Wissenstransfer in der Geschichte der Physik

Wissenstransfer in der Geschichte der Physik

Veranstalter
Fachverband Geschichte der Physik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Veranstaltungsort
Ort
Jena
Land
Deutschland
Vom - Bis
25.02.2013 - 01.03.2013
Deadline
30.11.2012
Website
Von
Joas, Christian

Was passiert, wenn eine experimentelle Methode oder ein theoretisches Werkzeug in einem neuen Zusammenhang verwendet wird? Was kann man aus solchen Prozessen des Wissenstransfers lernen, nicht nur über abstrakte Dynamiken der Physik als Wissenschaft, sondern ganz konkret über die handelnden Akteure und ihre Intentionen? Welche Konsequenzen ergeben sich für die spezifischen Mechanismen der Vermittlung und Transformation von Wissen, der Entstehung neuen Wissens, oder der Herausbildung lokaler Praktiken und neuer Disziplinen?

Das Beispiel des Methodentransfers innerhalb der Physik stellt nur eine Form von Wissenstransfer dar. Die Physikgeschichte kennt viele weitere Formen des Transfers, ob zeitlich, wie die Rezeption der antiken Atomisten in der frühen Neuzeit, oder auch räumlich, sei es nun der Transfer der Optik aus dem arabischen Raum nach Europa während des Mittelalters oder die Verbreitung der Quantenmechanik in den USA im 20. Jahrhundert. Daneben findet ein Transfer auch statt bei der Übertragung von physikalischen Begriffen und Methoden aus einem Forschungskontext, in dem sie gebildet werden, in einen (universitären oder schulischen) Lehrkontext.

Fragen des Wissenstransfers bilden spätestens seit den 1990er Jahren ein wichtiges Topos in der Wissenschaftsgeschichte. Es hat sich gezeigt, dass solche Prozesse nur dann verstanden werden können, wenn man die Veränderungen berücksichtigt, die sowohl das Wissen als auch die beteiligten Akteure, Instrumente und Praktiken im Laufe des Transfers erfahren. Oft hat ein Transfer weitreichende Auswirkungen nicht nur auf die Praxis des neuen Gebiets, sondern auch auf die des traditionellen Anwendungsgebiets.

Die XV. Physikhistorische Tagung des Fachverbands Geschichte der Physik der DPG will sich dieser fruchtbaren Fragestellung in der Geschichte der Physik widmen und lädt daher zur Einreichung von Beiträgen ein, die sich mit dem Transfer von Wissen innerhalb der Physik, zwischen Physik und anderen Disziplinen, oder an den Grenzflächen zwischen Physik und Öffentlichkeit, Technik, Wirtschaft oder Politik beschäftigen. So bietet das beispiellose Wachstum der Physik im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts – das mit einer Aufspaltung in Unterdisziplinen und einer Internationalisierung der Physik einherging – mannigfaltige Gelegenheit, um Transfer- und Transformationsprozesse von Wissen in verschiedensten Kontexten historisch zu untersuchen. Die Tagung begrenzt sich jedoch ausdrücklich nicht auf die moderne Physik, sondern lädt auch zur Diskussion von zeitlich weiter zurückliegenden Prozessen des Wissenstransfers ein.

Die Tagung findet im Rahmen der DPG Frühjahrstagung in Jena (25.02–01.03.2013) statt. Die Beitragseinreichung muss bis voraussichtlich 30.11.2012 über das Online-System der DPG erfolgen: http://www.dpg-physik.de/veranstaltungen/tagungen/ Der Link zur Tagung und das genaue Abgabedatum werden Mitte 2012 im Physik Journal und auf der Homepage des Fachverbandes Geschichte der Physik http://www.physikgeschichte.org bekanntgegeben. Der Gesamtplatzbedarf für den Abstract einschließlich Titel, Autoren und Adressen ist auf 25 Zeilen im Endformat eingeschränkt. Typischerweise erlaubt das etwa 200 Wörter für den Text des Abstracts. Anfragen zur Tagung sind (vorzugsweise per E-Mail) an

Dr. Christian Joas
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Boltzmannstraße 22
D-14195 Berlin
Fax: 030–22 667 124
cjoas@mpiwg-berlin.mpg.de

Dr. Christian Forstner
IGMNT „Ernst-Haeckel-Haus“
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Berggasse 7
07745 Jena
Fax: 03641 – 949 502
Christian.Forstner@uni-jena.de

oder an die anderen Mitglieder des Vorstandes – Prof. Dr. D. Hoffmann (Berlin), PD Dr. B. Ceranski (Stuttgart), Prof. Dr. P. Heering (Flensburg) – zu richten.

Programm

Kontakt

Christian Joas

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
Boltzmannstr. 22, 14195 Berlin
03022667118
03022667124

cjoas@mpiwg-berlin.mpg.de


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Deutsch
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