Wo beginnt die Erzählung? – Übergänge und Zwischenzeiten in den Narrativen der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert

Wo beginnt die Erzählung? – Übergänge und Zwischenzeiten in den Narrativen der europäischen Geschichte im 20. Jahrhundert

Veranstalter
Gedenkstätte Stiftung Kreisau; Evangelische Akademie zu Berlin; Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur; Europäisches Netzwerk Erinnerung und Solidarität; in Verbindung mit der Kreisau-Initiative Berlin e.V.
Veranstaltungsort
Fundacja "Krzyżowa dla Porozumienia Europejskiego, Krzyżowa 7, 58112 Grodziszcze, Polen
Ort
Kreisau/Krzyżowa
Land
Poland
Vom - Bis
20.03.2013 - 23.03.2013
Deadline
01.03.2013
Von
Markus Pieper

Das 11. ost-westeuropäische Gedenkstättenseminar in Kreisau widmet sich Ereignissen der europäischen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ihrer Wirkungsgeschichte in den unterschiedlichen Ländern Mittel- und Osteuropas. Wie werden in Gedenkstätten, Ausstellungen oder Veranstaltungen jeweils die Perspektiven der beteiligten und benachbarten Gesellschaften aufgenommen? Wie stellte sich die Entwicklung der Politik in den einzelnen Ländern dar? Was trennt die Wahrnehmungen und was verbindet sie?

So markieren beispielsweise die Jahre 1918 und 1938 Beginn und Ende der so genannten Zwischenkriegszeit. Das Ende des Ersten Weltkrieges hat aber sehr unterschiedliche Bedeutungen in den Geschichtserzählungen einzelner Länder. 1938 markiert zudem das Münchener Abkommen sowie die Besetzung der Tschechoslowakei durch Nazi-Deutschland. Wie werden diese wichtigen Zäsuren am Vorabend des von Deutschland verursachten Zweiten Weltkrieges mit seinen unvorstellbaren Verbrechen und dem Holocaust in den Geschichtsnarrativen der unterschiedlichen Länder und ihrer Museen betrachtet? Auch der Zweite Weltkrieg stellt zwar für ganz Europa eine der einschneidensten Zäsuren dar, doch wird er unterschiedlich durch die politische Neuordnung nach dem Krieg und den Beginn des Kalten Krieges 1948 gedeutet. Mittlerweile erfährt der Kalte Krieg selbst eine Historisierung in entstehenden Museen und Projekten mit europäischer Perspektive. Die exemplarisch hier aufgegriffenen Schlüsseldaten sind nicht als geschlossene Ereignisse zu betrachten, sondern nur in ihrer Kontextualisierung zu verstehen. Wie wird diese dargestellt, wo beginnt jeweils die Erzählung, wie ist der jeweilige internationale Kontext zu beschreiben?

Das ost-westeuropäische Gedenkstättenseminar richtet sich an Mitarbeiter/innen von Gedenkstätten oder Museen und Personen, die sich in Projektarbeiten, an Schulen oder Hochschulen mit der Geschichte von Nationalsozialismus, dem Völkermord an den europäischen Juden, Stalinismus und kommunistischer Diktatur sowie anderen Formen totalitärer Gewaltherrschaft und des Widerstandes dagegen auseinander setzen. Das Seminar versteht sich als Forum für einen gesamteuropäischen Erfahrungsaustausch von Vertretern aus der Praxis, die in der historisch-politischen Bildungsarbeit tätig sind, sowie von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Wir laden herzlich zur Teilnahme ein!

