Höchstgerichte im Heiligen Römischen Reich - Stand und Perspektiven der Forschung. 12. Nachwuchstagung des Netzwerks Reichsgerichtsbarkeit

Höchstgerichte im Heiligen Römischen Reich - Stand und Perspektiven der Forschung. 12. Nachwuchstagung des Netzwerks Reichsgerichtsbarkeit

Veranstalter
Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit: Prof. Dr. Anette Baumann / Alexander Denzler M.A. / Ellen Franke M.A. / Britta Schneider M.A. / Dr. Stephan Wendehorst
Veranstaltungsort
Forschungsstelle der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung, Rosengasse 16, D-35578 Wetzlar
Ort
Wetzlar
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.11.2013 - 23.11.2013
Deadline
01.11.2013
Von
Britta Schneider

Seit Jahrzehnten ziehen die Quellen des Reichskammergerichts, des Reichshofrats und der territorialen Obergerichte Rechtshistoriker, Historiker und Archivare ungebrochen in ihren Bann. Von der pulsierenden Forschung zu den Höchstgerichten zeugen nicht nur die Bände der „Grünen Reihe“ des Böhlau Verlages (Quellen und Forschungen zur höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich) oder der „bibliothek altes Reich“ (baR), sondern auch die jährlich alternierend in Wetzlar und Wien stattfindenden Nachwuchstagungen des Netzwerks Reichsgerichtsbarkeit. So gelangten in den vergangenen Jahren neben den klassischen Bereichen, wie Untertanenprozesse, Gerichtspersonal oder Reichskreise, neuere Forschungsfelder in den Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Zu nennen sind die (Symbol-)Sprache vor Gericht, die Konstituierung von Gerichtslandschaften oder aber die printmediale Inszenierung der Gerichte.

Diese laufenden Forschungen weiter zu vernetzen sowie den Austausch über Fächer- und Ländergrenzen hinweg zu fördern, ist das erklärte Ziel des seit 1996 etablierten Netzwerks. Es ist Ansprechpartner für Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen und versteht sich als zentrale, interdisziplinäre Plattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die vom Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit veranstalteten Tagungen bieten dafür einen hervorragenden Rahmen. Während in den vergangenen Jahren Spezialbereiche, wie Kriegszeiten oder die gute Policey, im Mittelpunkt standen, scheint es nunmehr an der Zeit, erneut Bilanz zu ziehen. Es ist intendiert, die erste durch das Netzwerk organisierte, mehr als eine Dekade zurückreichende Bestandsaufnahme, die 2001 mit dem Tagungsband „Prozessakten als Quelle“ zugleich den Auftakt zu einer Reihe erfolgreicher Tagungsbände bildete, mittels Neuvermessung der gegenwärtigen Höchstgerichtsforschung zu aktualisieren.

Programm

Freitag, 22. November 2013

13.00 – 13.30 Uhr – Begrüßung und Einführung
Alexander Denzler M.A. (Eichstätt-Ingolstadt), Ellen Franke M.A. (Wien), Britta Schneider M.A. (Bamberg/Würzburg)

13.30 – 15.30 Uhr – König und Kirche

Moderation – Alexander Denzler M.A. (Eichstätt-Ingolstadt)
Kommentar – Prof. Dr. Bernhard Diestelkamp (Kronberg)

MMag. Daniel Luger (Wien) – Das königliche Gerichtsbuch (1442–1451) – eine bislang unbeachtete Quelle zur Reichsgerichtsbarkeit im 15. Jahrhundert

Dr. Duane Henderson (München) – DFG Projekt „Eheprozesse vor dem Freisinger Offizialat im späten Mittelalter“

Ulrike Schillinger (Frankfurt a. M.) – Die Neuordnung des Prozesses am Hofgericht Rottweil

15.30 – 16.00 Uhr – Kaffeepause

16.00 – 18.00 Uhr – Reich und Ränder: Gerichtspraxis inner- und außerhalb des Reiches

Moderation – Avraham Siluk M.A. (Marburg)
Kommentar – Prof. Dr. Thomas Simon (Wien)

