Kongressorte der Frühen Neuzeit im europäischen Vergleich: Der Friede von Baden (1714)

Kongressorte der Frühen Neuzeit im europäischen Vergleich: Der Friede von Baden (1714)

Veranstalter
Abteilung für Neuere Geschichte des Historischen Instituts der Universität Bern; Historische Gesellschaft des Kantons Aargau; Historischer Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten; Historisches Lexikon der Schweiz
Veranstaltungsort
Ort
Baden (Schweiz)
Land
Switzerland
Vom - Bis
05.09.2014 - 06.09.2014
Deadline
20.12.2013
Website
Von
Prof. Dr. Christian Windler

Die Geschichte der Aussenbeziehungen und der Diplomatie hatte lange Zeit den Ruf eines weitgehend von den methodischen Innovationen der Historiographie unberührten Arbeitsfeldes. Seit einigen Jahren zeichnet sich indessen ein neues Forschungsinteresse ab, das eine tief greifende Erneuerung der Fragestellungen und Methoden beinhaltet. Die Ausrichtung auf personale Netzwerke, Praktiken symbolischer Kommunikation, Interkulturalität oder Gender bedeutet dabei nicht nur eine thematische Erweiterung, sondern eröffnet auch neue Zugänge zu einer fremden Welt frühneuzeitlicher Politik, die noch nicht den Logiken eines Staatenweltmodells folgte.

Mit diesen Forschungsperspektiven kommen auch jene Orte neu in den Fokus, an denen im 17. und 18. Jahrhundert Friedensschlüsse und andere Absprachen zwischen Fürsten und republikanisch verfassten Körperschaften ausgehandelt wurden. Trotz wichtiger Einzelstudien wurden frühneuzeitliche Kongressorte indessen in einer übergreifenden Perspektive zuletzt an einer Tagung des Instituts für Vergleichende Städtegeschichte 1998 behandelt. Die Abteilung für Neuere Geschichte des Historischen Instituts der Universität Bern, die Historische Gesellschaft des Kantons Aargau, der Historische Dienst des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten und das Historische Lexikon der Schweiz nehmen deshalb die Dreihundertjahrfeier des Friedens von Baden (1714/2014) zum Anlass, Baden als Kongressort in einem breit angelegten Vergleich mit anderen europäischen Kongressorten des 17. und 18. Jahrhunderts zum Gegenstand einer wissenschaftlichen Tagung zu machen. Im Vordergrund der Tagung stehen also nicht in erster Linie der Friedensschluss von 1714 und seine Einbettung in das europäische Geschehen. Vielmehr soll nach den Bezügen zwischen den Kongressen und den Orten, an denen diese stattfanden, gefragt werden.

Dabei wird ein breites Spektrum an möglichen Zugängen und Themen Berücksichtigung finden. Dazu gehören etwa:
- Beziehungen zwischen "Kongressgesellschaft" und städtischer Gesellschaft: soziale Praktiken und gegenseitige Wahrnehmungen
- religiöse Praktiken: die Multikonfessionalität von "Kongressgesellschaften" bzw. "Kongressorten"
- Alltagsgeschichte von Kongressorten (zum Beispiel die Rolle von Gasthäusern oder – im Fall von Baden - der Bäder)
- politische Voraussetzungen für die Wahl eines Kongressortes
- rechtliche Stellung von Kongressorten (z.B. die Frage ihrer Neutralität bzw. Neutralisierung)

An der Tagung sollen sowohl Vorträge mit Überblickscharakter als auch Fallstudien präsentiert werden. Ausdrücklich werden auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zur Teilnahme ermutigt.

Als Tagungssprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch vorgesehen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an einer Teilnahme interessiert sind, werden gebeten, ihre Referatsvorschläge bis zum 20. Dezember 2013 mit einer kurzen Zusammenfassung (ca. 2500 Zeichen) per Email (oder Post) an folgende Adresse zu senden:
Prof. Dr. Christian Windler
Direktor der Abteilung für Neuere Geschichte
Historisches Institut der Universität Bern
Länggassstrasse 49
CH-3000 Bern 9
Email: Christian.Windler@hist.unibe.ch

Programm

Kontakt

Christian Windler

Abteilung für Neuere Geschichte, Historisches Institut der Universität Bern
Länggassstrasse 49, CH-3000 Bern 9

christian.windler@hist.unibe.ch


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