Materialität von Aufklärung und Volkskultur: Bücher, Bilder, Praxen

Materialität von Aufklärung und Volkskultur: Bücher, Bilder, Praxen

Veranstalter
Prof. Dr. Thomas Bremer (Halle); mit Prof. Dr. Francoise Knopper (Toulouse); Dr. Wolfgang Fink (Lyon); Prof. Dr. Thomas Nicklas (Reims) im Rahmen des Forschergruppen-Projekts „La dichotomie entre savoirs des élites et cultures populaires dans les pays de langue allemande (1740-1795)“ (Programm CIERA, Paris)
Veranstaltungsort
Stiftung LEUCOREA
Ort
Wittenberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
09.05.2013 - 12.05.2013
Deadline
15.02.2013
Website
Von
Susanne Schütz

Die materielle Seite der Literatur und des Wissensdiskurses ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit gerückt. Fragen wie die nach der materiellen Seite des Schreibens (welcher Textträger? wieviel Text-Schichten?) verbinden Aspekte der Kulturwissenschaft mit solchen z.B. der Editionsphilologie und haben ihren Niederschlag in Ausstellungen (Klassik Stiftung Weimar, 2012) ebenso gefunden wie in Sammelbänden (Materialität in der Editionswissenschaft, 2010).

Sie kennzeichnen aber auch den Dualismus zwischen dem Wissen der intellektuellen Eliten und der Volkskultur im 18. Jahrhundert. Wie funktioniert Wissenszirkulation zwischen 1740 und 1795 materiell? Aus welchen Quellen stammt die Kenntnis populärer Kulturpraxen (z.B. Reiseberichte), was liegt ihnen zugrunde (z.B. Devotionalien)? Wie materialisiert sich Wissen innerhalb von eher nicht-intellektuellen Schichten der Bevölkerung (z.B. Almanache, Katechismen, Schulmaterialien)? Welche Rolle spielen hierbei Visualisierungen (z.B. Bilderdrucke, Puppen/Figuren)? Aber auch: welche Rolle spielen materielle Zeugnisse für die Wissensdiskurse innerhalb der intellektuellen Eliten (z.B. exotische Objekte für die Konstitution der frühen Ethnografie, etwa im Blick auf die Reisen in die peripheren Kulturen Europas oder in die Südsee)? Welche Rolle spielen hier unterschiedliche Formen von Sammlungen (Wissenschaftler, Missionare, höfische und bürgerliche Sammler) und Lehrmaterialien?

Im Mittelpunkt der Tagung stehen daher alle Überlegungen, die sich auf die materielle Seite (im engeren und weiteren Sinne) der deutschsprachigen Wissensdiskurse zwischen 1740 und 1795 beziehen; Untersuchungen gerade auch zu häufig weniger bearbeiteten Kulturräumen (habsburgische Länder, Schweiz) sind willkommen. Angesichts der Intention des CIERA zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses werden gerade auch jüngere Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in fortgeschrittener Promotions-/Postdoc-Phase ermutigt, eine kurze Projektskizze vorzulegen.

Programm

Kontakt

Prof. Dr. Thomas Bremer

Institut für Romanistik, 06099 Halle (Saale)

thomas.bremer@romanistik.uni-halle.de


Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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