Geschichte im öffentlichen Raum. Vortragsreihe im Rahmen des Klaus Zernack-Colloquiums

Geschichte im öffentlichen Raum. Vortragsreihe im Rahmen des Klaus Zernack-Colloquiums

Veranstalter
Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften
Veranstaltungsort
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.03.2013 -
Deadline
31.03.2013
Von
Zentrum für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften

Das Klaus Zernack Colloquium ist eine monatlich stattfindende Veranstaltung des Zentrums für Historische Forschung Berlin der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Es wird gemeinsam von Prof. Robert Traba (Direktor des CBH PAN) und Prof. Michael G. Müller (Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) in Zusammenarbeit mit Prof. Gertrud Pickhan (Freie Universität Berlin) durchgeführt. Ein weiterer Partner ist das Międzynarodowe Centrum Kultury in Krakau (Internationales Kulturzentrum).

Das Ziel des Colloquiums ist es, eine Diskussionsplattform für HistorikerInnen und VertreterInnen benachbarter Disziplinen für ihre Forschungsprojekte zu schaffen. Thematisch vorausgesetzt wird eine Bezugnahme auf die von Prof. Klaus Zernack herausgebildete methodologische Konzeption der Beziehungsgeschichte im Bereich des deutsch-polnischen Verhältnisses. Diese Herangehensweise nahmen das CBH PAN und das Institut für Geschichte der MLU zum Forschungsschwerpunkt. Die Beziehungsgeschichte betont die in beide Richtungen verlaufenden Interaktionen zwischen sich parallel entwickelnden historischen Subjekten: sowohl zwischen Nationen und Nationalstaaten als auch zwischen religiösen, regionalen oder sozialen Gemeinschaften.

Das Thema der diesjährigen Veranstaltungsreihe lautet: Geschichte im öffentlichen Raum. Das Ende der „Ära der Zeugen” der Tragödien des 20. Jh. hat eine zunehmende Dynamik in der öffentlichen Diskussion über die Vergangenheit zur Folge, die vom Aufschwung der Gedächtnisforschung, der Individualisierung der Vergangenheitsnarrationen, dem Dialog zwischen den Generationen oder – in Bezug auf Ostmitteleuropa – von den Systemtransformationen begleitet wird. Die Präsenz der Erzählung über die Vergangenheit im öffentlichen Raum ist keinesfalls eine neue Erscheinung. So lag sie bereits sowohl der Geburtsstunde der Historiographie in den Zeiten Herodots und Thukydides‘ als auch ihren Anfängen als eigenständiger Wissenschaftsdisziplin zu Beginn des 19. Jh. zugrunde.

Indem wir in den Fokus unseres Interesses unterschiedliche Formen der Repräsentation der Vergangenheit im öffentlichen Raum stellen, beschränken wir den Betrachtungsraum nicht nur auf die Zeitgeschichte. Wir möchten auch Forscher früherer Epochen zur Teilnahme einladen. Uns interessieren sowohl akademische Berichte zu theoretischen oder empirischen Forschungen über die Geschichte im öffentlichen Raum als auch konkrete Projekte außeruniversitärer Initiativen, die neue Forschungen und die Universitätsdidaktik inspirieren können.

Von besonderer Relevanz sind für uns Versuche, die die Methode der Beziehungsgeschichte zur Erforschung sowie Konstruktion der Geschichte im öffentlichen Raum anwenden. Sie umfassen u.a.:

- die gesellschaftliche Konstruktion und das Lesen der Kulturlandschaft,
- die Analyse des Wissens- und Ideentransfers,
- die Erforschung der intergenerationellen Kommunikation,
- die Erforschung des kulturellen Gedächtnisses und der Oral History,
- Praktiken der Visualisierung und Musealisierung der Vergangenheit,
- die Rolle der neuen Medien im Prozess der Konstruktion des historischen Gedächtnisses,
- die Untersuchung des Transfers und der Kommunikation kunsthistorischer Inhalte.

Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein. Bitte schicken sie Ihr Abstract (ca. 1.500 Zeichen) und einen kurzen Lebenslauf mit Kontaktangaben, institutioneller Zugehörigkeit und akademischem Grad bis zum 31. März 2013 an die Adresse info@panberlin.de (Koordinatoren: Dr. Katarzyna Woniak und Dr. Jarosław Kuczer).

Praktische Informationen:

- Die Veranstaltungsreihe umfasst das Kalenderjahr 2013.
- Die Colloquien besitzen einen offenen Charakter und finden einmal im Monat jeweils montags um 18 Uhr statt.
- Die Vorträge (Redezeit ca. 30 Minuten) werden von einem Kommentar eines eingeladenen Experten aus der jeweiligen Disziplin begleitet.
- Vor dem Vortrag ist eine Zusammenfassung von 3-5 Seiten einzureichen.
- Die Vortragssprache ist Deutsch; in besonderen Fällen können wir eine konsekutive Übersetzung zur Verfügung stellen.
- Eine Unterkunft wird gewährleistet; Reisekosten werden erstattet.

Bisher fanden 17 Vorträge im Rahmen des Colloquiums statt. Der neue thematische Zyklus begann am 18. Februar 2013 mit der Diskussion: „Und die Synagogen gibt es in der Judenstadt viele, so viel wie Kirchen in der Altstadt. 600 Jahre der Judengeschichte in Lublin” zu den jahrhundertealten polnisch-jüdischen Beziehungen im städtischen Raum. Es nahmen Prof. Hartmut Eggert, Prof. Michael G. Müller und Prof. Janusz Golec teil.

Programm

Kontakt

Katarzyna Woniak
Jaroslaw Kuczer

Majakowskiring 47
13156 Berlin
+49-030-48628540

info@panberlin.de

http://www.panberlin.de