Die Entwicklungen in der Biographieforschung verliefen parallel zur programmatischen Entwicklung der Geschlechtergeschichte. Ihre Perspektiven sind ähnlich, nämlich vor allem „über den Aspekt der Konstruktion verknüpft“, wie Anita Runge konstatiert. Biographien stellen Interpretationen eines gelebten Lebens dar, und sind ähnlich wie Geschlechtermodelle und -identitäten das „Ergebnis sozialer und diskursiver Praxis“ (Runge). Trotz ähnlicher Ansätze in Biographie- und Geschlechterforschung gibt es bisher wenig reflektierte konzeptionelle Ansätze und theoretische Konzepte zum Thema „Biographie und Geschlecht“. Aus diesem Grund fand 2011 ein erster DoktorandInnen-Workshop statt, ausgerichtet von DoktorandInnen am Lehrstuhl für Geschlechtergeschichte der Universität Jena, wo ausgewählte Promotionsprojekte zu diesem Themenfeld diskutiert wurden. Aufgrund der großen Resonanz wurde in der Folge 2012 an der Universität Oldenburg und 2013 an der Universität Lüneburg erneut ein Workshop des nunmehr neu gegründeten ‚Arbeitskreises Biographie und Geschlecht‘ veranstaltet.

Am 4. und 5. April 2014 soll der Workshop des Arbeitskreises nun an der Hochschule für Musik & Tanz Köln stattfinden. Er richtet sich an DoktorandInnen in allen Phasen der Promotion, die sich in ihren Projekten geschlechtergeschichtlichen Fragen mit einem biographischen Zugang befassen oder in biographischen Arbeiten geschlechtergeschichtliche Fragen und Überlegungen aufgreifen. Ausdrücklich sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es sich um biographische Arbeiten zu Frauen und Männern handeln kann. Da es gelingen konnte, den Workshop über mehrere Jahre zu veranstalten, richtet sich das nächste Treffen ebenfalls vor allem an Personen, die an einer längerfristigen Vernetzung mit Forschrerinnen und Forschern des Themenfeldes interessiert sind.

Geplant ist eine gemeinsame Lektüre-Einheit, Vortrag einer/eines Expertin/-en aus dem Bereich der Biographieforschung sowie die Diskussion einzelner Projekte (20 Min. Vortrag plus 20 Min. Diskussion).

InteressentInnen werden gebeten, bis zum 16. Dezember 2013 ein kurzes Exposé des geplanten Vortrags (max. 500 Wörter) per Email an die unten stehende Adresse zu senden. TeilnehmerInnen, die kein eigenes Projekt vorstellen möchten, aber die Gelegenheit zum Austausch nutzen wollen, sind ebenfalls herzlich willkommen und werden um eine Anmeldung zum 31. Januar 2014 gebeten.