Geschlecht, Migration und Arbeit (1800-1945)

Geschlecht, Migration und Arbeit (1800-1945)

Veranstalter
Martina Kessel / Bettina Brockmeyer / Levke Harders, Abteilung Geschichte, Universität Bielefeld
Veranstaltungsort
Universität Bielefeld
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
18.10.2013 -
Deadline
01.06.2013
Von
Levke Harders

Migration, Arbeit und Geschlecht in ihren verflochtenen Zusammenhängen sind heute sowohl politisch als auch gesellschaftlich breit diskutierte Fragen. Die Debatte um die „Greencard“ ist nur ein Beispiel dafür, das zugleich aufzeigt, wie die Kategorien Geschlecht und Ethnizität diese Themenfelder zumeist unausgesprochen und doch maßgeblich strukturieren und prägen. Vor allem die Sozialgeschichte und die historische Migrationsforschung haben sich den Fragen nach der Geschichte von Migration und Arbeit angenommen. Wanderungsbewegungen liegen komplexe Gründe, wie sozial und beruflich bedingte Mobilität, Krieg und Vertreibung, zu Grunde. Migration war nicht erst im 19. und 20. Jahrhundert Ergebnis, sondern auch Ausgangspunkt gesellschaftlichen Wandels und der Herstellung von Differenzen. (Arbeits-)Migration und Mobilität veränderten Diskurse und Praktiken der Mehrheitsgesellschaft. Gleichzeitig wurden Grenzüberschreitungen reguliert, um nationale, ständische und konfessionelle Ordnungen aufrecht zu erhalten.

In der Forschung geraten erst in den letzten Jahren geschlechterhistorische Fragestellungen vermehrt in den Blick, z.B. bei der Untersuchung der sogenannten „Care“-Arbeit, die u.a. von Au-Pairs aus Osteuropa ausgeführt wird. Diese notwendige Perspektivenerweiterung ist dabei noch kaum mit transnationalen und postkolonialen Ansätzen verbunden worden, obwohl diese Ansätze vielversprechend erscheinen, Fragen nach Arbeit und Migration in ihrer Vielschichtigkeit und Komplexität zu untersuchen.

An dem Studientag des Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung NRW (mit Jahresmitgliederversammlung des AKHFG) möchten wir dementsprechend interdisziplinäre, intersektionale und postkoloniale Perspektiven der gegenwärtigen Geschlechtergeschichte auf Migration und Arbeit zwischen 1800 und 1945 anhand von aktuellen Forschungsprojekten diskutieren. Wie greifen Migration, Arbeit und Geschlecht ineinander? Wie können wir heute Migration definieren, wie unterscheiden sich Migration und Mobilität? Wie kann man die unterschiedlichen Dimensionen der Ungleichheit, z. B. Ethnie, Geschlecht, soziale sowie regionale Herkunft, Konfession und Sprache, methodisch und theoretisch fassen? Welche Rolle spielten Ausbildung, Fachbildung/-wissen, soziale und ethnische Herkunft für Mobilität und gesellschaftlichen Aufstieg? Wie lassen sich die strukturellen und individuellen Bedingungen und Kontexte von Migration und Arbeit, und weiter gefasst: von Machtverhältnissen und Handlungsspielräumen, als transkulturelle und -nationale Prozesse untersuchen?

Der Workshop will aktuelle Dissertations- und Postdocprojekte zusammenbringen und dabei insbesondere auch methodische Fragen diskutieren. Bitte senden Sie einen Abstract von max. 300 Wörtern bis zum 01.06.2013 per Mail an: bettina.brockmeyer@uni-bielefeld.de.

Programm

Kontakt

Bettina Brockmeyer

Universität Bielefeld, Fakultät für Geschichtswissenschaft, Philosophie und Theologie
Abteilung Geschichte, Postfach 100131, 33501 Bielefeld

bettina.brockmeyer@uni-bielefeld.de

http://www.uni-bielefeld.de/geschichte/abteilung/arbeitsbereiche/geschlechtergeschichte
Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung