10. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte. Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft

10. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte. Zeitalter der Audiovision? Zeithistorische Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft

Veranstalter
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Veranstaltungsort
Zentrum für Zeithistorische Forschung (Bibliotheksgebäude, großer Seminarraum), Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
19.10.2012 - 20.10.2012
Deadline
30.09.2012
Von
Funke, Ronald

Moderne Gesellschaften werden zunehmend als auditive und visuelle Kulturen verstanden. Audiovisuelle Massenmedien beeinflussen in einem bisher nicht gekannten Ausmaß politische, kulturelle und soziale Prozesse. Auch die Geschichtswissenschaft muss sich dieser Entwicklung stellen. Die Medialisierung weiter gesellschaftlicher Lebensbereiche, wie sie spätestens seit der Mitte des 20. Jahrhunderts beobachtet werden kann, ist ein wichtiger Teilaspekt dieser Entwicklung. In der Zeitgeschichte haben sich als Reaktion auf diesen Wandel neue Forschungsfelder etabliert, die diesen Prozess in seinen unterschiedlichen Facetten analysieren und audio|visuelle Quellen in ihre Untersuchungen einbeziehen. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang theoretische Konzepte wie die der Visual History oder der Sound Studies, die innovative und interdisziplinäre Sichtweisen eröffnen.

Aus diesem Grund beschäftigt sich das 10. Potsdamer Doktorandenforum mit zeithistorischen Perspektiven auf das Verhältnis von Medien und Gesellschaft. Es geht damit der Frage nach, welche Herausforderungen sich für die Zeitgeschichte aus dem Perspektivwechsel von der klassischen Mediengeschichte hin zur Untersuchung der Interaktion von Medien und Gesellschaft ergeben und welche neuen Erkenntnisse damit verbunden sind. Die Nachwuchstagung will den wissenschaftlichen Austausch und die Vernetzung junger WissenschaftlerInnen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften fördern und Raum für die Diskussion von Forschungsarbeiten bieten, die im Spektrum einer medial reflektierten Gesellschaftsgeschichte einerseits und einer gesellschaftlich orientierten Mediengeschichte andererseits angesiedelt sind. Es geht hierbei darum, ein Bewusstsein dafür zu erzeugen, dass viele Forschungsthemen der Zeitgeschichtsforschung durch eine medienhistorische Perspektive erweitert und bereichert werden können.

Es wird um Anmeldung bis zum 30. September 2012 gebeten.

Programm

Freitag, 19. Oktober 2012

13.00 Uhr Begrüßung durch Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des ZZF Potsdam

13.15 Uhr Eröffnungsvortrag Prof. Dr. Andreas Hepp (Bremen)

14.15 Uhr Einführung Georg Koch (Potsdam)

15.00 Uhr Panel I
Wertewandel und Medialisierung

Moderation: Ronald Funke (Potsdam)
Kommentar: Prof. Dr. Frank Bösch (Potsdam)

Nicole Kubitza (Hamburg)
Populärkulturelle Medien und seriöse Geschichtswissenschaft? Star Trek – The Original Series im Spannungsfeld zwischen Feminine Mystique und Second Wave Feminism

Andre Dechert (Münster)
Dad on TV. Öffentliche Debatten um Familie und Vaterschaft in den USA 1981–1992

Hendrik Pletz (Köln)
Der Wille zur Wirklichkeit. Die Krise der technischen Bilder und die Suche nach Authentizität um 1980

17.15 Uhr Panel II
Repräsentationen des Sozialen in den Medien

Moderation: Richard Oehmig (Potsdam)
Kommentar: Prof. Dr. Thomas Lindenberger (Potsdam)

Folke Müller (Gießen)
Filmstimmen als Ausdruck gesellschaftlichen Wandels? Spielfilme aus dem „Dritten Reich“ und der Nachkriegszeit im Vergleich

Agneta Jilek (Leipzig)
Der Arbeiterstaat im Bild. Die Repräsentation von Arbeit in der staatlich geförderten Autorenfotografie der 1970er und 80er Jahre in der DDR

Kinga Bloch (London)
Bewertungen kontemporärer Fiktion des DDR-Fernsehens: Eine Fallstudie zum Verhältnis des Publikums zu den Fernsehrentnern Paul und Anna Schmidt

Samstag, 20. Oktober 2012

10.00 Uhr Panel III
Visual History in vergleichender Perspektive

Moderation: Katrin Jordan (Potsdam)
Kommentar: Priv.-Doz. Dr. Annette Vowinckel (Potsdam)

Maren Tribukait (Bielefeld)
Macht und Mehrdeutigkeit. Zur Wirkung massenmedialer Fotografien von Verbrechen in deutschen und amerikanischen Zeitungen (1920–1960)

Marie-Alexandra Schneider (Paris)
Frankreichs Saarpolitik in Bildern: Selbstinszenierung und Rezeption in den saarländischen Printmedien (1945–1956)

Silke Plate (Bremen)
Alternative Geschichte auf Kleinstformat. Die Untergrundbriefmarken der polnischen Opposition in den 1980er Jahren

12.30 Uhr Panel IV
Geschichte in den Medien – Medien der Geschichte

Moderation: Anna Jehle (Potsdam)
Kommentar: Dr. Christoph Classen (Potsdam)

Julia Schumacher (Hamburg)
Zeitgeschichte in Serie. Historische Wissensvermittlung und fiktionales Erzählen im Fernsehen

Björn Bergold (Magdeburg)
Zeitgeschichte im Fernsehen und ihre Rezeption – Eine empirische Studie zum Umgang Jugendlicher mit dem modernen Geschichtsfernsehen

Alina Bothe (Berlin)
Digitale Zeugnisse als neue Form audiovisueller Quellen

14.45 Uhr Abschlussdiskussion Dr. Jürgen Danyel (Potsdam)
Perspektiven einer Zeitgeschichte des Audiovisuellen:
Zugänge, Methoden, Desiderata

16.00 Uhr Ende

Kontakt

Anna Jehle
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1, 14467 Potsdam
doktorandenforum@zzf-pdm.de

http://www.zzf-pdm.de
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