Der Deutsch-Polnische Arbeitskreis zur Erforschung von Quelleneditionen trifft sich alle zwei Jahre abwechselnd in Thorn/Toruń und zunächst in Berlin, seit 2009 in Würzburg. In seinen publizierten Beiträgen widmet er sich mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Quellengruppen, die für die Geschichte beider Länder aussagekräftige Vergleiche zulassen.

Dies gilt auch für die Ego-Dokumente als Dokumente der Selbstwahrnehmung, oder, wie Benigna von Krusenstjern es ausgedrückt hat, als „Selbstthematiserung durch ein explizites Selbst“. Es geht also, um hier Winfried Schulze zu zitieren, um Aussagen „über die freiwillige oder erzwungene Selbstwahrnehmung eines Menschen in seiner Familie, seiner Gemeinde, seinem Land oder seiner sozialen Schicht.“ Damit sind eine Vielzahl von Quellengattungen angesprochen: Neben Autobiographien, Briefen, Memoiren, Tagebüchern auch eher amtliche Dokumente wie etwa Bitt- und Gnadengesuche, Testamente, Verhörprotokolle und Visitationen.

Die beiden für die Tagung Verantwortlichen, Janusz Tandecki und Helmut Flachenecker, laden polnische und deutsche Forscherinnen und Forscher ein, über ihre diesbezüglichen neuen Ergebnisse zu berichten. Sie bemühen sich auch, dass Fahrt- und Übernachtungskosten übernommen werden können. Eine Publikation wird zeitnah möglich sein.