Europäische Erinnerung? Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation

Europäische Erinnerung? Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation

Veranstalter
Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Bielefeld; Gregor FEINDT (Bonn), Félix KRAWATZEK (Oxford), Daniela MEHLER (Jena), Friedemann PESTEL (Freiburg i.Br.) und Rieke SCHÄFER (Hamburg)
Veranstaltungsort
Ort
Bielefeld
Land
Deutschland
Vom - Bis
05.12.2012 - 08.12.2012
Von
Gregor FEINDT (Bonn), Félix KRAWATZEK (Oxford), Daniela MEHLER (Jena), Friedemann PESTEL (Freiburg i.Br.) und Rieke SCHÄFER (Hamburg)

Dieser Workshop setzt den Dialog von begrifflich-theoretischer und exemplarisch-empirischer Arbeit zum Komplex ‚Europäische Erinnerung‘ fort, der im Juli 2011 am selben Ort im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Europäische Erinnerung?

Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation” begonnen wurde.1 Ausgangspunkt des ersten Workshops war die Kritik einer unreflektierten Instrumentalisierung von ‚Europäischer Erinnerung‘ im derzeitigen öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs, der durch die Betonung der Vielstimmigkeit und Vielschichtigkeit gruppenübergreifender Erinnerungsprozesse entgegengetreten werden sollte.

Statt ‚Europäische Erinnerung‘ als handlungsleitendes Ideal oder als empirischen Begriff für Gedenktage, Museen oder Schulbücher zu verstehen, wird ein Ansatz verfolgt, der ‚Europäische Erinnerung‘ als eine diskursive Realität versteht, an der auch der wissenschaftliche Diskurs Teil hat: Sie manifestiert sich überall dort, wo Akteure ‚Europa‘ in ihren Vergangenheitsdeutungen aufgreifen. Insofern die Indizierung ‚als europäisch‘ nur eines von vielen Attributen einer Selbstbeschreibung ist, wird nach den gruppenübergreifenden Momenten gefragt, die in der Vergangenheit und Gegenwart mit ‚als europäisch‘ verstandenen Deutungen verbunden waren und sind.

Der diesjährige Workshop hat die Zusammenfassung der mehrjährigen interdisziplinären Reflexion in einem konzeptionellen Sammelband zum Ziel. Im Fokus wird die Auseinandersetzung mit empirischen Fallstudien zu ,Europäischer Erinnerung‘ stehen, die eine Rückbindung zur Theorie und einen Metavergleich ermöglichen, um so in der Gesamtschau der Frage nach semantischen Mustern des Europäischen in Erinnerungsprozessen nachzugehen.

Anmerkungen:
1 Vgl. Silja Behre, Tagungsbericht Europäische Erinnerung? Gruppenübergreifende Erinnerung jenseits der Nation. 13.07.2011-16.07.2011, Bielefeld, in: H-Soz-u-Kult, 19.09.2011, <http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=3810>.

Programm

Mittwoch, 5.12.12
18.00 Einführung und Diskussion durch die Organisatorinnen und Organisatoren

Donnerstag, 6.12.12
9.00 – 10.00 Präsentation: Semantiken des Europäischen durch die Organisatorinnen und Organisatoren

10.30–12.00 Gregor FEINDT (Bonn): „Flucht und Vertreibung“ zwischen Kaltem Krieg und Universalisierung

13.30–15.00 Klaus OSCHEMA (Heidelberg): Karl der Große als europäische Gedächtnisfigur

15.30–17.00 Roland SCHEEL (Frankfurt a.M.): „Wikinger“ und „Wikingerzeit“ – der vormittelalterliche Norden als Gegenstand europäischer Erinnerung.

17.30–19.00 Friedemann PESTEL (Freiburg i.Br.): Versailles als memory building – Memory-building mit Versailles

Freitag, 7.12.12
9.00–10.30 Simon HADLER (Wien): Europäische Dimensionen des „Türkengedächtnisses“

11.00–12.30 Marcion NAPIÓRKOWSKI (Warschau): Polish Discourse of Memory Between the 'National' and the 'European' Two Decades After the Transformation. The Case of The Warsaw Uprising

14.00–15.30 Daniela MEHLER (Jena): Ringen um Deutungsfestschreibung. Kontroverse Erinnerungen an Srebrenica

16.30–18.00 Keynote von Harald WYDRA (Cambridge)

Samstag, 8.12.12
9.00–10.30 ,Europäische Erinnerung‘ – eine Differenzbestimmung

11.00–12.30 ,Europäische Erinnerung‘ – eine Differenzbestimmung

Kontakt

Félix Krawatzek

Zentrum für interdisziplinäre Forschung der Universität Bielefeld
Wellenberg 1
33615 Bielefeld

felix.krawatzek@nuffield.ox.ac.uk

http://www.uni-bielefeld.de/%28de%29/ZIF/AG/2012/12-04-Feindt.html
Redaktion
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