Ökonomische Utopien. Interdisziplinäre Tagung für Nachwuchswissenschaftler

Ökonomische Utopien. Interdisziplinäre Tagung für Nachwuchswissenschaftler

Veranstalter
Sophia Ebert, Johannes Glaeser, Hertie-Stiftung, Exzellenzcluster Normative Ordnungen Universität Frankfurt am Main
Veranstaltungsort
J. W. Goethe-Universität Frankfurt am Main, Gebäude "Normative Ordnungen", Westend Campus
Ort
Frankfurt am Main
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2013 - 27.10.2013
Website
Von
Sophia Ebert

Utopisches Denken als ein Denken von Möglichkeiten lässt sich nicht abtun als eskapistische Träumerei beziehungsweise apokalyptische Schwarzmalerei: Die Utopie im klassischen Sinn beschreibt alternative Gesellschaftsmodelle auf der Grundlage einer rationalen Analyse der bestehenden ökonomischen und sozialen Strukturen. Sie ruht auf dem Grund des Wissens und der normativen Vorstellungen, die ihr die Gegenwart ihrer Entstehung zur Verfügung stellt. Die interdisziplinäre Nachwuchstagung am 26. und 27. Oktober 2013 in Frankfurt am Main konzentriert sich auf die spezifisch ökonomischen Aspekte utopischer Entwürfe seit Beginn einer im modernen Sinn als kapitalistisch zu beschreibenden Wirtschaftsweise. Die kulturelle Auseinandersetzung mit Rationalisierung und Technisierung der westlichen Welt, so die Ausgangsthese, produziert eine Vielzahl visionärer ökonomischer Konzepte, in denen sich Wirtschaftstheorie, Wirtschaft und künstlerische Produktion gegenseitig in einer Weise durchdringen, die nur mit einem interdisziplinären Zugang adäquat zu beschreiben ist. Die Nachwuchstagung ist als erste Bestandsaufnahme gedacht. Sie soll einen Dialog über die Fachgrenzen hinweg anstoßen und die Grundlage für weitere Untersuchungen auf der Schnittstelle zwischen kulturwissenschaftlicher und ökonomischer Forschung liefern. Über interessierte Teilnehmer freuen wir uns daher sehr.

Für die Anmeldung und für weitere Informationen senden Sie bitte eine E-Mail an Sophia Ebert (sophia-ebert@hotmail.com) oder Johannes Glaeser (Johannes.glaeser@normativeorders.net).

Programm

13:00 Begrüßung: Johannes Glaeser und Sophia Ebert

I. Ökonomische Utopien in Literatur, Film und bildender Kunst

13:30 Peter Seyferth (München): San Francisco nach der Ökonomie: After the Deluge (2004). Die anarchokommunistische Öko-Utopie Chris Carlssons
14:00 Marion Messiner (Wien): Zwischen Belebung und Zirkulation: Der Mensch als Ressource. Bioökonomische Mechanismen in sozialliberalen Utopien der Jahrhundertwende: am Beispiel von Theodor Herzls „Altneuland“

14:30 Kaffeepause

15:00 Anne Reich (Frankfurt): Fiktives Kapital als ökonomische Utopie bei Marx und in Balzacs Roman „Das Chagrinleder“
15:30 Jonas Nesselhauf (Saarbrücken): Der Tod des Utopisten – Gescheiterte Neuentwürfe eines ‚gerechten‘ Wirtschaftssystems in der europäischen Literatur vor 1929
16:00 Kirsten Fitzke (Lotte): Vom kriegszerstörten Leib zum Maschinenmenschen: Heinrich Hoerles Agitation mit dem produktiven Körper

16:30 Kaffeepause

17:00 Christian E. W. Kremser (Frankfurt): Ökonomische Utopien in der Populärkultur: Der Wirtschaftsstil einer fiktiven Zukunft in Star Trek und dessen wirtschaftstheoretischer Gehalt

II. Ökonomische Theorie und Utopie

17:30 Jens Reich (Frankfurt): Die Welt aus ökonomischer Sicht: Zwischen Utopie und Heterotopie
18:00 Christopher Dathe (Potsdam): Die real existierende Dystopie – Hayeks Weg zum Konservatismus

Sonntag, 27. Oktober 2013

10:00 Michael Niekamp (Frankfurt): Negative Zinsen – Vorgestern Utopie, gestern Kuriosum, heute Realität, und morgen?

III. Ökonomische Utopie und Wirklichkeit

10:30 Katja Rieck (Frankfurt): A tale of two utopias: the colonial order of things and it’s alterNatives. Contesting Power/Knowledge in late colonial India
11:00 Franziska Bechtel (Frankfurt): New Harmony. Ein utopisches Unternehmen?

11:30 Kaffeepause

12:00 Matthias Möller (Freiburg): Die Siedlungsgenossenschaft Freidorf und ihre modellhafte Implementierung eines genossenschaftlichen Sozialismus für die Zwischenkriegszeit
12:30 Hannes Gießler (Leipzig): Kybernetischer Sozialismus 1962 -1982

13:00 Mittagessen

IV. Utopische Gegenstrategien: Müßiggang, Faulheit, Spiel

14:00 Till Breyer (Berlin): Über Lafargues Utopie der Faulheit
14:30 Matthias Naumann (Berlin): Ökonomie der Aufgabe. Glücksspiele als inner- und gegenkapitalistische Utopie / Dystopie
15:00 Gösta Gantner (Darmstadt): „Siehst-de net, daß die Menschheit Katt spielt?“ Das Utopische am Müßiggang

15:30 Kaffeepause

16:00 Abschlussdiskussion

Kontakt

Johannes Glaeser

johannes.glaeser@normativeorders.net

sophia-ebert@hotmail.com


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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