Zeigen und Bildung. Das Bild als Medium der Unterrichtung seit der frühen Neuzeit

Zeigen und Bildung. Das Bild als Medium der Unterrichtung seit der frühen Neuzeit

Veranstalter
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung
Veranstaltungsort
Warschauer Str. 34 - 38 10243 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.10.2014 - 31.10.2014
Deadline
06.10.2014
Von
Stefanie Kollmann

Mit dem Ziel, die Erforschung von Bildmaterialien als Quellen der Bildungsgeschichte zu fördern, startete im Januar 2000 das DFG-Projekt "Pictura Paedagogica Online", damals noch unter dem Namen "Virtuelles Bildarchiv zur Bildungsgeschichte".

Zur Umsetzung dieses Ziels werden Bilder aus verschiedenen Sammlungen zusammengebracht und im Internet frei zugänglich zur Verfügung gestellt. Das Konzept ist erfolgreich, heute umfasst die Bilddatenbank fast 70.000 Bilder – darunter ein großer Bestand an Buchillustrationen und Ansichtspostkarten, aber auch Fotografien und Grafiken.

Nach fast 15 Jahren möchte die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) die Arbeit an diesem Projekt weiterentwickeln und startet eine neue, interdisziplinäre Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Pictura Paedagogica Online: Pädagogisches Wissen in Bildern", die Forschenden aus der Bildungsgeschichte und verwandten Disziplinen, die Bilder als Quellen nutzen, einen Ort zum Austausch und zur Diskussion von methodologischen, methodischen und technischen Fragen und Aspekten bietet.

Titel des ersten Workshops, der am 30./31. Oktober 2014 stattfindet, ist "Zeigen und Bildung. Das Bild als Medium der Unterrichtung seit der frühen Neuzeit".

Als didaktisches Material wurden Bilder seit der frühen Neuzeit eingesetzt; Bilder, die dazu dienten, die Welt mit ihrer Hilfe zu erklären, gibt es selbstverständlich schon länger. Dem Bild wurde eine veranschaulichende Funktion zugeschrieben, oftmals mit der Hoffnung verbunden, den Lernenden einen sowohl weiteren wie auch leichteren Zugang zum Lerngegenstand zu eröffnen. Es stellt sich die Frage, auf welche - historisch unterschiedlichen - Weisen das visuelle Medium einen Lerngegenstand präsentierte und damit auch konstruierte, wie zu unterschiedlichen Zeiten Bild und Wort dabei in Verbindung gestellt wurden, sich ergänzten oder auch widersprachen und auf welche Weise den Lernenden Bilder zugänglich gemacht wurden, was mit den Bildern geschah und wie mit ihnen umgegangen wurde.

Die Teilnahme am Workshop ist kostenfrei. Wir bitten um Anmeldung bis Montag, 6.10.2014, unter:
kollmann@dipf.de

Programm

Sabine Reh: Bilder und Wissen - "Bilder als Quellen der Erziehungsgeschichte." Die Fortsetzung eines Anfangs.

Hiram Kümper: "Weil die Figuren und gemachte Bilder einem Dinge näher kommen als die Wörter": Bilder als Vermittler von Geschichte in der frühen Neuzeit.

Markus Meumann: Die Welt in einer Nuß. Mnemonische Geschichtsvermittlung in Bild und Text um 1700.

Kristina Hartfiel: Gedenckwürdigkeiten des 18. Jahrhunderts. Bildlichkeit in einem "historischen Bilder=Buch" aus Nürnberg.

Andreas Josef Vater: "Ich hab hierinnen auch gemeidet all Figur / Die Räthsel=mässig ist / daß alles bleibe pur / Und bey dem eignen Wort." Rebusfiguren als Mittel der Sprach- und Bibelerlernung in der Frühen Neuzeit.

Kerstin te Heesen: Das illustrierte Flugblatt als Wissensmedium der Frühen Neuzeit. Zeigestrategien und Aneignungspotenzial eines zweikanaligen Kommunikationssystems.

Christoph Schindler: Bildmaterialien und digitale Forschungswerkzeuge − Virtuelle Forschungsumgebung Semantic CorA

Dirk Suckow: Das kleine ABC der Exklusion. "Zigeunerbilder" in Buchstabier- und Lesebüchern um 1800.

Kerrin Klinger und Michael Markert: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" Was zeigen Lehrmittel zu Baum und Frucht?

Peter Menck: Orbis rerum − ad usum delphini. Die Welt in Bildern – Dargestellt zum Zwecke des Unterrichts.

Walter Müller: "Formen der Ikonisierung des Schulwissens."

Karin Stöcker: Schulwandbilder als Vermittlungsmedien. Vermittlungswissen im Kontext des ersten Anschauungsunterrichts des 19. Jahrhunderts.

Jacques Dane und Tijs van Ruiten: Reformpädagoge Jan Ligthart und Schulillustrator Cornelis Jetses. Der Erfolg des Schulwandbildes im niederländischen Sachunterricht (1905-1970).

Sabina Brändli: "Regarding the Pain of Others": Zum Bildeinsatz im geschichtsdidaktischen Diskurs des 20. und 21. Jahrhunderts.

Silke Körber: Unterhalten und Informieren: Visualisierungsstrategien im populären illustrierten Sachbuch im 20. Jahrhundert (anhand des Wirkens deutschsprachiger Verlegern im Exil in Großbritannien und in den USA).

Kontakt

Stefanie Kollmann

Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des DIPF,
Warschauer Str. 34-38, 10243 Berlin

kollmann@dipf.de

http://opac.bbf.dipf.de/virtuellesbildarchiv/workshop/2014/programm