22. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V.: Von der Burg zur Festung – Der Wehrbau in Deutschland und Europa zwischen 1450 und 1600

22. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V.: Von der Burg zur Festung – Der Wehrbau in Deutschland und Europa zwischen 1450 und 1600

Veranstalter
Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und schlössern e.V.
Veranstaltungsort
Rathaus (Demmlersaal), Am Markt 14, 19055 Schwerin
Ort
Schwerin
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.05.2014 - 01.06.2014
Deadline
15.05.2014
Von
von Büren, Guido

Die 22. Jahrestagung der Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern e.V. wird sich schwerpunktmäßig den Wandlungen des Wehrbaus unter dem Einfluss der Feuerwaffen zwischen der Mitte des 15. und dem Beginn des 17. Jahrhunderts widmen. Der Tagungsort Schwerin selbst besitzt eine der frühesten regelmäßig polygonalen Renaissancefestungen nördlich der Alpen, errichtet in den 1550er Jahren unter Herzog Johann Albrecht von Mecklenburg durch italienische Ingenieure und Bauleute und bietet sich damit als Tagungsort für das Thema in hervorragender Weise an. Zwar wurden Pulverwaffen schon seit der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf den Schlachtfeldern Europas eingesetzt (so durch die Engländer bei Crécy 1346 und Poitiers 1356) und fanden früh schon vielfältige Anwendung im Rahmen der Belagerung und Verteidigung fester Plätze, doch setzte eine offensichtliche Reaktion im Wehrbau auf die immer effizientere Artillerie erst seit etwa der Mitte des 15. Jahrhunderts ein. Um sich gegen die mauerbrechenden schweren Geschütze verteidigen zu können, mussten Burgmauern und Stadtbefestigungen nicht nur verstärkt, sondern auch ausreichend Platz zur Aufstellung eigener Artillerie geschaffen werden. Wie bei den Tagungen der Wartburg-Gesellschaft üblich, wird in einer eignen Sektion der regionale Burgen- und Schlossbau thematisiert. Hier wird das Spektrum vom frühmittelalterlichen, slawischen Burgwall bis zum 19. Jahrhundert reichen. Als Region wird nicht nur das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aufgefasst, sondern der kulturhistorisch eine Einheit bildende Ostseeraum.

Programm

Donnerstag, 29. Mai 2014
9.00 Uhr Begrüßung
9.30 Uhr Christian Ottersbach, Einführung

Sektion I: Das 15. und frühe 16. Jahrhundert
Moderation: Christian Ottersbach
10.00 Uhr Paul Srodecki, Veränderungen im europäischen Wehrbau an der Schwelle vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit im Spiegel humanistischer Bollwerksrhetorik

10.30 Uhr Clemens Bergstedt, Donner einer neuen Zeit. Die „Faule Grete“ macht Geschichte

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Thomas Bienert, Der Übergang zum Festungsbau im Spätmittelalter – ausgewählte Beispiele aus Thüringen

12.00 Uhr Johannes Müller-Kissing, Die Falkenburg im 15. Jahrhundert – Anpassung eines mittelalterlichen Dynastensitzes an neue militärische Gegebenheiten

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Thomas Biller, Neue Untersuchungen am „Großen Bollwerk“ der Hohkönigsburg. Zum Konzept des Neubaus ab 1479

14.40 Uhr Andreas Kupka, Die Kölner Stadtbefestigung im 15. und 16. Jahrhundert (Kurzvortrag)

14.55 Uhr Volker Mende, Pastey vorm Sprembergischen Thore. Zur Architektur eines außergewöhnlichen Wehrbaus in Cottbus

15.25 Uhr Diskussion

15.30 Uhr Kaffeepause

15.45 Uhr Michael Losse, Die frühen Festungen des Johanniter-Ritterordens in dessen ägäischem Ordensstaat (15. Jahrhundert bis 1522)

16.15 Uhr Elmar Brohl, Ausspringende Kurtinen – oder: jeder zweite Turm fehlt

16.45 Uhr Timm Radt, Die Entwicklung der Wehranlagen von Burg, Schloss und Stadt Kirchberg an der Jagst im späten 15. und im 16. Jahrhundert

17.15 Uhr Diskussion

18.00 Uhr Mitgliederversammlung der Wartburg-Gesellschaft

Öffentlicher Abendvortrag
19.30 Uhr Sabine Bock, „Das Wohnhaus ist verfallen, und stehen nur noch drei niedrige gebinte von der kleinen stuben, das andere ist zusammen hinweg“. Die Auswirkungen des Dreißigjährigen Krieges auf den ostelbischen Herrenhausbau

