Im Schatten der Alten? Ideal und Lebenswirklichkeit im römischen Griechenland

Im Schatten der Alten? Ideal und Lebenswirklichkeit im römischen Griechenland

Veranstalter
Arbeitskreis Studentisches Kolloquium, Institut für Klassische Archäologie, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Veranstaltungsort
Ort
Heidelberg
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.11.2013 - 10.11.2013
Deadline
10.02.2013
Von
L. Gaitanou/J. Fouquet

Das Kolloquium „Im Schatten der Alten? Ideal und Lebenswirklichkeit im römischen Griechenland“ wird vom 08.11. bis 10.11. 2013 an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg stattfinden. Doktoranden des Instituts für Klassische Archäologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg laden dazu herzlich ein.

„Bedenke, dass du in die Provinz Achaia geschickt wirst, jenes wahrhaftige (veram) und unverfälschtes (meram) Griechenland“, riet Plinius der Jüngere dem neu ernannten kaiserlichen Legaten der provincia Achaia, Maximus. Diese aus römischer Perspektive formulierte Idealvorstellung Griechenlands prägte auch in der Neuzeit die Forschung zum römischen Griechenland in nicht unerheblichem Maße. Das dagegen eingeschränkte Interesse gerade der früheren griechischen Altertumswissenschaft an der Lebenswirklichkeit dieser Epoche führte jüngst Klaus Fittschen auf grundsätzliche Vorbehalte gegenüber der als Fremdherrschaft empfundenen römischen Kaiserzeit in Griechenland zurück [in: S. Vlizos (Hrsg.), Η Αθήνα κατά τη ρωμαϊκή εποχή, πρόσφατες ανακαλύψεις νέες έρευνες (Αθήνα 2008) 325]. In diesem Sinne stellte Athen als imaginiertes Sinnbild eines tiefgreifenden Klassizismus den wichtigsten Forschungsschwerpunkt dar. Erstmalig in der jüngeren Forschung, die mit dem Aufkommen der postcolonial studies in den 1990er Jahren den Blick auf spezifische Aspekte der einzelnen Provinzen richtete, haben lokale soziokulturelle Phänomene eine neue Aussagekraft gewonnen.

Ziel des Kolloquiums ist es, anhand verschiedener gattungsübergreifender Befunde einen breiten Überblick über den kulturhistorischen Prozess der provinziellen Lebensformen des römischen Grie- chenlands vom 2. Jh. v. Chr. bis zum 3. Jh. n. Chr. zu schaffen. Dabei steht die Überlagerung bzw. Divergenz kultureller Strömungen im Mittelpunkt, die sich im Kontinuum lokaler wie auch regionaler Traditionen als Rezeption römischer Elemente („Romanisation“) oder aber als ideeller Rückgriff auf ältere Formen („Rehellenisierung“) identifizieren und analysieren lassen. In welchem Maße sind ältere Traditionen etwa in der Architektur, der Keramik und der Plastik weiterhin bestimmend? In welchen Bereichen erfolgte die Rezeption neuer Formen? Inwiefern kann durch diese Prozesse die Selbstverortung ihrer Träger im soziopolitischen Rahmen des imperium Romanum ermittelt werden? Finden sich im Hinblick darauf vergleichbare Entwicklungen in der zeitgenössischen Namensgebung? Können darüber hinaus für die griechische bzw. die lateinische Sprache spezifische räumliche und/oder soziale Kontexte wahrscheinlich gemacht werden? Inwieweit sind ältere Kulte weiterhin in der Lebenswirklichkeit präsent? In welcher Form und mit welcher Intensität prägen dagegen neue Kulte, allen voran der Kaiserkult, den öffentlichen und privaten Raum?

Zur Bewerbung eingeladen sind Masterstudenten/innen, Doktoranden/innen und junge Wissenschaftler/innen der verschiedenen altertumswissenschaftlichen Fächer. Bewerbungen mit einer Beschreibung des akademischen Werdegangs (max. 1 Seite) sowie einem Abstract des geplanten Vortrags (max. 2 Seiten), der auf Deutsch oder Englisch gehalten werden sollte, bitten wir bis zum 10. Februar 2013 einzusenden an:
Studkolloquium@googlemail.com (Ansprechparter: Johannes Fouquet, Lydia Gaitanou)

Nach derzeitigem Stand können Reise- oder Übernachtungskosten leider nicht erstattet werden. Eine finanzielle Förderung der Tagung wird aber angestrebt.

Programm

Kontakt

L. Gaitanou / J. Fouquet

Institut für Klassische Archäologie
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Marstallstraße 4
69117 Heidelberg

studkolloquium@googlemail.com

http://www.Kolloquium-Heidelberg.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung