Oral History als Methode zur Erforschung der sowjetischen Geschichte

Oral History als Methode zur Erforschung der sowjetischen Geschichte

Veranstalter
Lehrstuhl Geschichte Osteuropas, Humboldt-Universität zu Berlin
Veranstaltungsort
Friedrichstraße 191-193, 10117 Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.07.2013 - 06.07.2013
Deadline
15.04.2013
Website
Von
Beate Giehler, Lehrstuhl Geschichte Osteuropas, HU Berlin

Nach dem Untergang der Sowjetunion erhielten HistorikerInnen nicht nur Zugang zu einstmals verschlossenen Archiven. Die veränderten politischen Rahmenbedingungen ermöglichten fortan auch Zeitzeugeninterviews. HistorikerInnen begannen damit, lebensgeschichtliche Erinnerungen aufzuzeichnen und für die Untersuchung verschiedener Themen zu nutzen (z.B. Alltagsleben in Stadt und Land unter den Bedingungen des Sozialismus; Gewaltherrschaft und Terror). Das Themenspektrum, das Osteuropawissenschaftler mit Hilfe der Oral History untersuchen, hat sich nach und nach ausdifferenziert. Erforscht werden beispielsweise soziale Netze und Beziehungen als Teil des Alltagslebens, aber auch die Konstruktion von Identitäten, Selbst- und Fremdbildern. Die Oral History hat dazu beigetragen, die Forschung zur Geschichte der Sowjetunion der Neuen Kulturgeschichte, der Historischen Anthropologie und der Ethnologie anzunähern.

Interessierte (Nachwuchs-)WissenschaftlerInnen sind dazu eingeladen, ihre Oral-History-basierten Forschungsvorhaben im Rahmen des Workshops vorzustellen. Willkommen sind Arbeiten sowohl zu den peripheren Regionen als auch zu den zentralen Gebieten der Sowjetunion. Der Workshop dient in erster Linie dem Austausch und der Erörterung der präsentierten Beiträge. Anhand der vorgestellten Projekte kann diskutiert werden, ob und welchen Erkenntnisgewinn jene Fragestellungen versprechen, zu denen die Auseinandersetzung mit den Nachbarwissenschaften wie der Volkskunde, der Anthropologie und Kulturgeschichte angeregt hat. Ebenso werden praktische Fragen von Interesse sein: Welche Verfahren haben sich bei der Untersuchung verschiedener Themen bewährt? Mit welchen anderen Methoden der Datenerhebung (ethnologische Feldforschung, Archivrecherchen) können mündliche Zeitzeugeninterviews kombiniert werden? Abschließend sollen Vorschläge gesammelt werden, welche Formen der Archivierung sinnvoll sind (Transkription, Digitalisierung) und wie Zeitzeugeninterviews für die Fachwelt und die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können (Online-Portale o.ä.).

Bitte senden Sie bei Interesse bis zum 15.04.2013 ein halbseitiges Exposé ein. Veranstalter ist der Lehrstuhl Geschichte Osteuropas, Humboldt-Universität zu Berlin.

Programm

Kontakt

Beate Giehler

Lehrstuhl Geschichte Osteuropas, Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6
10099 Berlin

giehlerb@cms.hu-berlin.de


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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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