Mensch und Tier in der Antike

Mensch und Tier in der Antike

Veranstalter
Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock; Fachgebiet Klassische Archäologie
Veranstaltungsort
Ort
Rostock
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.04.2005 - 10.04.2005
Deadline
31.03.2004
Website
Von
Institut für Altertumswissenschaften der Universität Rostock, FG Klassische Archäologie

CALL FOR PAPERS

Interdisziplinäre Tagung
„Mensch und Tier in der Antike – Grenzziehung und Grenzüberschreitung“

Das Verhältnis von Mensch und Tier ist aktuell einem Paradigmenwechsel unterworfen. Der Tierschutz wird im Grundgesetz festgeschrieben, in Australien kämpft eine Bürgerinitiative für die Rechte der Menschenaffen, Verhaltensforscher definieren den Unterschied menschlicher und tierischer kognitiver Fähigkeiten nurmehr quantitativ und nicht qualitativ. Gentechnologische Veränderungen entziehen biologischen Definitionen der Spezies Mensch zusehends den Boden.

Die Grenze Mensch - Tier ist im allgemeinen Bewußtsein ins Schwanken geraten. Die Verunsicherung, die für uns von dieser Vorstellung ausgeht, ist vor dem Hintergrund einer langen abendländischen Tradition zu verstehen, in der solche Abgrenzungen formuliert wurden. Mit Aristoteles’ Definition des Menschen als ‚zoon politikon’ beginnen die unterschiedlichsten Versuche einer wissenschaftlichen – philosophischen, biologischen, ethischen u.a. – Grenzziehung zwischen Mensch und Tier.

Die Konzeptionen dieser Grenzen, die sich oftmals in Gegensatzpaaren niederschlagen, sollen auf der Tagung näher untersucht werden (Chaos/Ordnung, Natur/Kultur, ‚paradiesischer’ Urzustand/Niedergang durch Zivilisation, Unterlegenheit/Überlegenheit, Trieb/Vernunft u.a.). Im Zentrum wird die griechische und römische Antike stehen.

Bisherige Arbeiten zum Tier oder zum Verhältnis von Mensch und Tier haben eher sachorientiert die unterschiedlichen Funktionen des Tieres für den Menschen zusammengestellt (Nahrung, Arbeitskraft, Opfer, Feind und Freund u.a.). Auf der Tagung soll dagegen im Sinne einer Erweiterung der gender studies nach der kulturellen Bedingtheit als natürlich geltender Eigenschaften und Grenzen von Mensch und Tier gefragt werden. Die entsprechenden Vorstellungen sind in der - im semiotischen Sinn - repräsentativen Bedeutung des Tieres bzw. der Tiere deutlicher faßbar als in den sog. Realia. Der Blick wird sich deshalb nicht auf die antike ‚Realität’, sondern vorrangig auf bildlich und schriftlich überlieferte Konzeptionen von Tieren bzw. Tier und Mensch richten.

Folgende Fragen können dabei als Leitfragen dienen:
- Wo liegen die kulturell definierten Grenzen zwischen Mensch und Tier?
- Wo und wann werden Grenzen definiert? Welche Funktion haben sie? Ändern sie sich je nach Kontext und Medium?
- Wie wird das Verhältnis Mensch-Tier nach Tierart bzw. nach Geschlecht, ethnischer oder sozialer Zugehörigkeit des Menschen differenziert?
- Inwieweit wurde Verbindendes oder Trennendes aus dem Anatomischen, Physiologischen oder dem Verhalten abgeleitet?
- Welche Rolle spielt die Mythologie bei der Konzeption von Grenzen zwischen Mensch und Tier bzw. bei deren Überwindung?
- In welchen Kontext gehören Grenzüberschreitungen (Mischwesen; Zoophilie; Verwandlung)?
- Wie läßt sich das Verhältnis von Mensch und Tier bestimmen, wenn es als Einheit erkannt wird?

Die Tagung richtet sich vornehmlich an Wissenschaftler aus den Klassischen Altertumswissenschaften. Beiträge aus den übrigen Kulturwissenschaften – insbesondere den außereuropäischen Kulturen – den Literaturwissenschaften sowie der Theologie und der Medizingeschichte sind erwünscht, sofern sie das theoretisch-methodische Instrumentarium erweitern und zu einem besseren Verständnis der antiken Konzepte beitragen.

Die Tagung wird organisiert von Dr. Annetta Alexandridis und Dr. Lorenz Winkler-Horacek vom Institut für Altertumswissenschaften, Fachgebiet Klassische Archäologie der Universität Rostock, Universitätsplatz 1, 18051 Rostock.

Die Vortragsdauer beträgt 30 Minuten. Daran schließt sich eine 20-minütige Diskussion an. Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch. Eine Veröffentlichung der der Vorträge in einem Tagungsband ist geplant. Beiträge mit Arbeitstitel und einem Abstract von max. 250 Worten sind bis zum 31. 3. 2004 an obige Adresse erwünscht. Sie können auch zugeschickt werden: per Fax an ++49/ 381/ 498 2787 oder per e-mail an annetta.alexandridis@philfak.uni-rostock.de bzw. lorenz.winkler-horacek@philfak.uni-rostock.de . Über die Gestaltung des Vortrags-Programms erhalten Sie im Laufe des Sommers Nachricht. Vorbehaltlich entsprechender Finanzierung können Übernachtungskosten und eine Reisekostenpauschale gewährt werden.

Programm

Kontakt

Annetta Alexandridis

Institut für Altertumswissenschaften
Universitätsplatz 1
18051 Rostock

++49/ 381/ 498 2786
++49/ 381/ 498 2787
annetta.alexandridis@philfak.uni-rostock.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch
Sprache der Ankündigung