Annemieke Romein M.A. (Rotterdam) – Fatherland rhetoric in lawsuits. Hesse-Cassel and the Reichskammergericht (1646–1655)

Carlo Steiner (Bern) – Zivilrechtspraxis im 18. Jahrhundert: Höchstrichterliche Prozesse vor den Berner Räten

Dr. Stefan Andreas Stodolkowitz (Lüneburg) – Der Zivilprozess des Oberappellationsgerichts Celle am Ende des Alten Reiches – Bilanz und Perspektiven

19.30 Uhr – Gemeinsames Abendessen

Samstag, 23. November 2013

8.30 – 9.50 Uhr – Kriege und Krisen

Moderation – Dr. Stephan Wendehorst (Wien/Gießen)
Kommentar – Prof. Dr. Bernd Schildt (Bochum)

Fabian Schulze M.A. (Augsburg) – Die oberdeutschen Reichskreise in der Kipper- und Wipperzeit. Zur Bekämpfung einer Währungskrise durch Reichskreise und oberste Reichsgerichte 1618–1629

Dr. Robert Riemer (Greifswald) – Wechselwirkungen zwischen kriegerischen Konflikten und der Tätigkeit des Reichskammergerichts

9.50 – 10.20 Uhr – Kaffeepause

10.20 – 12.20 Uhr – Untertanen und Agenten

Moderation – Ellen Franke M.A. (Wien)
Kommentar – Prof. Dr. Sabine Ullmann (Eichstätt-Ingolstadt)

Stefan Xenakis M.A. (Frankfurt a.M./Wetzlar) – Untertanen vor Gericht – Gerichtsnutzung und ihre Alternativen durch Untertanen in der Vormoderne

Ulrich Hausmann M.A. (Eichstätt-Ingolstadt)/ Mag. Thomas Schreiber (Graz) – „Untertanensuppliken am Reichshofrat in der Regierungszeit Kaiser Rudolfs II. (1576–1612)“ – ein DFG/FWF-Forschungsprojekt

Thomas Dorfner M.A. (Münster) – Empfehlungen, die man nicht ablehnen kann? Patronage und Empfehlungsschreiben am Reichshofrat (1658–1740)

12.20 – 13.20 Uhr – Mittagspause

13.20 – 14.40 Uhr – Adel und Klerus

Moderation – Britta Schneider M.A. (Bamberg/Würzburg)
Kommentar – Prof. Dr. Anette Baumann (Gießen/Wetzlar)

Detlef Berghorn M.A. (Hannover) – Verwandtschaft als Streitzusammenhang – Verwandtschaft als Politik: Der Konflikt um das Erbe der Grafen von Manderscheid-Schleiden (1593–1830)

Dipl.-Hist. (Univ.) Thomas Ruppenstein (Bamberg) – Wenn Haupt und Glieder sich trennen – Fürstbischof und Domkapitel von Bamberg vor Reichskammergericht und Reichshofrat im 18. Jahrhundert

14.40 – 15.10 Uhr – Abschlussdiskussion
Moderation – Alexander Denzler M.A. (Eichstätt-Ingolstadt), Ellen Franke M.A. (Wien), Britta Schneider M.A. (Bamberg/Würzburg), Dr. Stephan Wendehorst (Wien/Gießen)

Vorläufiges Programm. Änderungen vorbehalten.

Wir laden alle Interessierten herzlich zu dieser Nachwuchstagung ein und bitten um Anmeldung bis zum 1. November 2013 unter forschungsstelle@reichskammergericht.de

Veranstaltungsort sind die Räumlichkeiten der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung e. V. (Hofstatt 19, D-35578 Wetzlar)

Das Programm steht hier für Sie zum Download bereit: http://www.reichskammergericht.de/netzwerk.htm

Kontakt

Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit

Forschungsstelle der Gesellschaft für Reichskammergerichtsforschung, Rosengasse 16, 35578 Wetzlar

forschungsstelle@reichskammergericht.de

http://www.reichskammergericht.de/netzwerk.htm
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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