Staat gegen Terrorismus. Demokratie und Sicherheit in Westeuropa 1970-1990

Staat gegen Terrorismus. Demokratie und Sicherheit in Westeuropa 1970-1990

Veranstalter
Institut für Zeitgeschichte München
Veranstaltungsort
Institut für Zeitgeschichte, Leonrodstraße 46b, 80636 München
Ort
München
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.11.2012 - 09.11.2012
Deadline
01.11.2012
Von
Institut für Zeitgeschichte München

Ist Sicherheit gegen Terrorismus möglich, ohne Recht und Freiheit der liberal verfassten westlichen Demokratien zu gefährden? Diese Frage, die seit den Anschlägen des 11. September 2001 von dauernder Aktualität ist, stellte sich in Westeuropa bereits in den 1970er und 1980er Jahren, als Staaten wie Italien, Frankreich, Großbritannien und die Bundesrepublik Deutschland von sozialrevolutionären, separatistischen und pro-palästinensischen Terroristen herausgefordert wurden.

Die zeithistorische Forschung hat sich erst in jüngster Zeit dem staatlichen Handeln gegen den „alten“ Terrorismus zugewandt. Dabei lag der Schwerpunkt bisher auf einzelnen nationalstaatlichen Beispielen.

Das Institut für Zeitgeschichte München - Berlin will deshalb mit der Konferenz "Staat gegen Terrorismus" am 8. und 9. November den nächsten Schritt gehen: Im Mittelpunkt der Tagung steht der Vergleich der staatlichen Anti-Terrorismus-Politiken in Westeuropa, ihre internationalen Beziehungen und transnationalen Verknüpfungen.

Wie versuchten der demokratische Staat, seine Exekutive, Legislative und Judikative dem Sicherheitsversprechen gegenüber den Bürgern nachzukommen? Auf welche Weise wurde das Verhältnis von Staatsmacht und Bürgerfreiheit gestaltet und ausgehandelt? Wie wurde Terrorismusbekämpfung kommuniziert und inszeniert? In welchen internationalen Zusammenhängen und Kooperationen standen die Strategien und Maßnahmen gegen Terrorismus?

Diese Fragen sollen im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen stehen, die das Ziel haben, die nationale um die vergleichende und internationale/transnationale Perspektive zu erweitern.

Die Konferenz ist eine Veranstaltung des Forschungsprojekts „Demokratischer Staat und terroristische Herausforderung. Anti-Terrorismus-Politik der 1970er und 1980er Jahre in Westeuropa“ am Institut für Zeitgeschichte München - Berlin unter der wissenschaftlichen Leitung von Johannes Hürter.

Programm

Donnerstag, 8. November 2012

Begrüßung: Johannes Hürter (München)

Sektion 1
Innere Sicherheitspolitik:

Leitung/Kommentar: Wolfgang Kraushaar (Hamburg)

Tobias Hof (München):
„Anti-Terror-Gesetze“ und Sicherheitskräfte in der Bundesrepublik, Großbritannien und Italien

Gisela Diewald-Kerkmann (Bielefeld)
Justiz gegen Terrorismus – „Terroristenprozesse“ in der Bundesrepublik, Großbritannien und Italien

Sabine Bergstermann (München)
„Politische Gefangene“ und „Hochsicherheitsgefängnisse“ in der Bundesrepublik und Großbritannien

Sektion 2
Staatliche Gewalt und westliche Demokratie

Leitung/Kommentar: Klaus Weinhauer (Bielefeld)

Johannes Hürter (München)
„Regieren“ gegen Terrorismus in Westeuropa

Holger Nehring (Sheffield)
Staatliche Gewalt – gewaltfreie Staatlichkeit?

Achim Saupe (Potsdam)
„Innere Sicherheit“ und „law and order“. Ordnungspolitische Semantiken und staatliche Gewalt in der Bundesrepublik und Großbritannien

Abendvortrag
Gabriele Metzler (Berlin)
Westliche Terrorismusbekämpfung in Politik, Gesellschaft und Kultur

Freitag, 9. November 2012

Sektion 3
Inszenierung, Kommunikation, Medialisierung

Leitung/Kommentar: Sven Reichardt (Konstanz)

Markus Lammert (München)
Securitization in der Bundesrepublik und Frankreich

Beatrice de Graaf (Den Haag)
Terrorismusbekämpfung als performativer Akt – die Bundesrepublik, Italien und die Niederlande im Vergleich

Kristina Kütt/Andreas Spreier (Berlin)
Staatliche Narrative in Großbritannien und den USA

Sektion 4
Internationale Beziehungen

Leitung/Kommentar: Ursula Lehmkuhl (Trier)

Eva Oberloskamp (München)
Europäisierung der Terrorismusbekämpfung

Tim Geiger (Berlin)
Westliche Anti-Terrorismus-Diplomatie im Nahen Osten

Bernhard Blumenau (Genf)
Bundesdeutsche und westeuropäische Anti-Terrorismus-Politik in den Vereinten Nationen

Thomas Riegler (Wien)
Warschauer-Pakt-Staaten und Terrorismusbekämpfung am Beispiel der DDR

Podiumsdiskussion
Hat der Terrorismus die „westliche Welt“ schon vor 9/11 verändert?
Leitung: Christian Jansen (Münster)
Teilnehmer: Gustavo Corni (Trient), Bernd Greiner (Hamburg), Hélène Miard-Delacroix (Paris), Andreas Wirsching (München)

Kontakt

Frederik Laub

Institut für Zeitgeschichte
Leonrodstraße 46 b
80636 - München
Tel. 089/ 126 88 - 140

E-Mail:laub@ifz-muenchen.de

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