Oppositionelle Märtyrer. Die Konstruktion und Instrumentalisierung von Märtyrern von der Antike bis ins 20. Jahrhundert

Oppositionelle Märtyrer. Die Konstruktion und Instrumentalisierung von Märtyrern von der Antike bis ins 20. Jahrhundert

Veranstalter
Exzellenzcluster Religion und Politik (Münster), Koordinierte Projektgruppe Martyrium und Märtyrerkult (Leitung: Prof. Dr. Johannes Hahn)
Veranstaltungsort
Liudgerhaus, Überwasserkirchplatz 3, 48143 Münster
Ort
Münster
Land
Deutschland
Vom - Bis
20.06.2014 - 21.06.2014
Deadline
13.06.2014
Von
Thieme, Sarah

In der bisherigen Forschungsdiskussion wurde primär die Bedeutung von Märtyrern für die Identitätsstiftung innerhalb von Gemeinschaften betont. Oppositionelle Gruppen scheinen dabei ein besonderes Bedürfnis zu haben, eigene Märtyrer zu konstruieren. Ziel der Tagung der koordinierten Projektgruppe „Martyrium und Märtyrerkult“ des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ der Universität Münster ist es deshalb, die Formen und Funktionen dieser Märtyrerkonstruktionen anhand von Fallbeispielen von der Antike bis ins 20. Jahrhundert zu untersuchen. Insbesondere die Instrumentalisierung von oppositionellen Märtyrern soll, über die Epochen hinweg, in den Fokus genommen werden. Sowohl im politischen als auch im religiösen Kontext wurden vorhandene Märtyrer „umgenutzt“ oder neu erfunden, um sich als oppositionelle Gruppe zu stilisieren. Welche unterschiedlichen Aspekte des Martyriums in der jeweils spezifischen Oppositionssituation maßgebend waren und ob diese zu einer erfolgreichen Implementierung von Kult und einer Rezeption führten, soll in den einzelnen Vorträgen beleuchtet werden.

Programm

Freitag, 20. Juni 2014
09:00 Begrüßung und Einführung: Johannes Hahn (Münster)

09:30 Johan Leemans (Leuven): Eupsychius and Some Others. Instances of Oppositional Martyr Cults in Late Antique Asia Minor, Kommentar: Johannes Hahn (Münster)

10:15 Alissa Dahlmann (Münster): Freund oder Feind? Ausgrenzung und Integration häretischer Märtyrer innerhalb nizänischer Gemeinden im 4. und 5. Jahrhundert, Kommentar: Johan Leemans (Leuven)

11:30 Marie Kleine (Münster): Translation und Topographie: Babylas als Oppositioneller Märtyrer im Antiochia des 4. Jahrhunderts, Kommentar: Alfons Fürst (Münster)

12:15 Mittagspause

14:15 Steffen Diefenbach (Konstanz): Martyrium und innerkirchliche Auseinandersetzungen in nachkonstantinischer Zeit, Kommentar: Klaus Zimmermann (Münster)

15:00 Igor Pochoshajew (Montreal): Christliche Opposition gegen den Islam in Cordoba im 9. Jahrhundert, Kommentar: Christoph Dartmann (Münster)

16:15 Elise Wintz (Münster): Die Katharer als Märtyrer: eine politische und historiographische Konstruktion?, Kommentar: Daniela Müller (Nijmegen)

17:15 André Krischer (Münster): Politische Märtyrer am Beginn der Moderne, Kommentar: Peter Burschel (Berlin)

Samstag, 21. Juni 2014

09:00 Daniela Müller (Nijmegen): Der Inquisitor als Märtyrer. Konstruktionen des Heiligen im Dienste der kirchlichen Normierung, Kommentar: Sita Steckel (Münster)

09:45 Ioannis Zelepos (München), Religiöser Fundamentalismus und nationale Vereinnahmung – orthodoxe Neomärtyrer im Osmanischen Reich (18./19. Jahrhundert), Kommentar: Martin Kintzinger (Münster)

11:00 Sarah Thieme (Münster), Instrumentalisierung in Fundamentalopposition? Beisetzungen nationalsozialistischer Märtyrer in Dortmund, Kommentar: Daniel Siemens (London)

11:45 Helen Przibilla (München), Die Unseren und die Anderen. Zionistisches Gefallenengedenken zwischen Hegemonie und Opposition, Kommentar: Werner Freitag (Münster)

12:30 Mittagspause

13:15 Abschlussdiskussion, Moderation: Werner Freitag (Münster)

Zur Anmeldung genügt eine formlose E-Mail bis zum 13. Juni 2014 an die Mitorganisatorin Sarah Thieme (sarah.thieme@uni-muenster.de).

Kontakt

Sarah Thieme
Exzellenzcluster Religion und Politik, Institut für vergleichende Städtegeschichte
Königstraße 46, 48143 Münster
sarah.thieme@uni-muenster

http://www.uni-muenster.de/Religion-und-Politik/
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