Die Tagung „Unsichtbares Gepäck. Zur Bewältigung von Kriegs- und Fluchterfahrungen seit 1945“ ist die dritte Veranstaltung der Reihe „Friedländer Gespräche“. Die Friedländer Gespräche finden seit 2012 im jährlichen Turnus statt und begleiten thematisch den Aufbau des Museums Friedland am Ort des Grenzdurchgangslagers bei Göttingen.
Die diesjährige Tagung wendet sich den kollektiven und individuellen Verarbeitungen von Kriegs- und Fluchterfahrungen zu. Interdisziplinär und zeitübergreifend angelegt, widmet sie sich zum einen der unmittelbaren Nachkriegszeit, in der die Gewalterfahrung und -ausübung im Kontext des Zweiten Weltkrieges weitgehend tabuisiert wurden. Zum anderen spannt sie den Bogen in die Gegenwart, in der erstens der psychologische Fachbegriff „Trauma“ Eingang in die Alltagssprache gefunden hat und zweitens durch gesellschaftliche Sensibilisierung und wissenschaftliche Studien spezifischere Betreuungsmodelle angeboten werden.
In drei Sektionen soll aus medizinhistorischer, wissenschaftshistorischer und psychologischer Perspektive anhand verschiedener Gruppen wie Flüchtlingen, Rückkehrern aus der Kriegsgefangenschaft und Displaced Persons der Umgang mit belastenden Kriegs- und Fluchterfahrungen beleuchtet werden. Dazu gehören Fragen nach gesellschaftlichen Bedingungen und Verarbeitungsweisen heute und vor 70 Jahren sowie nach den Ursachen für die Karriere des Trauma-Begriffs und Anzeichen seiner Instrumentalisierung in geschichtspolitischen Diskursen. Ergänzend wird die psychosoziale Arbeit mit Kriegsgeschädigten und Flüchtlingen aus der gegenwärtigen psychologischen und medizinischen Praxis thematisiert.
Interdisziplinarität der Forschungsansätze und Beiträge aus verschiedenen Fachrichtungen sind willkommen. Die Vorträge sollten nicht länger als 20-25 Minuten dauern. Bitte senden Sie Ihren Vorschlag (max. 300 Worte) und einen kurzen CV bis spätestens 15. Juni 2014 an:
Dr. Katrin Pieper
Die Exponauten. Ausstellungen et cetera
tagung@die-exponauten.com
Für weitere Informationen über das Museum Friedland siehe auch: http://www.museum-friedland.de.