Groß und Klein in der Geschichte des Ostseeraumes

Groß und Klein in der Geschichte des Ostseeraumes

Veranstalter
Ständige Konferenz der Historiker des Ostseeraumes (SKHO), Universitäten Tartu und Greifswald, Stadt Tartu/Estland
Veranstaltungsort
Universität Tartu
Ort
Tartu , Estland
Land
Estonia
Vom - Bis
29.06.2005 - 02.07.2005
Deadline
31.05.2004
Von
Prof. Dr. Horst Wernicke

Call for papers

Groß und Klein in der Geschichte des Ostseeraumes.
Die Veränderung der Staatenwelt durch die Jahrhunderte und ihre historiographischen Reflexionen

Tagung der „ Ständigen Konferenz der Historiker des Ostseeraumes (SKHO)
in Tartu/Estland
29.6.-2.7. 2005
veranstaltet von der SKHO in Verbindung mit der Universität Tartu und der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und gefördert durch die Stadt Tartu

Im Rahmen der Hansetage der Neuzeit, die in der ehemaligen Hansestadt Dorpat vom 23.6. bis zum 3.7. 2005 stattfinden werden, wird durch die „Ständige Konferenz der Historiker des Ostseeraumes“ (SKHO) in Verbindung mit den Universitäten in Tartu und Greifswald, eine Tagung organisiert. Zeitgleich findet die schon traditionell in Tartu veranstaltete Tagung zur Stadtarchäologie, organisiert durch das Stadtmuseum Tartu, statt.

Mit dem gewählten Thema nimmt die Tagung eine Diskussion auf, die sich mit den nationalen Historiographien der Ostseeanrainerstaaten beschäftigen soll. Durch die Jahrhunderte hindurch wurde der Ostseeraum von verschiedenen größeren Reichen beherrscht, während andere, kleinere Territorien und Völker sich unter deren Herrschaft schicken mussten. Die Beeinflussung dieser kleineren Völker und Staaten hatte unterschiedliche Folgen. Während die Esten, Finnen und Letten erst im 20. Jahrhundert staatsbildend sein konnten, verloren in der frühen Neuzeit die Polen und Litauer zeitweilig ihre Eigenstaatlichkeit, die sie erst wieder vollständig im 20. Jahrhundert zurück gewinnen konnten

Dänen, Deutschen, Schweden und Russen vermochten über Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte hinweg eine Vorherrschaft im Ostseeraum in gegenseitiger Auseinandersetzung zu erreichen, die sich auf ihrem Streben nach Beherrschung des Meeres gründete. Während sich die Beziehungen über die Ostsee von den Esten, Letten, Schweden, Finnen, Dänen und Deutschen von ihrer Lage an den Ostseegestaden ergaben, erreichten die Polen, die Litauer und die Russen erst relativ spät in der Neuzeit die Möglichkeit des Meerzuganges.

Die Entstehung von Unionskönigtümern in Skandinavien und Polen-Litauen beeinflusste die Staatenwelt im Ostseeraum nur zeitweilig und nicht nachhaltig, sondern deren inneres Spannungspotenzial ließ ihr Gewicht im Ostseeraum schnell schwinden.

Als machtpolitischer Gegenentwurf ist das Agieren der Hanse im Ostseeraum zu verstehen, wo sie wirtschaftlich und machtpolitisch vom 13. bis zum 16. Jahrhundert eine Seeherrschaft etablieren konnte.

Die Einflussnahme von außen, hier insbesondere von England, Frankreich und Holland aus, auf die Entwicklungen im Herrschaftsgefüge der Ostseeanrainerstaaten ist ein weiterer zu thematisierender Aspekt.

Diese Veränderungen in der Staatenwelt spiegelt sich in unterschiedlicher Art und Weise in den nationalen Historiographien wider. Während sich die kleineren Völker und Territorien als Opfer der Größeren sahen und sehen, wird die Herrschaft der Größeren als Chance für die Entfaltung der Kleineren im Rahmen der Größeren verstanden. Ihre Vorherrschaft ergab sich aus einer „gewissen Naturnotwendigkeit“, die sich aus konkreten Kräftesituationen ergab.

Meldungen für Beiträge und Teilnahme sind erbeten bis zum 31. Mai 2004 an:

Prof. Dr. Mati Laur, Fachbereich Geschichte der Universität Tartu, Lossi 3, E-50090 Tartu
Tel. Nr. 00372 55 603 296, Fax- Nr. 00372 7 375 345, e-mail: Mati.Laur@mail.ee
oder
Prof. Dr. Horst Wernicke, Historisches Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Domstr. 9a, D-17498 Greifswald,
Tel.-Nr. 0049 3834 863307, Fax-Nr. 0049 3834 863305, e-mail: wernick@uni-greifswald.de

Programm

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Horst Wernicke, Prof. Dr.

Domstr. 9a, 17487 Greifswald, Deutschland

03834/863307
03834/863305
wernick@uni-greifswald.de

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