Ingolstadt in Bewegung. Grenzgänge am Beginn der Reformation

Ingolstadt in Bewegung. Grenzgänge am Beginn der Reformation

Veranstalter
Stadtmuseum Ingolstadt
Veranstaltungsort
Barocksaal im Stadtmuseum Ingolstadt, Auf der Schanz 45
Ort
Ingolstadt
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.03.2014 - 15.03.2014
Von
Dr. Susanne Greiter

"Jede Grenzüberschreitung verstärkt die Durchlässigkeit von Grenzen, öffnet Lücken, erschließt neue Räume, erweitert Kulturen, Sprachen und Weltsichten." (Jekatherina Lebedewa)

Das Symposium richtet aus unterschiedlichen Richtungen Blicke auf eine äußerst spannende und energiegeladene Zeit. Gerade in den ersten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts war die Reformation eine spontane Volksbewegung. Feste Ordnungen gerieten ins Wanken, generationelle "gaps" zwischen Scholastik und Humanismus sowie epochemachende Entdeckungen veränderten die Welt. Im Spannungsfeld der Religionen waren Menschen auf der Suche nach neuen Orten, aber auch Seuchen und Kriege bedingten vielfältige Migrationen.

Wir freuen uns, dass wir den neuseeländischen Kirchenhistoriker und Reformationsforscher Professor Dr. Peter Matheson für den Eröffnungsvortrag gewinnen konnten. Er wird eine Frau aus hohem Adel, die erste reformatorische Schriftstellerin Argula von Grumbach, geb. von Stauff, beleuchten. Sie forderte 1523 die Gelehrten der Universität Ingolstadt sowie das gesamte katholische Establishment heraus. Damit warf sie auch den Fehdehandschuh in den Ring der Geschlechterverhältnisse.

Das Symposium möchte andere Seiten des durch Johannes Eck, den Gegenspieler Martin Luthers, die bayerischen Herzöge und die Jesuiten katholisch verorteten Ingolstadt zum Vorschein bringen.

Programm

Freitag 14.3.2014

10.30 Uhr

Dr. Beatrix Schönewald: Begrüßung
Dr. Susanne Greiter: Einführung

11.00-12.15 Uhr

Sektion I: Argula von Grumbach und die Energie ihrer Zeit

Moderation: Dr. Susanne Greiter

Prof. (Emer.) Peter Matheson (Otago, New Zealand)
Argula von Grumbach und unser Bild der frühen Reformation

12.15-14.00 Uhr Mittagspause

14.00-15.30 Uhr

Sektion II: Frömmigkeit und Laster im Dialog

Moderation: Dr. Ludwig Brandl (Eichstätt)

Domvikar Marco Benini, Dipl.-Theol. (Eichstätt)
Wie feierte Johannes Eck Gottesdienst im Ingolstädter Münster? Sein Pfarrbuch als Quelle für neuzeitliche Liturgie und Frömmigkeit

Dr. Tilmann Walter (Würzburg):
Religiöses Engagement und studentische Zügellosigkeit. Briefe aus Ingolstadt und die Ärztefamilie Reichart, 1523/4

15.30-15.45 Uhr Pause

15.45-17.15 Uhr

Sektion III: Frauen im öffentlichen Raum

Moderation: Dr. Beatrix Schönewald

Dipl. Ing. Elisabeth Spitzenberger (Beratzhausen)
Familiengeschichte(n) – die Stauffer im 16. Jahrhundert

Dr. Ulrike Wörner (Regensburg)
Humanistinnen und Reformatorinnen: Möglichkeiten und Grenzen der Teilhabe von Frauen an öffentlichen Diskursen an der Schwelle zur Frühen Neuzeit

17.15-19.00 Uhr Abendessen

19.30 Uhr Abendvortrag

Professor Dr. Franz Fuchs (Würzburg)
Humanisten in Ingolstadt

Samstag, 15.3.2014

9.00-10.30 Uhr

Sektion IV: Kleidung – Architektur - Kunst

Moderation: Dipl. Ing. Arch. Christine Zengerle (München)

Dr. Johannes Pietsch (München)
Die Kleidung in Süddeutschland in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts

Christa Syrer (München)
Das Neue Schloss: Höfische Architektur in Ingolstadt am Beginn der Neuzeit

10.30-10.45 Uhr Pause

10.45-12.15 Uhr

Sektion V: Mobilität und Wissenschaft

Moderation: Edmund Hausfelder, Dipl. Archivar

Dr. Maximilian Schuh (Heidelberg)
Die Universität Ingolstadt im Zentrum akademischer Mobilität. Zu- und Abwanderungen im Spätmittelalter

Dr. Antonia Landois (Hannover)
Elite sucht Job? – Die Universität Ingolstadt als Betätigungsfeld im ausgehenden Mittelalter

12.15-14.00 Uhr Mittagspause

14.00-15.30 Uhr

Dr. Siegfried Hofmann (Ingolstadt)
Führung: Die Franziskanerkirche Ingolstadt

15.30-17-00 Uhr

Sektion VII: Kriege, Krankheiten und Tod

Moderation: Dr. Beatrix Schönewald

PD Dr. Fritz Dross (Erlangen/Magdeburg)
"es flohen die Reichen leud alle auß der stat darinnen sturben 10345 Menschen" - Seuchen in der frühneuzeitlichen Stadt

Edmund Hausfelder, Dipl. Archivar (Ingolstadt)
Kriegerische Auseinandersetzungen in Bayern und seiner Nachbarschaft

17.00-18.00 Uhr

Abschlussdiskussion

Moderation: Beatrix Schönewald, Christine Zengerle, Susanne Greiter, Edmund Hausfelder

Die Tagung ist öffentlich und der Eintritt ist frei. Um Anmeldung wird gebeten.

Kontakt

Susanne Greiter

Stadtmuseum Ingolstadt
Auf der Schanz 45 85049 Ingolstadt
0841-305-1880 oder 0179-1019211
0841-305-1888
isgreiter@t-online.de oder stadtmuseum@ingolstadt.de

http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/index.cfm
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