeitshaus“)
Ort
Bamberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
02.10.2014 - 03.10.2014
Deadline
26.09.2014
Von
Chandon, Christian

Im Fokus des Workshops steht das Phänomen der ‚fragmentierten Stadt‘, unter dem sich ganz unterschiedliche räumliche, administrative herrschaftliche, rechtliche, religiöse oder soziale Unterteilungen der Stadt fassen lassen. Herrschafts- und Gerichtsbezirke, Immunitäten, Pfarrbezirke, Vororte, Stadtteilgemeinden, Nachbarschaften oder Korporationen stellen dabei nur einige mögliche Beispiele dar. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Bezugs- und Zugehörigkeitssysteme darstellen, die neben-, inner oder in manchen Fällen sogar außerhalb der gesamtstädtischen Gemeinschaft existierten. Der Workshop bietet ein Forum zur Präsentation aktueller Forschungsprojekte aus diesem Bereich, die die Gelegenheit zur Diskussion übergreifender Fragestellung eröffnen: Wie beeinflussten die genannten Unterteilungen und Zugehörigkeiten die Entwicklung und Struktur einer Stadt? Welche Strategien der Integration oder Abgrenzung lassen sich erkennen? Wie wird Einheit oder Abgrenzung dargestellt und inszeniert? Wann, wie und in welchem Maße entstand aus einem Konglomerat einzelner Siedlungsbezirke eine Form städtischer Einheit?

Programm

Donnerstag, 02.10.2014

Ab 13.00 Uhr Anmeldung im Tagungsbüro

13.30 Uhr Begrüßung und Einführung in das Thema der Tagung durch die Organisatoren

14.00-15.30 Uhr Urbane Fragmentierung als soziale und kulturelle Praxis im Spätmittelalter

Prof. Dr. Franz-Josef Arlinghaus, Universität Bielefeld: Kommunale Identität oder Konglomerat eigenständiger Gruppen? Konzepte spätmittelalterlicher Stadtgesellschaften

Sven Jaros M.A., Universität Leipzig: In ipsorum Iure illibatos conservare. Ethnische Pluralität und rechtliche Fragmentierung im Lemberg der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts

16.30-18.00 Uhr Städtische Fragmentierung und klösterliches Umfeld

Prof. Dr. Jörg Oberste, Universität Regensburg: Martin auf den Feldern - Germanus auf den Wiesen: Klösterliche Grundbesitzer in Paris als Stadtteilherren

Teresa Schröder-Stapper M.A., Universität Duisburg-Essen: Umkämpfte Räume. Strategien der Besetzung von Raum in Stift und Stadt Essen

18.15-19.00 Uhr Fragmentierung und die Repräsentationen städtischer Einheit

Jonas Stephan M.A., Universität Münster: Die Bewältigung des Urbanen im Bild. Die Metropole London in Ansichten und Karten des 17. Jahrhunderts

19.00-19.30 Uhr Projektvorstellung

Gerhild Landwehr M.A., Universität Bielefeld: Integration und Performanz. Das Problem der Einheit der okzidentalen Stadt – Braunschweig und Ulm im Vergleich

19.45 Uhr Gemeinsames Abendessen

Freitag, 03.10.2014

9.00-10.30 Uhr Soziale und wirtschaftliche Fragmentierungen

Dr. Katrin Moeller, Universität Halle-Wittenberg: Kolonie oder Nachbarschaft? Sozial-berufliche Segregation und Integration im Stadtraum Halles zwischen 1670 und 1820

Philip Hoffmann-Rehnitz M.A., Universität Münster: Wirtschaftliche Fragmentierung und Grenzkonflikte in der frühneuzeitlichen Stadt – das Beispiel der Leipziger „Universitätsstörer“

11.00-12.30 Uhr Städtische Fragmentierung im Vergleich

Dr. Stephan Sander-Faes, Universität Zürich: Die zusammengesetzte Stadt in der frühen Neuzeit. Theorie – Problematik – Beispiele aus Zentraleuropa

Dr. Thomas Carhart, Universität Freiburg: Die osmanische Stadt oder die Städte des osmanischen „Empire“: homogener Staat und heterogene Städte

14.00 Uhr-15.30 Uhr Die Stadt Bamberg: Paradigma der Fragmentierung?

Claudia Esch M.A., Universität Bamberg: Die Bamberger Immunitäten im Mittelalter

Dipl.-Hist. Johannes Hasselbeck, Universität Bamberg: Das Verhältnis von Stadtgericht und Immunitäten in Bamberg in und nach dem Dreißigjährigen Krieg

Thomas Ruppenstein M.A., Universität Bamberg: Von diesen sogenannten Immunitaeten die Gedaechtniß zu vertilgen würde ein für Bambergs Geschichte hoechst ehrenhafte Sache seyn. Das Ende der Bamberger Immunitäten im 18. Jahrhundert

15.30-16.30 Uhr Schlussdiskussion

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einer Stadtführung

Kontakt

Christian Chandon

Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte unter Einbeziehung der Landesgeschichte, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Am Kranen 10, 96045 Bamberg

christian.chandon@uni-bamberg.de

http://www.uni-bamberg.de/hist-mg/