Programm

Mittwoch, 20. März 2013

ab 17.00
Anreise / Zimmerbelegung / Kaffee / fakultativ: Rundgang durch die Begegnungs- und Gedenkstätte Krzyżowa (Kreisau)

18.30–19.00
Abendessen

19.30
Einführung in das Programm durch die Veranstalter, Vorstellungsrunde, anschließend geselliger Abend zum Kennenlernen und Austauschen

Donnerstag, 21. März 2013

Einführungsvorträge: Europäische Übergänge – drei Perspektiven

9.30–12.30
Das Jahr 1938 in seiner Bedeutung für die Ukraine mit Seitenblicken auf Ungarn und die Slowakei, Dr. Oleksandr Zajcev (Lemberg)

Österreich als erstes Opfer des Krieges? Heidemarie Uhl (Wien)

Wegmarken der europäischen Integration, Prof. Andreas Wilkens (Metz)

dazwischen Kaffeepause

12.30–14.30
Mittagspause

14.30-17.30
Die polnisch-tschechischen Beziehungen in der Zwischenkriegszeit, Grzegorz Gąsior (Warschau)

Der Weg aus Krieg und Besatzung: Frankreich 1944/45, Prof. Ulrich Pfeil (Metz)

„Unsere Deutschen“ – eine Ausstellung zur Geschichte der Deutschen in den böhmischen Ländern, Jan Šícha (Ústi nad Labem)

dazwischen Kaffeepause

17.30
Abendessen

19.00
Abendprogramm

Freitag, 22. März 2013

Zwischenkriegszeit – Übergänge – Neuanfänge: Zäsuren und ihre Darstellung in Museen und Ausstellungen

9. 30
Das Haus der Europäischen Geschichte, Dr. Zofia Wóycicka (Warschau/Brüssel)(angefragt)

10.45–11.15
Kaffeepause

11.15–12:45
Stepan Bandera in Lwiw, Wilfried Jilge (Leipzig) (angefragt)
Piłsudski in der polnischen Erinnerung nach 1945, Przemysław Wywiał (Krakau)

13.00–14.00
Mittagspause

14.30
Abfahrt nach Breslau

15.30–17.00
Stadtrundgang

17.30
Abendimbiss

18.00
Katyń im Gedächtnis der Nationen:
Die „Katyń Rides“ und die Erinnerung an das Massaker in Polen, Leszek Rysak (Warschau)
Buchvorstellung „Erinnerungsorte für die Opfer von Katyń“, Dr. Anna Kaminsky (Berlin)
Zur Ikonographie von Katyń, Dr. Andrea Genest (Sandbostel)

Samstag, 23. März 2013

9.00-11.00
Forum historisch-politische Bildung: Projektpräsentationen

Die neue Dauerausstellung der Gedenkstätte Ravensbrück, Dr. Insa Eschebach (Fürstenberg)

Der GULaG – Bilder und Erinnerung, Tomasz Kizny (Breslau)

11:00 – 12.00
Auswertungsrunde und Ideen für ein nächstes Mal / Kaffee und Abschied

Konferenzsprachen (Simultanübersetzung): Deutsch, Polnisch, Russisch

Stand: 30.01.2013 / Änderungen vorbehalten

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ANMELDUNG BIS 1. MÄRZ 2013 BEI
Dominik Kretschmann
Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung
Fax: +48 74 8500305
E-Mail: d.kretschmann@krzyzowa.org.pl

ANMELDUNGEN BITTE MIT DIESEM ANMELDEFORMULAR: http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/uploads/2013-pdf/2013-03-20-23_programm_kreisau.pdf

TEILNAHMEGEBÜHR
Es wird eine Teilnahmegebühr in Höhe von 120 € (ermäßigt 60 €) erhoben, die vor Ort bar zu zahlen ist. Kosten für Übernachtung und Verpflegung tragen die Veranstalter. Die Zahl der Plätze ist beschränkt. Der Einzelzimmerzuschlag beträgt 15 € pro Nacht.

Kontakt

Dominik Kretschmann

Stiftung Kreisau für Europäische Verständigung

+48 74 8500305
d.kretschmann@krzyzowa.org.pl

http://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/uploads/2013-pdf/2013-03-20-23_programm_kreisau.pdf
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Polish, Russisch
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