Freitag, 30. Mai 2014
Sektion II: Festungsbau im 16. Jahrhundert
Moderation: Guido von Büren

9.00 Uhr Stefan Bürger, Rondell versus Bastion. Vor- und Nachteile runder und viereckiger Bollwerke und deren Rolle in der Fortifikation des 16. und des frühen 17. Jahrhunderts

9.30 Uhr Guido van den Eynde und Ben Olde Meierink, Die Modernisierung von Kastellfortifikationen in der Zeit des habsburgisch-geldrischen Konfliktes: ein Laboratorium festungsbaukundlicher Entwicklungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts in den Nördlichen Niederlanden

10.00 Uhr Guido von Büren, Architectura Militaris in den Vereinigten Herzogtümern Jülich-Kleve-Berg vor und während der Ära der Baumeisterfamilie Pasqualini

10.30 Uhr Kaffeepause

11.00 Uhr Ralf Gebuhr, Bauherren und Baupolitik. Zur Geschichte früher Festungen im sächsisch-brandenburgischen Grenzraum

11.30 Uhr Ekkehard Kandler, Senftenberg – Von der Palisadenburg über die Backsteinburg zum bastionierten Schloss

12.00 Uhr Alexander Querengässer, Herzog Moritz und die Festung Dresden

12.30 Uhr Mittagspause

14.00 Uhr Udo Hopf, Schloss und Festung Grimmenstein 1531–1567

14.30 Uhr G. Ulrich Großmann, Eine Baustelle im Modell: Nürnberg 1540

15.00 Uhr Markus Wenninger, Burgen- und Festungsbau am Ostrand der Alpen im 16. Jahrhundert

15.30 Uhr Kaffeepause

16.00 Uhr Rudolf-Niklaus Meyer, Von der maurischen Burg zur Renaissancefestung

16.30 Uhr Klaus Freckmann, Der Ausbau von Burg/Schloss Kyrburg an der Nahe im 16. Jahrhundert, dargelegt anhand französischer Pläne des 17. Jahrhunderts

17.00 Uhr Jürgen Huck, Der Ausbau der Festung Wolfenbüttel in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Ein abgebrochenes Unternehmen zur Anlage einer pentagonalen Festungsstadt

17.30 Uhr Heiko Laß, Inszenierung der Macht. Raumfolgen und Raumfunktionen im Residenzschloss der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beispiele aus dem Baltikum – Schwerin und Kopenhagen

18.00 Uhr Diskussion

19.00 Uhr Empfang

Samstag, 31. Mai 2014
Exkursion
8.30 Uhr Abfahrt Hauptbahnhof Schwerin
9.45 Uhr Besichtigung der Festung Dömitz
12.00 Uhr Abfahrt Dömitz
12.30 Uhr Mittagessen in Lenzen
13.30 Uhr Abfahrt Lenzen
13.45 Uhr Besichtigung Eldenburg
14.30 Uhr Abfahrt Eldenburg
16.00 Uhr Besichtigung Schloss Schwerin (bis ca.
18.30 Uhr)

Sonntag, 1.6.2014
Sektion II: Festungsbau im 16. Jahrhundert (Fortsetzung)

9.00 Uhr Eberhardt Kettlitz, Das Festungsbauprogramm von Herzog und Kurfürst Moritz von Sachsen 1545–1553

Sektion III: Aktuelle Burgen- und Schlösserforschung
in Nordeuropa
Moderation: Stefanie Lieb

9.30 Uhr Anne Klammt, Der Wandel der slawischen Burgenlandschaft als Ergebnis politischer und klimatischer Veränderungen?

10.00 Uhr Rainer Atzbach, Raumfunktionen auf dänischen Burgen und ihr Bezug zum mitteleuropäischen Burgenbau

10.30 Uhr Claus Sørensen, Nyborg (Neuburg) during the reign of Christian III of Denmark (1536–1559)

11.00 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Ulrich Klein, Festungsformen bei Sternwarten um 1600

12.00 Uhr Michael Schmidt, „Mit Tornen, Grave nun Wallen so verwahrt. Da he möchte schlapen unbewarth.“ – Von der Burg zur Festung in Ostfriesland

12.30 Uhr Peter Petersen, Löcknitz (Vorpommern) – Von der Burg zur Festung

13.00 Uhr Gunnar Möller, Der Festungsbau des 16. bis 18. Jahrhunderts in Vorpommern – ein
Überblick

13.30 Uhr Schlussdiskussion

14.00 Uhr Ende der Tagung

Kontakt

Andreas Volkert

Wartburg-Stiftung

0049-(0)3691-250233
0049-(0)3691-250299
volkert@wartburg.de

http://www.wartburggesellschaft.de
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