Workshop: Dis/ability and Law in Pre-Modern Societies. Schnittfelder von Rechtsgeschichte und Dis/ability History

Workshop: Dis/ability and Law in Pre-Modern Societies. Schnittfelder von Rechtsgeschichte und Dis/ability History

Veranstalter
Prof. Dr. Cordula Nolte, Universität Bremen; Prof. Dr. Wendy Turner, Georgia Regents University, Augusta
Veranstaltungsort
Universität Bremen, Bibliothekstraße 1, Gebäude GW 2, 28359 Bremen
Ort
Bremen
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.01.2014 - 01.02.2014
Deadline
15.01.2014
Von
Creative Unit "Homo debilis. Dis/ability in der Vormoderne"

Der abweichende Körper und das Recht - aus dieser Verknüpfung ergeben sich aus Sicht der Mittelalter- und Frühneuzeitforschung reizvolle, aber komplexe Fragestellungen, die sowohl unterschiedliche Rechtskreise als auch verschiedene Rechtsauffassungen, -ansprüche und -praktiken im Wandel der Jahrhunderte einbeziehen müssen. An der Universität Bremen untersucht die interdisziplinäre Arbeitsgruppe "Homo debilis" derzeit Phänomene körperlicher, seelischer und geistiger Abweichung anhand der Leitfrage, inwieweit "Behinderung" bzw. "Beeinträchtigung" Kategorien gesellschaftlicher Differenzierung und Ordnung in vormodernen Gesellschaften bildeten. Die rechtlichen Rahmenbedingungen im Fall von Gebrechlichkeit, Krankheit oder Arbeitsunfähigkeit, aber auch der Umgang mit Normen und Normenverstößen, Rechtsalltag und Rechtspraxis sind in
diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. In diesem Sinne zielt das Forschungsprogramm einer "Dis/ability History der Vormoderne" auf eine umfassende Gesellschafts- und Kulturgeschichte.

Um die Perspektiven von Rechtsgeschichte und Dis/ability History
zusammenzuführen, veranstaltet die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Cordula Nolte (Universität Bremen) und Prof. Dr. Wendy Turner (Georgia Regents University, Augusta, USA) einen Workshop. Dieser ist als offenes, teilnehmerzentriertes Werkstattgespräch konzipiert: Ausgewiesenen, erfahrenen Expert_innen ebenso wie Nachwuchskräften bietet sich dabei die Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung durch einen neuen, übergreifenden Ansatz. Die Entwicklung von Fragen ist uns dabei ebenso wichtig wie die Suche nach Antworten.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 15. Januar 2014

Programm

Freitag, 31. Januar 2014

14.00 Begrüßung: Prof. Dr. Cordula Nolte

Prof. Dr. Wendy Turner: Keynote Address

Moderation: Dr. Bianca Frohne

15.15 Pause

1. Recht – Körper – Gewalt

15.30 Vorstellung ausgewählter Quellen und gemeinsame Diskussion mit Prof. Dr. Peter Schuster, Sabrina Timmer M.A. und Sophie Große B.A.

Moderation: Dr. Jan Ulrich Büttner

Schwerpunkte:

Reflecting Disability in Late Medieval and Early Modern Penal Justice (Peter Schuster)

"Gehalten mit gutter notdurft ... und waß einem krancken gepurt": Der Umgang mit Krankheit und Versehrtheit im spätmittelalterlichen Gefängniswesen (Sabrina Timmer)

'Behinderung' und Verbrechen in der lokalen Rechtspraxis vom ausgehenden 16. bis zum beginnenden 18. Jahrhundert (Sophie Große)

17.30 Pause

17.45 Vorstellung ausgewählter Quellen und gemeinsame Diskussion mit Dr. Rainer Walz und Julia Gebke M.A.

Moderation: Dr. Patrick Schmidt

Schwerpunkte:

Zwischen Selbstaufgabe und Selbsterhaltung in Hexenprozessen. Das Verhalten der Angeklagten in der Folter (Rainer Walz)

Rituelle Beschneidung oder Reitunfall? Der Inquisitionsprozess des Doktors Juan Nuñez (Julia Gebke)

19.30 Gemeinsames Abendessen

Samstag, 1. Februar 2014

2. Kirchenrecht

8.30

Prof. Dr. Ludwig Schmugge: Impulsreferat und gemeinsame Diskussion: Der behinderte Mensch im Kanonischen Recht

Prof. Dr. Gisela Muschiol: Vorstellung ausgewählter Quellen und gemeinsame Diskussion: Consuetudines

Moderation: Prof. Dr. Cordula Nolte

09.45 Pause

10.00 Vorstellung ausgewählter Quellen und gemeinsame Diskussion mit Friederike Stöhr M. A. und Anne Greule B.A.

Moderation: Christoph Wieselhuber M.A.

Schwerpunkte:

Der „defectus corporis“ im Kanonischen Recht (Friederike Stöhr)

Was wird zur Behinderung? Das Decretum Gratiani und seine kanonistische Auslegung (Anne Greule)

11.15 Pause

3. Rechtsalltag – Rechtsumsetzung – Rechtsansprüche

11.30 Vorstellung ausgewählter Quellen und gemeinsame Diskussion mit Dr. Marcel Korge und Ivette Nuckel M.A.

Moderation: Karolina Meyer-Schilf M.A.

Schwerpunkte:

Das Heimatprinzip in der Armen- und Krankenfürsorge. Umsetzung eines Rechtsprinzips am Beispiel kranker Wandergesellen um 1800 (Marcel Korge)

Krankenpflege durch die Zunft. Eine Betrachtung norddeutscher Zunftstatuten des Spätmittelalters (Ivette Nuckel)

12.45 Pause

13.15 Abschlussgespräch aller Mitwirkenden

14.00 Gemeinsames Mittagessen

Kontakt

Dr. Bianca Frohne (bfrohne@uni-bremen.de; 0421-218-67232)

Dr. Heiko Hiltmann (hiltmann@uni-bremen.de; 0421-218-67235)

Christoph Wieselhuber M.A. (wieselhuber@uni-bremen.de; 0421-218-67233)

http://www.homo-debilis.de
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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