Mit seinem in der Wochenzeitung „Die Zeit“ am 11. Mai 2000 veröffentlichten Artikel über „Die sieben Todsünden des Christentums“ hat der Berliner Philosoph Herbert Schnädelbach eine lebhafte Debatte über Wesen und Unwesen des Christentums eröffnet. Anknüpfend an das Schuldbekenntnis von Johannes Paul II vom 12. März 2000 machte Schnädelbach sieben „Geburtsfehler des Christentums“ namhaft: die Erbsünde, die Rechtfertigung als blutigen Rechtshandel, den Missionsbefehl, den Antijudaismus, die Eschatologie (nach der Offenbarung des Johannes), die Leibfeindlichkeit und Aufspaltung der Wirklichkeit in Diesseits und Jenseits sowie den Umgang des Christentums mit der historischen Wahrheit.
Im Wintersemester 2002/03 hat der bekannte Religions- und Kirchenhistoriker Prof. em. Arnold Angenendt in einer Vorlesungsreihe die Fundamentalkritik Schnädelbachs aufgegriffen und aus historischer Sicht Stellung genommen.
Wir freuen uns über die Bereitschaft von Prof. Angenendt, eine überarbeitete Fassung seines Vorlesungszyklus über „Die sieben Todsünden des Christentums“ im Rahmen der Senior Lectures unseres Hauses vorzutragen und zur Diskussion zu stellen. Wir laden Sie herzlich ein.
Prof. DDr. Thomas Sternberg, Akademiedirektor
Pfr. Dr. Ferdinand Schumacher, Tagungsleitung