Zwischen Kriegsbegeisterung und Katastrophe. Die Rezeption des Ersten Weltkrieges in Rheinland und Westfalen

Zwischen Kriegsbegeisterung und Katastrophe. Die Rezeption des Ersten Weltkrieges in Rheinland und Westfalen

Veranstalter
Historikerinnen und Historiker vor Ort e.V. www.historiker-vor-Ort.de
Veranstaltungsort
Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv, Ernst-Schmidt-Platz 1, 45128 Essen, www.hdeg.essen.de
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.11.2013 -
Deadline
11.11.2013
Von
Dr. Andrea Niewerth

Untersuchte die Geschichtsschreibung der frühen Bundesrepublik zunächst vor allem die politischen und militärischen Ereignisse des Ersten Weltkrieges, stehen heute gesellschaftliche, soziale und kulturelle Faktoren im Vordergrund der Betrachtung. Aspekte des Kriegserlebens, der Kriegserfahrungen, des Kriegsalltags sowie der Mentalitäts- und Kulturgeschichte bieten einen komplexen und vielschichtigen Blick auf diese oft zitierte „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ (George F. Kennan).

Unter dem Aspekt der zeitgenössischen Rezeption des Krieges in den früheren preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen widmet der Verein „Historikerinnen und Historiker vor Ort e.V.“ in diesem Jahr seine Tagung dem Ersten Weltkrieg, dessen Beginn sich 2014 zum 100sten Mal jährt.

Dabei ist der frühe Zeitpunkt im November diesen Jahres bewusst gewählt: Zum einen soll gewissermaßen auf dieses historische Ereignis ‚eingestimmt‘ werden, bevor 2014 flächendeckend regionale wie überregionale Veranstaltungen an das Thema erinnern, zum anderen feiert der 1993 gegründete Verein „Historikerinnen und Historiker vor Ort e.V.“ im November 2013 sein mittlerweile 20-jähriges Bestehen.

Die erste Sektion der Tagung eröffnet Prof. Dr. Jürgen Reulecke mit einem Vortrag unter dem Titel „Das Jahrhundert der Jugend“ zum legendären Ersten Freideutschen Jugendtag auf dem Hohen Meißner, der als Gegenveranstaltung zur nationalen Gedenkfeier am neuen Völkerschlachtdenkmal in Leipzig fungieren sollte. Danach stellt Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum Henrichshütte in Hattingen die im Mai 2014 beginnende Ausstellung „Stahl und Moral“ vor, in der das Industriemuseum auf die Geschichte der Hütte als Rüstungsbetrieb zurückblickt. Der aus Schwerte stammende Historiker Alfred Hintz ergänzt mit seinem Vortrag über „Kriegswahrzeichen“ (hier: Nagelbilder) die lokale Perspektive an der westfälischen Heimatfront.

Nach kurzer Diskussion und Mittagspause wird die zweite Sektion visuell eingeleitet von Dr. Volker Jakob (LWL-Bild-, Film- und Tonarchiv, Münster), der mit „3D-Amateurfotografie von der Westfront“ die Möglichkeit bietet, das Kriegsgeschehen so plastisch wie noch nie zu vergegenwärtigen. Erik Kleine Vennekate vom Stadtarchiv Ratingen gibt danach einen Einblick in die „Mobilisierung von Arbeitskräften“ an der rheinischen Heimatfront. Abschließend erweitert der aus dem badischen Lahr stammenden Stadtarchivar Thorsten Mietzner den Blick über die rheinisch-westfälischen Grenzen hinaus auf die Kriegssituation im grenznahen Mittelbaden.

Zu Gast im renommierten „Haus der Essener Stadtgeschichte“ haben wir im Anschluss an die Vorträge die Möglichkeit, vom ‚Hausherrn‘, Dr. Klaus Wisotzky, durch die Dauerausstellung geführt zu werden.

Der Tagungsbeitrag beträgt EUR 20,--. Für Vereinsmitglieder ist die Teilnahme kostenfrei. Der Tagungsbeitrag kann vorab auf das HvO-Vereinskonto 36 80 50 bei der Sparkasse Münsterland-Ost, BLZ 400 501 50, überwiesen werden.

Programm


09:30 Uhr
Begrüßung
Dr. Frank Ahland (Vorsitzender)
Dr. Andrea Niewerth (stellv. Vorsitzende)

20 Jahre HvO
Dr. Erika Münster-Schröer

10:00 Uhr
Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Justus-Liebig-Universität, Giessen)
„Der jugendbewegte Start in das ‚Jahrhundert der Jugend‘ im Vorfeld des Ersten Weltkriegs“

10:45 Uhr
Kaffeepause

11:00 Uhr
Dr. Olaf Schmidt-Rutsch (LWL-Industriemuseum Henrichshütte, Hattingen)
„Stahl und Moral: Die Henrichshütte im Ersten Weltkrieg – und
darüber hinaus"

11:45 Uhr
Alfred Hintz M.A. (Schwerte)
„Kriegswahrzeichen des Ersten Weltkriegs im Ruhrgebiet als soziale Konstruktion der Heimatfront“

12:30 Uhr
Diskussion

13:00 Uhr
Mittagspause

14:30 Uhr
Dr. Volker Jakob (LWL Bild-, Film- und Tonarchiv, Münster)
„3D-Amateurfotografie von der Westfront des Ersten Weltkriegs“

15:15 Uhr
Erik Kleine Vennekate M.A. (Stadtarchiv Ratingen)
„Mobilisierung von Arbeitskräften an der ‚Heimatfront‘“

16:00 Uhr
Kaffeepause

16:15 Uhr
Torsten Mietzner (Stadtarchiv Lahr/Baden)
„Der Weg in die Revolution? Stadtgesellschaft und Politik im Ersten Weltkrieg und während der Revolution 1918/19 in einer
mittelbadischen Kleinstadt“

17:00 Uhr
Diskussion

17:30 Uhr
Optional: Führung durch das „Haus der Essener Geschichte“

Kontakt

Dr. Andrea Niewerth
kontakt@dr-niewerth.de

www.historiker-vor-ort.de, www.dr-niewerth.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Epoche(n)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung