Neue Forschungen zu frühchristlichen Friedhöfen

Neue Forschungen zu frühchristlichen Friedhöfen

Veranstalter
Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland; in Kooperation mit dem Themenverbund „Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne“
Veranstaltungsort
Universität Regensburg, Großer Sitzungssaal im Alten Finanzamt, Landshuter Str. 4, 93047 Regensburg
Ort
Regensburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.04.2013 - 20.04.2013
Von
Sabine Reichert, Themenverbund "Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne", Universität Regensburg

Die Entwicklung der stadtrömischen Katakomben und ihre Nutzung im frühen Mittelalter sind inzwischen recht gut erforscht. Während die Ausbauphasen des 4. Jahrhunderts und die monumentalen Ausgestaltungen von Gräbern unter Papst Damasus vielfach das Interesse der Forschung auf sich gezogen haben, ist das 3. Jh. kaum bekannt, obwohl in diesem die Grundlagen der unterirdischen christlichen Friedhöfe und die Voraussetzungen für deren Entfaltung gelegt werden. Fragestellungen, die darauf zielen, wie es zu den Entwicklungen des 3. Jahrhunderts kam, sind noch nicht eingehend bearbeitet worden.

Laien und Klerikern müssen bei der Verwaltung der frühchristlichen Friedhöfe tätig gewesen sein. Wer übte wann und wo Kontrolle aus, wie ging man miteinander um, wenn es darum ging, kleinere Hypogäen miteinander zu verbinden? Welche Rolle nahmen die Fossoren ein, die die unterirdischen Friedhöfe anlegten und auch ausmalten und die wohl nicht dem Klerus angehörten? Welche frühen Kerne unterirdischer Friedhöfe können sicher heidnischen Auftraggebern zugewiesen werden? Welche Personengruppen engagierten sich? Wer wurde aktiv, um die Bestattungen von Märtyrern in eine bestimmte Katakombe zu ziehen? Was lässt sich aus der Ausgestaltung der Friedhöfe und aus den Inschriften über die in diesem Friedhof vorhandenen sozialen Gruppen schließen? Welche Bildprogramme, abgesehen von den bereits erforschten Handwerker- und Berufsdarstellungen, machen Aussagen über Status und Rolle ihrer Auftraggeber?

Die Tagung diskutiert für diese Fragestellung wichtige Katakomben, ein vor wenigen Jahren in einer Katakombe entdecktes Massengrab und Fragen des antiken Grabrechts. Das neuerdings in das 3. Jh. datierte Siebenschläfer-Coemeterium in Ephesos und die Frage nach der Wahrnehmung des toten Körpers in der griechischen Populärliteratur weiten den Blick über Rom hinaus in die frühchristliche Welt.

Programm

Freitag, 19.04.2013

15.00 Eröffnung der Tagung im Alten Finanzamt

15.15 Prof. Dr. Jean Guyon, Marseille
Les origines de l’area I du cimetière de Calliste : l’état de la recherche et ce qu’elle signifie pour l’organisation des catacombes à Rome

16.00 Prof. Dr. Lucrezia Spera, Rom
La catacomba di Pretestato dall’origine fino alla fine del III secolo

17.15 Dott.ssa Raffaella Giuliani, Rom
La fossa comune nella catacomba dei Santi Pietro e Marcellino: lo stato della ricerca

18.00 Tatjana Bink, Regensburg
Neue Forschungen zum christlichen Grabrecht

Samstag, 20.04.2013
9.00 Prof. Dr. Jutta Dresken-Weiland, Regensburg
Laien, Kleriker, Märtyrer und die unterirdischen Friedhöfe Roms im 3. Jahrhundert

9.45 Dr. Norbert Zimmermann, Wien
Das Siebenschläfer-Coemeterium in Ephesos, ein Friedhof des 3. Jahrhunderts

11.00 Martina Hartl, Regensburg
Leichen - Skelette - Reliquien. Der tote Körper in der griechischen christlichen Popularliteratur der Spätantike

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos, um Anmeldung wird gebeten über den Themenverbund „Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne“.
Sabine.Reichert@geschichte.uni-regensburg.de
Universität Regensburg, Universitätsstraße 31, D-93053 Regensburg

Kontakt

Sabine Reichert

Universität Regensburg, Universitätsstraße 31, D-93053 Regensburg
Themenverbund "Urbane Zentren und europäische Kultur in der Vormoderne"
Tel. 0049 (0) 941/943-3597
Fax 0049 (0) 941/943-3275

Sabine.Reichert@geschichte.uni-regensburg.de

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