Kurorte sind im kollektiven Bewusstsein ideale Orte für Erholung, Freizeit und Vergnügen. Viel weniger werden die Geschichten der Kurorte als Räume der Gewalt und des Widerstands in den Blick genommen. Der internationale Workshop beschäftigt sich daher mit Kurorten des mittel- und osteuropäischen Raumes als Orten ausgeübter und erfahrener Gewalt im 19. und 20. Jahrhundert. Darüber hinaus wird der Kurort, in dem sich Ereignisse und Strukturen einer Zeit wie in einem Brennspiegel darstellen können, als Gegenstand von Literatur und Kunst fokussiert.
Die zentralen Fragestellungen lauten: Welche Geschichten von Gewalt verbergen sich hinter den idyllischen Oberflächen von Kurorten? Wie werden diese Erinnerungen vor Ort jeweils memoriert bzw. thematisiert? Mit welchen künstlerischen Medien und mit Hilfe welcher Ästhetiken wird das Dystopische des scheinbar utopischen Ferienorts, die Gewalt als Teil der Kurort-Identitäten, bearbeitet und bewahrt? Welche Möglichkeiten der Verweigerung bieten die fraglich gewordenen Orte der Rekreation? Wie unterscheiden sich die Identitäten der Kurorte im mittel- und osteuropäischen Raum? Da zu diesen Fragen neben historischen und kulturgeschichtlichen auch literatur- und kunstwissenschaftliche Perspektiven von Interesse sind, will der Workshop seinen Gegenstand interdisziplinär diskutieren.
Veranstaltungssprache: Deutsch
Anmeldeschluss: 31. Oktober 2012
Wir bitten um die Zusendung eines Abstracts im Umfang von maximal 500 Wörtern und einer Kurzvita an folgende Adresse: kurilo@europa-uni.de