Unternehmen und staatliche Regulierung im ‚ökologischen Zeitalter‘

Unternehmen und staatliche Regulierung im ‚ökologischen Zeitalter‘

Veranstalter
Miriam Gassner (Uni Göttingen); Mathias Mutz (RWTH Aachen); DFG-Graduiertenkolleg 1024 "Interdisziplinäre Umweltgeschichte. Naturale Umwelt und gesellschaftliches Handeln in Mitteleuropa"
Veranstaltungsort
Heyne-Haus, Papendiek 16, und Zentrales Hörsaalgebäude, Platz der Göttinger Sieben
Ort
Göttingen
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.10.2012 - 26.10.2012
Deadline
15.10.2012
Website
Von
Mutz, Mathias

Umweltschutz und Ökologie erscheinen in der historischen Forschung zunehmend als Leitmotive der 1970er und 1980er Jahre. Erstaunlich wenig thematisiert wird in diesem Kontext jedoch die Rolle von Unternehmen als Wirtschaftsakteuren, obwohl ihre Umweltnutzung wesentlich zu den diskutierten ökologischen Problemlagen beitrug.
Ziel des Workshops ist es deshalb, die Diskussion über einen allgemeinen politischen und gesellschaftlichen Wandel im ‚Zeitalter der Ökologie‘ mit unternehmenshistorischen Fallstudien zu verknüpfen. Ein Kernbereich des Beziehungsgeflechts von Umwelt und Unternehmen ist dabei die Interaktion von staatlicher Umweltpolitik und Unternehmenshandeln, das in vielen Bereichen auch durch Industrieverbände koordiniert wurde. Das zunehmende Umweltbewusstsein in der (bundes)deutschen Bevölkerung und die staatliche Regulierung setzten hier einen neuen Rahmen, in dem Unternehmen agieren mussten.

Indem die beteiligten Akteure identifiziert und ihre Handlungsspielräume systematisch analysiert werden, gilt es, eine differenziertere Sichtweise auf die Interdependenz von Unternehmen, politischer Regulierung und Gesellschaft zu entwickeln. Damit rücken einerseits unternehmensinterne Lernprozesse, andererseits umweltpolitische Weichenstellungen in den Blick, deren Auslöser und Folgen die Dynamik der Umweltdebatten bis heute mitbestimmen.

Anmeldung:
Teilnahmeinteressierte melden sich bitte verbindlich an bis zum 15.10.2012 per Email an miriam.gassner@wiwi.uni-goettingen.de.

Programm

Donnerstag, 25. Oktober 2012 (Zentrales Hörsaal Gebäude, Raum 003)

18.00-18.15 Begrüßung
18.15-19.45 Öffentlicher Abendvortrag
Joachim Radkau (Bielefeld): Unternehmen in der Ära der Ökologie: Chancen für interdisziplinäre Einkreisungen?

Freitag, 26. Oktober 2012 (Heyne-Haus)

9.00-9.15 Einführung
9.15-10.45 Sektion I: Die Chemieindustrie und die Ozonloch-Debatte
Julia Brüggemann (Göttingen): Aktion oder Reaktion? Die amerikanische und die deutsche Chemieindustrie in der Diskussion um das FCKW-Verbot
Sylvia Wölfel (Dresden): Freiwillige Selbstverpflichtungen und verordnete Materialsubstitution: Die Regulierung von FCKW in der deutsch-deutschen Hausgeräteindustrie

11.15-13.00 Sektion II: Das Auto im Fokus der Umweltbewegung
Manfred Grieger (Wolfsburg) u. Simon Tywuschik (Frankfurt/M.): Entwicklung des Umweltschutzes in der Automobilindustrie seit den 1970er Jahren. Die Perspektive der Unternehmen BMW AG und Volkswagen AG
Filmvorführung „Es gibt eine Farbe, und die heißt grün“ (VW-Marketingfilm von 1974)

14.00-15.30 Sektion III: Staatliche Regulierung und unternehmerisches Handeln in Ost- und Westdeutschland
Christian Möller (Bielefeld): „Einheit von Ökonomie und Ökologie“? Umweltschutz in der DDR zwischen staatlicher Regulierung und betrieblicher Effektivität
Hendrik Erhard (Jena): Umweltpolitik wider Willen? Die Diskussion und Umsetzung der Rauchgasentschwefelung in der Stromwirtschaft seit den 1970er Jahren

15.45-16.30 Fazit und Abschlussdiskussion

Kontakt

Mathias Mutz

RWTH Aachen, Lehr- u. Forschungsgebiet Wirtschafts- u. Sozialgeschichte

mathias.mutz@wiso.rwth-aachen.de


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Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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