belgica – terra incognita? Resultate und Perspektiven der historischen Belgienforschung im deutschsprachigen Raum. 1. Workshop des Arbeitskreises Historische Belgienforschung

belgica – terra incognita? Resultate und Perspektiven der historischen Belgienforschung im deutschsprachigen Raum. 1. Workshop des Arbeitskreises Historische Belgienforschung

Veranstalter
Arbeitskreis Historische Belgienforschung
Veranstaltungsort
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.07.2013 - 06.07.2013
Deadline
30.05.2013
Website
Von
Sebastian Bischoff

„How Can One Not Be Interested in Belgian History?” So fragte im Jahr 2005 ein Aufsatzband, der unter anderen von dem kürzlich verstorbenen britischen Historiker Tony Judt herausgegeben wurde. Die rhetorische Frage der Autoren verhallte offenbar ohne nennenswertes Echo: Auch acht Jahre später nimmt sich das Thema Belgien in der (geistes-)wissenschaftlichen Forschung exotisch aus. Der „belgische Fall“ gilt Adrian Favell und Marco Martinello zufolge in der internationalen Politikwissenschaft als „chronically overlooked and understudied”, während der belgische Literaturwissenschaftler Hugo Dyserinck Belgien als ein „einmaliges Forschungsfeld” für die komparatistische Imagologie bezeichnet. Und auch für die Geschichtswissenschaft ist die Einschätzung von Martin Conway aus dem Jahr 1993, Belgien sei „remarkably neglected”, heute noch gültig. Dieser unbefriedigende Befund gilt sogar für die Forschungen zum Ersten Weltkrieg. Erst kürzlich musste Sophie De Schaepdrijver in diesem Zusammenhang nüchtern konstatieren: „Belgium remains ’missing in action‘ even from recent reference works.”

Um diese offenkundigen Defizite zu beheben, will der neu gegründete Arbeitskreis Historische Belgienforschung bei seinem ersten Workshop eine Bestandsaufnahme des bisher Geleisteten vornehmen und Forscherinnen und Forscher, die sich im deutschsprachigen Raum oder in einem damit eng verbundenen Forschungszusammenhang historisch mit Belgien beschäftigen, die Gelegenheit zur Vorstellung ihrer Projekte geben. Der Workshop ist interdisziplinär ausgerichtet und lädt ausdrücklich nicht nur Historikerinnen und Historiker, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter anderer (geistes- und sozial-)wissenschaftlicher Disziplinen, insbesondere aus der Germanistik, der Kunst- und Kulturwissenschaft, der Theologie oder der Politik- und Sozialwissenschaften, zur Vorstellung ihrer Projekte ein. Den zeitlichen Rahmen soll einerseits die Zeit des Aufstandes in den südlichen Niederlanden 1792, andererseits die unmittelbare Gegenwart bilden.

Der Workshop findet vom 5. bis 6. Juli 2013 in Düsseldorf statt. Thema wird die historische Belgienforschung in der ganzen Breite des vom Arbeitskreis umrissenen Themenfeldes sein. Tagungssprache ist Deutsch; Vorträge können aber auch in englischer Sprache präsentiert werden.

Sebastian Bischoff (Freie Universität Berlin), Christoph Jahr (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Ewgeniy Kasakow (Universität Bremen), Jens Thiel (Humboldt-Universität zu Berlin)

Erbeten wird ein Abstract (1 Seite), begleitet von einem kurzen Lebenslauf, bis zum 30. Mai 2013 an folgende E-Mail-Adresse:
sebastian.bischoff@fu-berlin.de

Bei dem Workshop stehen den Vortragenden 20 Minuten zur Präsentation ihres Vortrags zur Verfügung, um Zeit für eine intensive gemeinsame Diskussion zur Verfügung zu haben.

Die Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten für die Referentinnen und Referenten wird angestrebt, kann zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht garantiert werden. Über die Möglichkeiten einer Veröffentlichung aller oder einiger Beiträge wird am Ende des Workshops beraten und entschieden.

Programm

Kontakt

Sebastian Bischoff

Freie Universität Berlin

sebastian.bischoff@fu-berlin.de


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