Die Arbeit der Sommerschule wird in drei Themenkomplexen organisiert.
Erster Themenkomplex – “Gedächtnis und Kriegserfahrungen: methodische Ansätze, aktuelle Forschungslandschaft”. Die Teilnehmer besuchen zunächst einige Vorträge zur Konzeptualisierung von Krieg, Kriegserfahrungen und kollektivem/kulturellem Gedächtnis und zur methodischen Untersuchung dieser Phänomene. Innerhalb dieses Themenkomplexes werden auch Perspektiven und Grenzen der vergleichenden Forschung zum Ersten Weltkrieg thematisiert. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich mit dem aktuellen Stand der Forschung zur Geschichte der Ostfront und Russlands in den Jahren 1914 bis 1918 vertraut zu machen.
Zweiter Themenkomplex – „Front und Heimatfront: Kriegserfahrungen und ihre Aufarbeitung in der Nachkriegszeit“. Hier widmen sich die Teilnehmer den Besonderheiten der Front- und Schützengrabenerfahrung, der Erinnerung daran und den Praktiken der Instrumentalisierung von Erinnerung an die Ereignisse der Jahre 1914 bis 1918. Innerhalb dieses Themenkomplexes können die Teilnehmer neben Vorlesungen zur Kriegserfahrung und zur Erinnerung in beiden Ländern mit dokumentarischen Texten arbeiten (zum Beispiel mit Soldatenbriefen, Memoiren, literarischen Werken), die die Erfahrung und die Besonderheiten des Ersten Weltkrieges in den verschiedenen sozialen Gruppen in Deutschland und Russland deutlich machen.
Dritter Themenkomplex – „Visualisierung des Gedächtnisses des Ersten Weltkrieges“. Dieser Themenkomplex beinhaltet Fragen zu visuellen Strategien der Darstellung von Fronterfahrung (Fotografie, Wochenschauen, Denkmäler, Kriegsfriedhöfe u.a.), zur Mythologisierung der Kriegsereignisse in Symbolen und Erinnerungskomplexen sowie zur Transformation der Erinnerung an den Krieg im dokumentarischen und künstlerischen Nachkriegskino.