„Überwindung der Körperlichkeit“: Historische Perspektiven auf den künstlichen Körper

„Überwindung der Körperlichkeit“: Historische Perspektiven auf den künstlichen Körper

Veranstalter
Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß, Sprecher des AKWG / Ylva Söderfeldt, M. A., Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte, Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Medizinische Fakultät der RWTH Aachen, Universitätsklinikum Aachen
Veranstaltungsort
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin, Universitätsklinikum Aachen
Ort
Aachen
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.11.2013 -
Deadline
01.11.2013
Von
Ylva Söderfeldt

Hochentwickelte Prothesen, Gentechnik und Transplantationsmedizin, aber auch Lifestyle-Produkte wie Smartphones, Schönheitschirurgie und leistungssteigernde Substanzen haben eines gemeinsam: Sie stellen auf verschiedene Weise die biologisch determinierte Körperlichkeit in Frage. Ob es um die Wiederherstellung einer Körperfunktion, die Verbesserung der körperlichen und geistigen Konstitution oder das enge Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik geht – die Grenze zwischen Körper und Technik scheint in der Gegenwart zunehmend zu verwischen.
Die Ideen, den Menschen künstlich zu verbessern, finden sich aber in jeder Epoche. Dies zeichnet sich einerseits in tatsächlichen Produkten, die die Normalität des Körpers wiederherstellen oder ihre Fähigkeiten verbessern sollen, ab; andererseits in fiktiven Darstellungen, die den Wunsch nach oder die Befürchtung vor einer technisierten Körperlichkeit kundgeben.
Der diesjährige Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte möchte die Kontinuitäten und Brüche in der (Wechsel)beziehung von Körper und körperassoziierter Technik untersuchen. Mit einem interdisziplinär angelegten Programm wird ein breites Spektrum an Fragestellungen und Fallbeispielen vorgestellt. Der künstliche Körper, so wird gezeigt, ist ein Ort, wo Wissenschaft, Ökonomie und Kunst aufeinander treffen und worauf sowohl Utopien als auch Dystopien projiziert werden.

Programm

9:00 Uhr Begrüßung

9:30 Panel 1: WIEDERHERSTELLEN UND VERBESSERN:
MEDIZINISCHES ENHANCEMENT
Operatives und medikamentöses Enhancement in der Urologie Rekonstruktion und Steigerung männlicher Potenz
Dr. Friedrich Moll, Universität Ulm
Thorsten Hallig M.A., Universität Ulm
Prof. Dr. Heiner Fangerau, Universität Ulm

Das Cochlear Implantat Neuroprothetik und Human Enhancement
Prof. Dr. Beate Ochsner, Robert Stock, M. A.,
Universität Konstanz

„Für den beruflich Angestrengten„ Ultraviolettbestrahlungen als Mittel zur Verbesserung des menschlichen Körpers in der Weimarer Republik
Niklaus Ingold, M.A., Universität Zürich

11:00 Pause

11:30 Uhr Panel 2: KÖRPER UND KONSUM: ENHANCEMENT UND
KÜNSTLICHE KÖRPER ALS WARE

Automatic Sweethearts: Der Traum von der künstlichen Geliebten von der Antike bis zu Gegenwart
Prof. Dr. Michael Hauskeller, University of Exeter, UK

Körper als Datenträger. Quantified Self, Google Glass und die Umwandlung des Körpers in digitale Datensätze
Florian Püschel, M.A., Universität Passau

„Sensationeller Erfolg bei Haarleiden und in der
Schönheitspflege“ Vorstellung vom optimierten Körper im 19. Jahrhundert
Dr. Barbara Wagner, Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts, Baden-Baden

„Technisches Enhancement im Computerspiel Deus Ex“
Eine Fallstudie zu Computerspielen als Medien ethischer Reflexion
Arno Görgen M.A., Universität Ulm
Matthis Krischel M.A., RWTH Aachen

13:30 Mittagsimbiss

14:30 Panel 3: UTOPIE UND ALBTRAUM: INTERPRETATIONEN DES TECHNISIERTEN KÖRPERS

Technische Vereinnahmung und menschliche Verausgabung. Geschichte, Gegenwart und Zukunft des Körpers in Christian Krachts Roman 1979
Johanna-Helene Linnemann M.A., Bergische Universität Wuppertal

Das Unheimliche des künstlichen Körpers. Freud liest E.T.A. Hoffmann
Prof. Dr. Stephan Braese, RWTH Aachen

„Phantomata, Mensch oder Maschine?“ Zu körperlichen Entgrenzungs- und Technisierungstendenzen
Romina Seefried, Universität Passau

Heroen, Übermenschen, Superhelden.
Der Neue Mensch in der Kunst und Kultur der frühen Sowjetunion
Nicola Hille, M.A., Universität Tübingen

16:30 -17:00 Uhr Schlusswort

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. med. Dr. med. dent. Dr. phil. Dominik Groß, Sprecher des AKWG
Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin
Medizinische Fakultät der RWTH Aachen
Tel. 0241/8088095
Tel. 0241/8088095, Fax 0241/8082466
E-mail: dgross@ukaachen.de; Dominik.Gross@rwth-aachen.de

Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte
c/o Ylva Söderfeldt, M. A., Geschäftsführerin
Tel: +49 241 80 88015
E-mail: ysoederfeldt@ukaachen.de; akwg@rwth-aachen.de

http://www.akwg.rwth-aachen.de
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Deutsch
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