Nur die Frau des Kaisers? Kaiserinnen in der Frühen Neuzeit

Nur die Frau des Kaisers? Kaiserinnen in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien; Historisches Seminar der Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
Veranstaltungsort
Aula auf dem Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2–4, Alserstraße 4, Hof 1.11, 1090 Wien
Ort
Wien
Land
Austria
Vom - Bis
26.03.2014 - 28.03.2014
Deadline
10.03.2014
Website
Von
Jan Turinski

Sie waren ihrem Rang nach die ersten Frauen der Christenheit – dennoch sind die römisch-deutschen Kaiserinnen der Frühen Neuzeit von der Forschung lange vernachlässigt worden. Die ungemein fruchtbare gendergeschichtlich inspirierte Forschung zu Herrscherinnen in der Frühen Neuzeit hat diese Personengruppe alles in allem ebenso stiefmütterlich behandelt wie die traditionelle Reichsgeschichtsforschung oder die Dynastieforschung. Neben den genannten Forschungsrichtungen bieten insbesondere die Historischen Kulturwissenschaften ein reichhaltiges Reservoir methodischer Ansätze an, das geradezu darauf wartet – gegebenenfalls mit Modifikationen –, auf die Kaiserinnen angewandt zu werden, und das verspricht, den Kaiserinnen in ihren vielfältigen Rollen gerecht zu werden und sie nicht, wie manche populäre Sammlung weiblicher Biographien, auf Anekdoten zu reduzieren. Ebenso wie bei Forschungen zu den Kaisern deren differente Rollen als Reichsoberhaupt, als Herrscher ihrer Erblande und als Angehörige ihrer Dynastie berücksichtigt werden müssen, sind diese unterschiedlichen Perspektiven auch in Bezug auf die Kaiserinnen zu bedenken. Die Kaiserinnen der Frühen Neuzeit erstmals konsequent multiperspektivisch zu untersuchen, ist das Ziel der Tagung.

Programm

Mittwoch, 26. März

9.00 Uhr Begrüßung

I. Übergreifende Aspekte und Vergleichsgrößen

09.15 Uhr
Katrin KELLER, Wien
Frauen und dynastische Herrschaft. Eine Einführung

10.15 Uhr Kaffeepause

10.45 Uhr
Amalie FÖßEL, Essen
Konzepte und Strategien der Macht mittelalterlicher
Kaiserinnen.

Ruben Gonzalez CUERVA, Madrid
Anne, Margaret and Marianne of Austria: Queens of Spain, Archduchesses of Austria and dynastic linkers.

12.30 Uhr Mittagessen

II. Das 16. Jahrhundert

14.30 Uhr
Christina LUTTER, Wien
Fürstin ohne Ort. Vom Scheitern der Bianca Maria Sforza

Christine ROLL, Aachen
Anna von Böhmen und Ungarn – Römische Königin vivente imperatore

16.15 Uhr Kaffeepause

16.45 Uhr
Alexander KOLLER, Rom
Maria von Spanien, die katholische Kaiserin

19.00 Uhr Gemeinsames Abendessen

Donnerstag, 27. März

III. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges

09.00 Uhr
Elena TADDEI, Innsbruck
Anna von Tirol

Matthias SCHNETTGER, Mainz
Die Kaiserinnen aus dem Haus Gonzaga: Eleonora die Ältere und Eleonora die Jüngere

10.45 Uhr Kaffeepause

11.15 Uhr
Andrea SOMMER-MATHIS, Wien
María Ana de Austria: spanische Infantin – Königin von Ungarn und Böhmen – römisch-deutsche Kaiserin (1606–1646)

12.30 Uhr Mittagessen

IV. Die „deutschen“ Kaiserinnen um 1700

14.30 Uhr
Joseph J. SCHMID, Mainz
„…ist mit der verwittibten Kayserin, Seiner Frau Mutter, öfters übel zufrieden gewesen“ – Eleonore Magdalena von der Pfalz (1655–1720) zwischen den Häusern Habsburg und Neuburg“

Michael PÖLZL, Wien
Die Kaiserinnen Wilhelmine Amalie und Elisabeth Christine – Handlungsspielräume im Spannungsfeld dynastischer und eigener Interessen

19.00 Uhr
Konzert: Musik der Kaiserinnen
Ausführende: Anne Marie Dragosits (Claviorganum), Ulrike Hofbauer (Sopran)

Freitag, 28. März

V. Die letzten Habsburgerinnen

09.00 Uhr
Britta KÄGLER, München
„so lang diese Frau die hände in denen Regierungsgeschäften haben...“ – Maria Amalia von Österreich als machtbewusste Kaiserin(witwe) in München

Bettina BRAUN, Mainz
Maria Theresia – Herrscherin aus eigenem Recht und Kaiserin

10.45 Uhr Kaffeepause

VI. Die Kaiserinnen des Hauses
Habsburg-Lothringen

11.15 Uhr
Christoph GNANT, Wien
Maria Luise (Maria Ludovika) – Großherzogin, Kaiserin, Königin

Ellinor FORSTER, Innsbruck
Ausloten von Handlungsspielräumen zwischen der Einflussnahme der Mutter und den habsburgischen Interessen der napoleonischen Zeit. Maria Theresa von Neapel-Sizilien als Kaiserin des Heiligen Römischen Reichs und Österreichs

13.00 Uhr
Barbara STOLLBERG-RILINGER, Münster
Schlusskommentar

Abschlussdiskussion

14.00 Uhr
Ende der Tagung

Bei Rückfragen:
Dr. Katrin Keller
katrin.keller@univie.ac.at
Stefanie Gruber
stefanie.gruber@univie.ac.at
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.
Anmeldung bis 10. März 2014 erbeten.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Matthias Schnettger
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Historisches Seminar
Arbeitsbereich Neuere Geschichte
55099 Mainz
E-Mail: Schnettger@uni-mainz.de

PD. Dr. Bettina Braun
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Historisches Seminar
Arbeitsbereich Neuere Geschichte
55099 Mainz
E-Mail: braunbe@uni-mainz.de


Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung