15. Kolloquium zur Polizeigeschichte

15. Kolloquium zur Polizeigeschichte

Veranstalter
Dr. Stephan Linck Nordelbisches Kirchenarchiv Winterbeker Weg 51 24114 Kiel
Veranstaltungsort
Winterbeker Weg 51, 24114 Kiel
Ort
Kiel
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.07.2004 - 03.07.2004
Deadline
23.04.2004
Website
Von
Weinhauer, Klaus

Call for papers für das 15. Kolloquium zur Polizeigeschichte

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das diesjährige Kolloquium zur Polizeigeschichte findet in Kiel in Zusammenarbeit mit dem Nordelbischen Kirchenarchiv statt, wo wir auch tagen.

Als Termin ist vorgesehen: Donnerstag, der 01. bis Sonnabend, der 03. Juli 2004.

Es wäre schön, wenn sich einige Vorträge an den nachfolgend umrissenen Themenfeldern orientieren könnten. Jedoch ist das Kolloquium wie immer weder inhaltlich noch methodisch und auch nicht auf einen Zeitraum festgelegt.

Themenvorschläge:

1. Polizei und (neue) soziale Bewegungen
Die Polizei war und ist mit sozialen Bewegungen konfrontiert. Das betrifft nicht nur Streiks und andere gewerkschaftliche Kämpfe. Vielmehr eröffnet die allmählich anlaufende geschichtswissenschaftliche Erforschung der 1960/70er Jahre neue Untersuchungsfelder. Zu denken ist nicht nur an die Jugend- und Studentenproteste, sondern auch an die vielfältigen neuen sozialen Bewegungen (u.a. Frauen-, Friedens-, Anti-AKW- und Umweltbewegungen und Hausbesetzungen). Diese veränderten sich vielfach durch die Konfrontation mit dem polizeilichen Gegenüber bzw. bewirkten umgekehrt auch Wandlungen im polizeilichen Handeln. Hier ist zu fragen, ob bzw. in welcher Art diese wechselseitige Interaktion die Wandlungen von sozialen Bewegungen entscheidend prägte. Ein Vergleich regionaler Polizeikonzepte und Protestkulturen könnte hier ebenso hilfreich sein, wie der Blick auf unterschiedliche soziale Milieus.
Bei diesem Themenfeld sind wir auch an nicht-geschichtswissenschaftlichen Untersuchungen interessiert.

2. Polizeilicher Gewahrsam
Während Gefängnisse und ähnliche Institutionen inzwischen in den Blick der Forschung gekommen sind, sind die Möglichkeiten und Formen polizeilichen Gewahrsams bislang kaum untersucht. Der polizeiliche Gewahrsam bot und bietet im eingeschränkten Rahmen eine direkte Repressionsmöglichkeit, die ohne Rückkoppelung mit der Justiz verhängt werden kann. Dies geschah nicht nur in Polizeigefängnissen, sondern bei spektakulären Einsätzen/Demonstrationen vielfach “vor Ort” im Freien (“Hamburger Kessel”), in Polizeifahrzeugen oder in vorübergehend umgenutzten Räumlichkeiten. Gerade diese ‚tatnähere’ Perspektive auf den Gewahrsam ermöglicht einen vielversprechenden Blick auf Mikrosperspektiven polizeilicher Macht vor Ort und letztlich auch auf die Wandlungen in der Ausübung des staatlichen Gewaltmonopols.

3. Polizeitechnik
Anhaltend bewegt uns die Frage, wie technische Veränderungen die Polizeiarbeit beeinflußt haben. Wurde die Polizeiarbeit durch technische Neuerungen ausschließlich effektiviert oder hat sich dadurch nicht mehr der Blick auf die Polizierten verändert, wie die Einführung der Funkstreifenwagen zeigt. Galten ähnliche Mechanismen auch für die Polizeibewaffnung? Wie war es möglich, dass sich zwar eine parallele Aufrüstung in der Polizeibewaffnung der 1970/80er Jahre vollzog, aber dennoch eine starke Differenzierung von Demonstrationseinsätzen einerseits und Terroristenfahndungen andererseits aufrechterhalten wurde?

4. Wie auch in den vergangenen Jahren, besteht auf jeden Fall die Möglichkeit ‚freie’ Projekte vorzustellen.

Alle, die teilnehmen wollen (sei es mit oder ohne Vortrag), werden gebeten, sich bis zum 23. April unter folgender Adresse anzumelden:

slinck.archiv@nordelbien.de
Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel
0431-64986-15

Alle, die ein Referat halten wollen (Länge: 20 Minuten), sollten gleichzeitig den Arbeitstitel sowie eine knappe Inhaltsskizze übermitteln.

Eine Übernahme von Fahrt- und Aufenthaltskosten wird leider nicht möglich sein.

Die Weitergabe dieser Einladung an weitere Interessierte ist sehr erwünscht!

Kiel, Barnstorf, Göttingen/Erfurt, 09. 03 2004

Dr. Stephan Linck
Prof. Dr. Alf Lüdtke
PD Dr. Klaus Weinhauer

Programm

Kontakt

Rückfragen bzw. Anmeldungen bitte unter:

Dr. Stephan Linck
Nordelbisches Kirchenarchiv
Winterbeker Weg 51
24114 Kiel

0431/6498615
slinck.archiv@nordelbien.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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