Die Feministischen Studien suchen Beiträge für ein Schwerpunktheft zum Thema
Kinderlosigkeit
"Kinderlosigkeit" kann höchst unterschiedliches bedeuten. Sie kann sich ergeben, kann begrüßt oder erlitten werden, kann geradezu undenkbar oder sozial erwünscht sein. Sie kann Anlass für Bestürzung und Trauer sein und Frauen zu langwierigen medizinischen Behandlungen motivieren, sie kann aber ebenso Ausdruck eines alternativen Lebensentwurfs und ein politisches Statement sein.
So facettenreich das Thema "Kinderlosigkeit" damit ist, so wenig Beachtung hat es in jüngerer Zeit in der deutschsprachigen Forschung gefunden. Dabei kann der Blick auf "Kinderlosigkeit" interessante Perspektiven auf die kulturell und historisch variable, gesellschaftliche stets umkämpfte Bedeutung von Fortpflanzung und Mutter- bzw. Vaterschaft eröffnen. Die Feministischen Studien suchen daher Beiträge aus verschiedenen Fachrichtungen wie etwa aus der Soziologie, Psychologie, Literaturwissenschaft und Geschichtswissenschaft für ein interdisziplinär ausgerichtetes Themenheft zu "Kinderlosigkeit", das im Frühjahr 2005 erscheinen soll. (Abgabe der Beiträge im Sommer 2004)
Mögliche Themen sind:
- Konstruktion von Kinderlosigkeit in unterschiedlichen Diskursen, etwa in der Politik, in der Medizin, in der Literatur, in der Psychoanalyse oder in feministischen Texten
- Feministische Kontroversen zu Kinderwunsch und Kinderlosigkeit
- Kinderlosigkeit als Gegenstand der Sozial-, der Familien- und der Entwicklungspolitik
- Gesellschaftliche Auswirkungen von Kinderlosigkeit aus feministischer Perspektive
- Bedeutung von Kinderlosigkeit in anderen Kulturen
- (gewollte und ungewollte) Kinderlosigkeit als Erfahrung in soziologischer oder historischer Sicht
- Unfruchtbarkeit und Frauengesundheitspolitik
Abgabetermin für Abstracts für mögliche Beiträge ist der 15. Februar 2004.