Public Visual History - Wie Filme Geschichte schreiben

Public Visual History - Wie Filme Geschichte schreiben

Veranstalter
Sabine Moller, Institut für Geschichtswissenschaften, Humboldt Universität zu Berlin; Christoph Classen, Abteilung Zeitgeschichte der Medien- und Informationsgesellschaft, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Veranstaltungsort
Potsdam Museum, Am Alten Markt 9 (Altes Rathaus)
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.04.2014 - 30.04.2014
Deadline
17.04.2014
Website
Von
Classen, Christoph

Nicht nur Filme, die sich explizit mit der Historie auseinandersetzen, wie „Schindlers Liste“ oder TV-Dokumentationen wie „Hitler – eine Bilanz“, haben Geschichte geschrieben. Auch Filmproduktionen, die sich vordergründig nicht mit Geschichte beschäftigen, machen Geschichte. Im Zuge der Cultural Turns sind zunehmend auch Fernsehserien wie der Polizeiruf 110 oder Blockbuster wie "Star Wars" in den Gegenstandsbereich der historischen Forschung getreten.

In dem Workshop „Wie Filme Geschichte schreiben…“ diskutieren Historiker und Geschichtsdidaktiker gemeinsam mit Film- und Medienwissenschaftlern ihre Zugänge zu den geschichtskulturellen Dimensionen von Film und Fernsehen. Ziel der Veranstaltung ist es, diese Zugänge an Beispielen vorzuführen und methodisch zu reflektieren. Deshalb sollen weniger spezifische Lesarten eines Films als vor allem die Perspektivität des eigenen analytischen Zugriffs im Mittelpunkt der Diskussion stehen.

Der Workshop soll helfen, ein Handbuch zu konzipieren, das über einen Filmkanon hinausgeht. Ansätze aus Visual und Public History ebenso wie Forderungen nach einem reflektierten Geschichtsbewusstsein und einer Visual Literacy sollen mit gängigen spezifisch filmwissenschaftlichen Methoden zusammengeführt werden. Im Ergebnis soll der Workshop die Frage beantworten, ob und wie sich diese Ansätze in einem Handbuch gewinnbringend umsetzen lassen.

Die Veranstaltung ist anhand von drei klassischen Ebenen gegliedert, die sich zwar idealtypisch unter-scheiden lassen, dabei aber immer wieder miteinander verschränkt werden müssen. Die Ebene „Ge-schichte erzählen“ geht von den Produkten aus und fragt nach Zugängen zu den narrativen und ästhetischen Konstruktionen von Geschichte im Film. Dabei wird zwischen intentionalen, nicht-intentionalen und metahistorischen Geschichtskonstruktionen unterschieden. Unter dem Titel „Geschichte sehen“ werden Ansätze summiert, die nach Rezeptionsvorgängen und aktiven Aneignungspraxen fragen und so die Filmtexte in Hinblick auf die Sinnbildungsprozesse der Zuschauer öffnen. Hier stellt sich die Frage, wie und auf welcher Grundlage sich entsprechende Kommunikationsprozesse sinnvoll in ein Handbuch integrieren lassen. „Geschichte machen“ thematisiert dagegen Zugänge zur Ebene von Akteuren, Voraussetzungen und Kontexten der Herstellung und Verbreitung der filmischen Repräsentationen von Vergangenheit. In der abschließenden Sektion „Wie Filme Geschichte schreiben“ sollen die einzelnen Fragestellungen und methodischen Zugänge zusammenfassend aufgegriffen und für didaktische Ansätze bzw. für die Konzeption eines Filmhandbuchs fruchtbar gemacht werden.

Prinzipiell soll für alle Teilaspekte bzw. Zugänge diskutiert werden, welche theoretisch-methodischen Konzepte in dem interdisziplinären Feld zur Verfügung stehen, auf welche Fragestellungen sie sich richten und welche Potentiale und Desiderata damit verbunden sind.

Programm

Dienstag, 29. April

10.15 – 10.30 Uhr: FILM ALS GESCHICHTE

Begrüßung und Einführung: Christoph Classen (ZZF)/Sabine Moller (HU Berlin)

GESCHICHTE ERZÄHLEN (Chair: Christoph Classen)

10.30 Uhr-11:00 Uhr: Tobias Ebbrecht (HFF Potsdam): SPANNUNGEN - FILMISCHE NARRATION UND HISTORISCHES NARRATIV

11.00 -11.30 Michael Wedel (HFF Potsdam): ÄSTHETIK UND VISUELLE KONSTRUKTION VON GESCHICHTSFILMEN

11.30-12.00: Diskussion

12.00-13.00 Uhr: Mittagessen

13.00-13.30: Judith Keilbach (Universität Utrecht): METAREFLEXIVE GESCHICHTSFILME

13.30-13.40: Frank Bösch (ZZF): Kommentar

13.40-14.20: Diskussion

14.20-14.50 Uhr: Kaffeepause

GESCHICHTE SEHEN (Chair: Peter Ulrich Weiß, HU Berlin)

14.50-15.20: Lothar Mikos (HFF Potsdam):
REZEPTION VON GESCHICHTSFILMEN („DIE DDR IM FILM“)

15.20-15.50: Sabine Moller: PROZESSE SUBJEKTIVER ANEIGNUNG

15.50-16.20: Diskussion

16.20-16.50 Kaffeepause

16.50-17.20: Peter Mänz (Dt. Kinemathek): (INSTITUTIONELLE) VERMITTLUNG

17.20-17.30: Lu Seegers (Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg): Kommentar

17.30-18.00: Diskussion

18.00 Uhr: Abendessen

20.00 Uhr: Filmvorführung „Ararat“ (CA/F 2002, R: Atom Egoyan)

Mittwoch, 30. April 2014

GESCHICHTE MACHEN (Chair: Sabine Moller)

09.30- 10:00: Anna Sarah Vielhaber (Medienboard Berlin-Brandenburg): PUBLIKA

10.00-10.30: Peter Krämer (Univ. of East Anglia, Norwich): PRODUKTION & MARKETING

10.30-10:40 Christoph Classen: Kommentar

10.40-11.15: Diskussion

11.15 Kaffeepause & Snack

„Wie Filme Geschichte schreiben…“. Koordinaten eines Handbuchs

11.45-12.05: Knut Hickethier (Univ. Hamburg)

12.05-12.25: Christoph Hamann (LISUM, Ludwigsfelde)

12.25-13.00: Diskussion

Kontakt

Dr. Sabine Moller
sabine.moller@hu-berlin.de

Dr. Christoph Classen
classen@zzf-pdm.de

Anmeldung (bis 17.4.):

Nadine Jenke
jenke@zzf-pdm.de


Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung