Überwindung der Körperlichkeit. Historische Perspektiven auf den künstlichen Körper. 7. Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte

Überwindung der Körperlichkeit. Historische Perspektiven auf den künstlichen Körper. 7. Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte

Veranstalter
Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte, Institut für Geschichte, RWTH Aachen University
Veranstaltungsort
Ort
Aachen
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.11.2013 -
Deadline
15.06.2013
Von
Ylva Söderfeldt

Hochentwickelte Prothesen, Gentechnik und Transplantationsmedizin, aber auch Lifestyle-Produkte wie Smartphones, Schönheitschirurgie und leistungssteigernde Substanzen haben eines gemeinsam: Sie stellen auf verschiedene Weise die biologisch determinierte Körperlichkeit in Frage. Ob es um die Wiederherstellung einer Körperfunktion, die Verbesserung der körperlichen und geistigen Konstitution, oder das enge Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik geht – die Grenze zwischen Körper und Technik scheint zunehmend zu verwischen.

Versuche, den Menschen künstlich zu verbessern, finden sich in jeder Epoche auf. Prothesen, die Gliedmaßen ersetzen und so die Normalität des Körpers wiederherstellen, sind schon seit der Antike bekannt. Das Gleiche gilt für Rüstungen, die die Widerstandsfähigkeit des Körpers stärken und den Träger zum „Supermenschen” machen.

Ausgangspunkt sowohl für Enhancement als auch für rekonstruktive Geräte ist stets die Vorstellung der „normalen Körper”. Wenn ein „normal” aussehender und funktionierender Körper wiederhergestellt wird, kommt die Vorstellung vom Normkörper zum Ausdruck. Aus diesem Grund ist die Geschichte des künstlichen Körpers auch eine Ideengeschichte des Körpers.

Der diesjährige Aachener Tag der Wissenschaftsgeschichte möchte die Kontinuitäten und Brüche in der (Wechsel)beziehung von Körper und körperassoziierter Technik untersuchen. Um Perspektiven auf die gegenwärtige Entwicklung von Enhanchementtechnologien zu gewinnen, soll die Geschichte ”verbesserter” Körper betrachtet und die jeweiligen Grenzen zwischen Mensch und Technik nachverfolgt werden.

Wir suchen Vorträge zu historischen Fallbeispielen und periodenübergreifende Analysen vom Zusammenspiel zwischen Körper und Technik. Besonders willkommen sind interdisziplinär angelegte Beiträge von Geistes- und Naturwissenschaftlern zu den übergreifenden Fragen: Welche Ängste und Hoffnungen waren mit der Vorstellung einer Körperlichkeit der Zukunft verbunden? Wann wurde und wird die Technik zu einem Teil des Körpers? Inwieweit waren und sind wir schon Cyborgs? Seit wann finden sich Tendenzen, die körperlichen Fähigkeiten zu „transzendieren“, d.h. dem Körper Fähigkeiten zu verleihen, die über das natürliche menschliche Maß hinausgehen?

Abstracts von bis zu 500 Wörter werden bis zum 15.06.2013 an akwg@rwth-aachen.de erbeten. Die Vorträge sollen jeweils 20 Minuten lang sein. Die Veröffentlichung der Beiträge im Rahmen eines Tagungsbandes ist geplant.

Programm

Kontakt

Ylva Söderfeldt

Aachener Kompetenzzentrum für Wissenschaftsgeschichte, RWTH Aachen

akwg@rwth-aachen.de

http://www.akwg.rwth-aachen.de/