Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte zum römisch-deutschen Reich. Der Forschungseinfluss Peter Moraws auf die deutsche Mediävistik

Stand und Perspektiven der Sozial- und Verfassungsgeschichte zum römisch-deutschen Reich. Der Forschungseinfluss Peter Moraws auf die deutsche Mediävistik

Veranstalter
Prof. Dr. Christine Reinle und Prof. Dr. Stefan Tebruck; in Verbindung mit dem Historischen Institut der JLU Gießen
Veranstaltungsort
Konferenzraum im Alexander-von-Humboldt-Haus, Rathenaustraße 24 A, 35394 Gießen
Ort
Gießen
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.01.2014 - 18.01.2014
Deadline
31.12.2013
Website
Von
Christine Reinle

Der Einfluss Peter Moraws auf die Erforschung des deutschen Spätmittelalters in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kann kaum überschätzt werden. Methodisch ist insbesondere die Öffnung der historischen Mediävistik zu den theorieorientierten Sozialwissenschaften zu nennen, inhaltlich verbinden sich etwa die Etablierung der prosopographischen Forschung in der historischen Mediävistik, aber auch die Hinwendung zu einer modernen, strukturgeschichtlich orientierten Hofforschung und die als Sozialgeschichte verstandene Universitätsgeschichte mit Forschungen, die Peter Moraw leistete und / oder anregte. Die Tagung soll aber nicht nur eine Retrospektive auf das Lebenswerk eines verdienten Forschers geben. Vielmehr soll vor dem Hintergrund der kulturgeschichtlichen Wende gefragt werden, wie die Ansätze Moraws unter veränderten Prämissen weiterentwickelt wurden und welche Perspektiven eine neue Verfassungsgeschichte verfolgen könnte, die beide Strömungen produktiv integriert.

Anmeldungen werden bis zum 31.12.2013 erbeten.

Der Tagungsbeitrag beträgt 30 EUR. Bitte überweisen Sie ihn unter Angabe des Verwendungszwecks (Tagung: „Stand und Perspektiven“) sowie unbedingt der einschlägigen Kostenstelle 104 301 75 auf folgendes Konto der JLU Gießen:
Konto Nr. 100 65 50 BLZ 500 500 00 bei der Landesbank Hessen-Thüringen.

Programm

17.1.2014
12,00-12,45 Uhr

Grußworte:
JOYBRATO MUKHERJEE (Präsident der JLU Gießen)
STEFAN TEBRUCK (Dekan des Fachbereichs 04)
KAREN PIEPENBRINK (GD des Historischen Instituts)
CHRISTINE REINLE (Gießen): Vorstellung des Tagungskonzepts

12,45-14,30 Uhr
1. Sektion: König und Reich im Spätmittelalter
Moderation: FRANK WAGNER (Gießen)

CLAUDIA MÄRTL (München): Peter Moraw und die MGH (Grußwort)
PAUL-JOACHIM HEINIG (Mainz): ‚Mittelfristig sollten alle RI-Dateien verknüpft sein, so dass man neue Fragen stellen kann‘. Die konzeptionelle Bedeutung der Regesta Imperii für Peter Moraw
MIKHAIL BOYTSOV (Moskau): Elemente der politischen Retrospektion in der Goldenen Bulle 1356.

14,30-15,00 Uhr Pause

15,00 Uhr-16,30 Uhr
Fortsetzung der 1. Sektion: König und Reich im Spätmittelalter
Moderation: Prof. Dr. Stefan TEBRUCK (Gießen)

OLIVER AUGE (Kiel): Kleine Könige und mindermächtige Fürsten? Peter Moraw und das Phänomen ‚starker Herrschaft‘ im Spätmittelalter
MARTIN BAUCH (Darmstadt / Rom): Herrschen mit den Heiligen? Das hegemoniale Königtum Karls IV. jenseits der Politik- und Verfassungsgeschichte

16,30-17,00 Uhr Pause

17,00-18,30 Uhr
Fortsetzung der 1. Sektion: König und Reich im Spätmittelalter
Moderation: GISELA NAEGLE (Gießen)

GABRIEL ZEILINGER (Kiel): Anwesenheit und Abwesenheit. Hoffeste, Kriege und die ‚Verdichtung‘ des Reichs im 15. Jahrhundert
JULIA BURKHARDT (geb. Dücker) (Heidelberg): Vom Hoftag zur Reichsversammlung. Politische Willensbildung in Mitteleuropa

18.1.2014
8,30-10,00 Uhr
2. Sektion: Residenzen und Regionen
Moderation: ANDREAS RÜTHER (Bochum)

WERNER PARAVICINI (Kiel): Residenz, Hof, Dynastie: Peter Moraw in der Arbeit der Residenzen-Kommission
ENNO BÜNZ (Leipzig): Zwischen Kirche und Welt – Peter Moraw und die Erforschung des weltlichen Kollegiatstifts

10,00-10,30 Uhr Pause

10,30-12,00 Uhr
3. Sektion: Prosopographische Forschung
Moderation: RAINER C. SCHWINGES (Bern)

CHRISTIAN HESSE (Bern): Das Repertorium Academicum Germanicum
PETR ELBEL (Brünn/Wien): Personenforschung zum Hof Kaiser Sigismunds am Beispiel der Böhmen am Hof Sigismunds

13,00-14,30 Uhr
4. Sektion: Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs
Moderation: ANNE NAGEL (Gießen)

THOMAS ZOTZ (Freiburg): Peter Moraw und der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte
MATTHIAS ASCHE (Tübingen): Peter Moraw und die Anfänge der deutschen Forschungen zur Sozialgeschichte der Universität (Arbeitstitel)

14,30-15,00 Uhr Pause

15,00-16,30 Uhr
Fortsetzung der 4. Sektion: Sozial- und Verfassungsgeschichte des Alten Reichs

BERND SCHNEIDMÜLLER (Heidelberg): Peter Moraw - Von Heidelberg zur ZHF.
GEORG SCHMIDT (Jena): ‚Verdichtung‘ als Konzept frühneuzeitlicher Verfassungsgeschichte

ab 16,30 Uhr
Moderation: CHRISTINE REINLE (Gießen)
Abschlussdiskussion

Kontakt

Christine Reinle

Historisches Institut; Professuren für Dt. Landesgeschichte bzw. für Mittelalterliche Geschichte
0641/9928220

christine.reinle@geschichte.uni-giessen.de