Eine Kulturgeschichte der Fertilität

Eine Kulturgeschichte der Fertilität

Veranstalter
Forschungsgruppe „Wunschkindpille in der DDR“; Friedrich-Schiller-Universität Jena, Historisches Institut, Lutz Niethammer; Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut für Geschichte, Silke Satjukow
Veranstaltungsort
Stiftung Adam von Trott e.V.
Ort
Imshausen
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.01.2013 - 12.01.2013
Website
Von
Kathrin Pöge-Alder, Volkskunde, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Der interdisziplinäre Workshop beleuchtet aus unterschiedlichen Perspektiven den Umgang mit Sexualität, Schwangerschaft und Geburten von den vormodernen Gesellschaften bis ins Zeitalter der „Pille“. Dabei spielen unter anderem Aspekte des Alltagshandelns, der staatlichen Politik, der juristischen Diskurse, der Ethik und Moral, der Religion und der Medizin eine Rolle. Die vier Panels sind sowohl zeitlich als auch thematisch untergliedert. Die Mitglieder der Forschungsgruppe „Wunschkindpille in der DDR“ stellen in diesem Kontext erste Arbeitsergebnisse vor.

Programm

Donnerstag, den 10. Januar

15:00 Uhr
Begrüßung durch die Veranstalter Silke Satjukow (Magdeburg)/Lutz Niethammer (Jena)

1. Panel
Familienpolitik und Geburtenkontrolle im Zeitalter der Pille
Neue Möglichkeiten – neue Perspektiven
Chair: Lutz Niethammer (Jena)
Einführung

Kathrin Pöge-Alder (Jena)
Erzählungen über Lust und Frust.
Die Wunschkindpille in der DDR

Eva Maria Silies (Berlin)
Sprechen über „die Pille“
Erfahrungen mit hormoneller Verhütung
in der Bundesrepublik Deutschland und in England (1960-1980)

Kaffeepause

Christian König (Jena)
Die Wunschkindpille und die Macht der Experten
Entscheidungszwänge, Abhängigkeiten und Kompetenzen

Annette Leo (Jena)
Erlaubt, aber nicht empfohlen
Das Thema Abtreibung in Interviews mit ostdeutschen Frauen

Ramona Katrin Buchholz (Bremen)
Meine ungeborenen Kinder
Zum literarischen Abtreibungsdiskurs in der DDR

Freitag, den 11. Januar

10:00 Uhr
2. Panel
Des Leibes Früchte
Schwangerschaft, Geburt, Fruchtbarkeit und Verhütung in vormodernen Gesellschaften
Chair: Eva Labouvie (Magdeburg)
Einführung

Jürgen Schlumbohm (Göttingen)
Natürliche Fruchtbarkeit?
Variationen über Frauen, Kinder und Männer in der vorindustriellen Gesellschaft

Barbara Duden (Hannover)
Ungewisse Empfängnis, ungewisses Schwangergehen
Überlegungen zu Begrifflichkeiten der Historikerin

Eva Brinkschulte (Magdeburg)
„English overcoats“
Zur Geschichte der Kondome zwischen Krankheitsprävention und Schwangerschaftsverhütung vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert

Eva Labouvie
Abtreibung und Kindsmord
Abbrüche zwischen Integration, Isolation und der Ökonomie des weiblichen Körpers

Mittagspause

15:00 Uhr
3. Panel
„Prekäre Mutterschaft“
Chair Regina Schulte (Bochum)
Einführung

Caroline Arni (Basel)
Vom Unglück des mütterlichen „Versehens“ zur Biopolitik des
„Pränatalen“
Aspekte einer Wissensgeschichte der materal-fötalen Beziehung

Kaffeepause

Regina Schulte
Der Entwurf des illegitimen Kindes und der Mutter-Kind-Beziehung im
juristisch-psychiatrischen Diskurs um den Kindsmord

Christina Benninghaus
Diskrete Geburten und verschenkte Kinder
Illegitimität und Adoption im frühen 20. Jahrhundert

Präsentation eines Spielfilms zum Thema

Sonnabend, den 12. Januar

10:00 Uhr
4. Panel
Zeit der Extreme –
Fertilität und Lust von der Jahrhundertwende
bis zum 2. Weltkrieg: Diskurse, Politik, Praxis
Chair: Dagmar Herzog (New York)
Einführung

Katja Sabisch (Bochum)
Riskante Sexualität
Die wissenschaftliche Debatte über Hygiene und Degeneration um 1900

Elissa Mailänder (Paris)
Reproduktionspolitik im Dritten Reich
Ein Blick auf die Brüche und Kontinuitäten

Cornelie Usborne (Sussex)
Abweichendes Sexualverhalten im NS-Alltag
Frauen berichten über Abtreibung und Umgang mit Kriegsgefangenen

12:00 Uhr Kaffeepause

Abschlussdiskussion

Kontakt

Friedrich-Schiller-Universität
Historisches Institut
Fürstengraben 13
07743 Jena


Redaktion
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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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