Der Erste Weltkrieg in der deutschen und britischen Erinnerungskultur / The First World War in British and German Commemorative Culture

Der Erste Weltkrieg in der deutschen und britischen Erinnerungskultur / The First World War in British and German Commemorative Culture

Veranstalter
Prinz-Albert-Gesellschaft e.V., Coburg; Landesbibliothek Coburg
Veranstaltungsort
Andromeda-Saal, Schloss Ehrenburg, Coburg
Ort
Coburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.09.2014 - 06.09.2014
Deadline
29.08.2014
Von
Martin Munke M.A.

Im Säkularjahr 2014 ist die Erinnerung an den 100-jährigen Ausbruch des Ersten Weltkriegs allseits präsent. In England nahm der "Great War" stets einen prominenten Platz im jeweiligen Geschichtsbewusstsein ein. In Deutschland war das anders – hier wurde das erinnernde Gedenken an den Ersten Weltkrieg durch die von Deutschland verschuldete Katastrophe des Zweiten Weltkriegs in den Schatten gestellt und weitgehend absorbiert. Mittlerweile ist das anders geworden – große Gesamtdarstellungen aus der Feder von Christopher Clark, Herfried Münkler, Jörn Leonhard und Ernst Piper haben das Thema ebenso in den Mittelpunkt aktueller Geschichtsdiskurse gerückt, wie sich ihm die Medien, Presse, Rundfunk und Fernsehen gleichermaßen mit vermehrter Aufmerksamkeit widmen.

Während die meisten Veröffentlichungen und begleitenden Konferenzen zumeist die Vorgeschichte des Krieges, seinen Ausbruch, seine politischen und militärischen Hintergründe und bestenfalls seine kulturellen Implikationen bedenken, wird die diesjährige Jahrestagung der Prinz-Albert-Gesellschaft einen besonderen Aspekt in den Blick nehmen. Sie richtet sich auf die Rezeption des Krieges in der deutschen und britischen Erinnerungskultur im bilateralen Vergleich, mithin auf seine Nachwirkungen über das gesamte 20. Jahrhundert bis hin in die Gegenwart. Das Tagungsgeschehen gliedert sich in vier Sektionen. Die erste Sektion behandelt allgemeine erinnerungskulturelle Geschichtspunkte in Deutschland und Großbritannien. Die zweite Sektion dient der Erörterung literarischer und bildkünstlerischer Reflexionen über das Kriegsgeschehen. Die dritte Sektion thematisiert und visuelle und kontextuelle Aspekte der Kriegserfahrung im politischen Diskurs der Weimarer Republik und des Empire. Die vierte Sektion widmet sich den populären Formen der Kriegserinnerung und Kriegsbewältigung im Film und in der Museumsarbeit. Auf diese Weise entsteht ein umfassend angelegtes Panorama unterschiedlicher Formen des Erinnerns und der Verarbeitung jener "Urkatastrophe", deren Ausbruch der Beginn vom Ende Europas gewesen ist.

Die Teilnahme an der Tagung ist frei, aus Planungsgründen wird um Anmeldung bis zum 29. August 2014 gebeten. Die Kosten für die im Programm ausgewiesenen gemeinsamen Mahlzeiten sind von den Tagungsbesuchern selbst zu tragen. Dabei wird um eine Anmeldung zum festlichen Dinner bis zum 22. August 2014 gebeten.

Programm

Donnerstag, 4. September 2014

16:00 Uhr: Johannes Haslauer M.A. (Coburg): Führung durch die Ausstellung "Fürst in Zeiten der Krise. Johann Casimir von Sachsen-Coburg (1564–1633)", Staatsarchiv Coburg, Herrngasse 11

17:00 Uhr: Vorstands- und Beiratssitzung der Prinz-Albert-Gesellschaft

18:30 Uhr: Prof Stephen Badsey (Wolverhampton): A Hundred Years On: Recent and Changing Views on the History of the First World War

20:00 Uhr: Gemeinsames Abendessen im Restaurant "Kräutergarten"

Freitag, 5. September 2014

9:00 Uhr: Begrüßung und Eröffnung (Prof. Dr. Frank-Lothar Kroll, Chemnitz)

Sektion I: Großbritannien und Deutschland im Vergleich

Diskussionsleitung: Dr Glyn Redworth (Oxford)

9:15 Uhr: PD Dr. Ernst Piper (Potsdam): "Dulce et decorum est". Der Erste Weltkrieg in der britischen und deutschen Erinnerungskultur

10:00 Uhr: Prof Matthew Stibbe (Sheffield): Great War vs Forgotten War? The First World War in Britain and Germany

10:45 Uhr: Kaffeepause

Sektion II: Kunst und Kriegserinnerung

Diskussionsleitung: Dr. Carl-Christian Dressel (Erfurt)

11:15 Uhr: Prof. Dr. Bernd Hüppauf (New York/Berlin): Deutsche Autoren der Zwischenkriegszeit und der Erste Weltkrieg

12:00 Uhr: PD Dr. Susanne Kolter (Göttingen): "A record of the facts"? Britische Malerei und der Erste Weltkrieg

13:00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Restaurant "Goldenes Kreuz" (angefragt)

Sektion III: Visualisierung und symbolische Kontextualisierung

Diskussionsleitung: Prof John R. Davis (London)

15:00 Uhr: Dr. Erik Lommatzsch (Mannheim): Erinnerung der Gestürzten. Der Erste Weltkrieg in den Memoiren deutscher Fürstenhäuser

15:45 Uhr: PD Dr. Paula Diehl (Berlin/Philadelphia): Kriegserinnerung und Körperbilder nach 1918

16:30 Uhr: Dr Oliver Walton (London/Duisburg): Navy, Empire and War. Der Erste Weltkrieg als maritimer Erinnerungsort

17:15 Uhr: Kaffeepause

17:45 Uhr: Mitgliederversammlung der Prinz-Albert-Gesellschaft

19:30 Uhr: Festliches Dinner im Restaurant "Kräutergarten"

Samstag, 6. September 2014

Sektion IV: Populäre Erinnerungswelten

Diskussionsleitung: Martin Munke M.A. (Chemnitz)

9:00 Uhr: Dr. Ulrike Hollender (Berlin): Der Erste Weltkrieg im Internet und das Portal "Europeana 1914-1918"

9:45 Uhr: Dr. Juliane Haubold-Stolle (Berlin): Der Erste Weltkrieg im Museum

10:30 Uhr: Kaffeepause

11:00 Uhr: Prof Patrick Major (Reading): Mud, Monocles and Mata Hari: Hollywood's Love-Hate Relationship with Germany after the First World War

11:45 Uhr: Dr. Hubertus Habel (Coburg): Folgen und Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges im Coburger Raum

12:30 Uhr: Abschlussdiskussion

13.00 Uhr: Dr. Silvia Pfister (Coburg): Führung durch die Ausstellung "Der Enkel des Glaubenshelden. Herzog Joahnn Casimir (1564-1633) und die politischen Folgen der Reformation", Landesbibliothek Coburg, Schloss Ehrenburg, Silbersaal

14.00 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Restaurant "Goldenes Kreuz" (angefragt)

Kontakt

Martin Munke M.A.

TU Chemnitz, Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, 09107 Chemnitz

prinz-albert-gesellschaft@tu-chemnitz.de

http://www.prinz-albert-gesellschaft.de