Persönlicher Einfluss auf den Herrscher in der römischen Kaiserzeit und dem frühen Mittelalter / Personal Influence on the Rulers of Imperial Rome and the Early Middle Ages

Persönlicher Einfluss auf den Herrscher in der römischen Kaiserzeit und dem frühen Mittelalter / Personal Influence on the Rulers of Imperial Rome and the Early Middle Ages

Veranstalter
Dr. Fabian Schulz, Universität Tübingen / Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Veranstaltungsort
Ort
folgt
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.10.2014 - 10.10.2014
Deadline
31.03.2014
Von
Schulz, Fabian

-- English version see below --

Da die Herrscher der römischen Kaiserzeit und des frühen Mittelalters die höchste (weltliche) Stellung innehatten, kam denjenigen, die auf sie Einfluss ausübten, große Macht zu. Die Folge war scharfe Konkurrenz unter den Akteuren, die sich in Diskursen über legitimen und illegitimen Einfluss niederschlug.

Die Akteure, die Einfluss auf Machthaber hatten, d.h. Entscheidungen beeinflussen oder sogar anstoßen konnten, sind nicht gut erforscht, da sie einen heterogenen Personenkreis bildeten, der sich weder ganz über Institutionen noch über die Nähe zum Kaiser greifen lässt. Außerdem werden bestimmte Einflussnehmer in den Quellen so stark von Stereotypen und Diskursen überzeichnet, dass die Suche nach einer historischen „Realität“ überflüssig oder unmöglich erscheinen mag. Schließlich hat die Untersuchung von interpersonellem Einfluss weder in der Alten Geschichte noch in der Mediävistik Tradition.
Auf dieser Konferenz sollen Ansätze aus den Sozialwissenschaften erprobt werden, um die Ressourcen und Strategien der Einflussnehmer sowie die Modi und Bedingungen der Einflussnahme besser zu erkennen und zu beschreiben. Gleichzeitig soll der Einfluss, der von Akteuren beansprucht, geächtet und ausgeübt wurde, mit den Mitteln der Quellenkritik und der Diskursanalyse überprüft werden. Die Wahl des Untersuchungszeitraums erlaubt es, den Gegenstand sowohl in der longue durée zu erforschen als auch Brüche zu fokussieren.

Ziel der Konferenz ist es, interpersonellen Einfluss als Gegenstand der historischen Betrachtung zu etablieren und durch die Untersuchung des Einflusses auf Herrscher einen Beitrag zu Politik-, Mentalitäts- und Diskursgeschichte zu leisten.

Die Beiträge sollen um folgende oder verwandte Themen kreisen:
- Antike und moderne Theorien von Einfluss
- Prosopographie der Einflussnehmer
- Typologie der Einflussnahme
- Einfluss und Diskurs
Bitten schicken Sie Ihre Themenvorschläge inklusive eines halbseitigen Abstracts bis zum 31. März an Fabian.Schulz@adw.uni-heidelberg.de

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Since rulers of the Imperial Roman Period and the Early Middle Ages occupied the highest (secular) position, individuals who exerted influence on them enjoyed a great extent of power. As a consequence, there was bitter rivalry between the various agents, which is reflected in discourses on legitimate and illegitimate influence.

The protagonists who exerted influence on rulers, i.e. who could influence or even initiate decisions, have not been investigated thoroughly yet, as they formed a heterogeneous group of people that can neither be understood entirely in terms of institutions nor grasped by their proximity to the emperor. Furthermore, certain agents of influence were stereotyped so heavily, that searching the written sources for historical “reality” may appear pointless or impossible. Finally, neither in Classics nor in Medieval History there is a tradition of studying interpersonal influence.

By employing approaches of the social sciences, this conference aims to better recognize and describe the resources and strategies of influencing agents as well as the modes and conditions of influence attempts. At the same time, the influence that agents claimed, condemned, and exerted, shall be scrutinized with the instruments of source criticism and discourse analysis. The proposed period of investigation is to allow approaching the subject either in the longue duree or in terms of disruptions.

The goal of the conference is to establish interpersonal influence as a subject of historical research. Furthermore the study of influence on rulers is to make a contribution towards political history as well as the history of mentalities and discourse.

Contributions should focus on the following and related topics:
- Ancient and modern theories of influence
- Prosopography of influencing agents
- Typology of influence attempts
- Influence and discourse

Proposals and abstracts should be sent by 31 March to
Fabian.Schulz@adw.uni-heidelberg.de

Programm

Kontakt

Dr. Fabian Schulz
Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Forschungsstelle "Historisch-philologischer Kommentar zur Chronik des Johannes Malalas"
Eberhard Karls Universität Tübingen, Seminar für Alte Geschichte
Wilhelmstr. 36
72074 Tübingen
Tel. 07071/2977679

http://www.uni-tuebingen.de/de/16155